Letzte Aktualisierung: 28.07.2016

Experten-Check: Qualitätskriterien farbbeständiger Fassadenfarben

Welche Farben sind für die Fassade geeignet? Welche Farbentypen gibt es und wie unterscheiden sie sich? Passt jede Fassadenfarbe auf jeden Untergrund?

Die Fassade ist maßgeblich für den ersten Eindruck verantwortlich, den ein Haus macht. Doch eine Fassade muss nicht nur optisch was hermachen: Längst ist sie Teil der energetischen Gebäudehülle und zumindest bei Neubauten ein ausgeklügeltes Konstrukt aus Mauerwerk, Dämmung, Putz und Farbe. Bei modernen Fassadensystemen sind alle aufeinandergeschichteten Komponenten sorgfältig auf einander abgestimmt, so dass in Summe der Eigenschaften der einzelnen Materialien optische, statische, bauphysikalische und energetische Anforderungen, wie sie auch von den aktuellen Gesetzen vorgeschrieben werden, erfüllt werden. Von all der Funktionalität sieht man von außen nichts – außer der Fassadenfarbe. Sie bildet die äußerste Schicht des Fassadensystems, die direkt Sonne, Wind und Wetter mit Regen, Schnee, Hitze und Frost ausgesetzt ist. Wir erklären Ihnen in diesem Artikel, was eine moderne Fassadenfarbe ausmacht, welche Farbentypen es gibt und worauf Sie bei deren Verwendung achten müssen.

Allgemeine Anforderungen an Farben für Außenfassaden

Eine Fassadenfarbe soll heutzutage einer ganzen Reihe von Anforderungen genügen, darunter: 

  • Deckkraft,
  • Farbtonstabilität,
  • Verschmutzungsresistenz und
  • Schadstofffreiheit.

Die möglichst hohe Deckkraft einer Fassadenfarbe ergibt sich aus der ausreichenden Pigmentierung der Farbe. Ein Produkt, das gut deckt, spart Ihnen Aufwand, Zeit und Kosten, denn Sie müssen nicht mehrere Male damit streichen (Stichwort: Mehrfachanstriche entfallen), um die gewünschte Deckkraft zu erreichen. Die Deckkraft gehört heutzutage wie die anderen genannten Eigenschaften der Fassadenfarbe zu den Standardleistungen.

Wollen Sie Fassadenfarbe kaufen, sollten Sie zudem darauf achten, dass sich die Farbe ansatzfrei aufbringen lässt. Mit den zunehmend glatt gespachtelten Oberflächen der Fassaden rückt diese Anforderung mehr denn je in den Fokus: Auf glatten Oberflächen bilden die einzelnen Walzenbahnen schlimmstenfalls hässliche Schatten, die aus dem Farbauftrag resultieren. Die Sichtbarkeit der Farbansätze wird von Beleuchtungsanlagen, die die Fassade indirekt beleuchten, und Streiflicht, das aus den teilweise geschosshohen Fenstern fällt, noch verstärkt.

Überblick über die wichtigsten Farbentypen für die Fassade

Im Folgenden stellen wir Ihnen die gängigsten Farbentypen zur Gestaltung der Fassade vor:

Dispersionsfarben

Dispersionsfarben, im allgemeinen Sprachgebrauch mittlerweile auch Kunstharzdispersionsfarben genannt, sind aus vielerlei Gründen beliebt: Sie lassen sich leicht verarbeiten und sind vergleichsweise günstig. Dispersionsfarben auf Kunststoffbasis sind zähflüssig, die zähe Konsistenz ergibt sich aus der Zusammensetzung der Farben: Sie bestehen aus einer sogenannten Dispersion aus Füllstoffen, Großteils handelt es sich dabei um eine Art Emulsion, Binde- und Lösungsmitteln, Pigmenten und Zusätzen. Die meisten käuflichen Fassadenfarben sind Dispersionsfarben, entweder auf Basis von Acrylharz oder Kunstharz, die in der Farbe als Bindemittel (Binder) agieren. Nach dem Trocknen der Farbe bildet sich ein feiner Film auf der Fassade.

Da farbige Pigmente gut aufgenommen werden, eignen sich die Dispersionsfarben auf Kunststoffbasis sehr gut für farbige Fassadenanstriche. Die Farben werden entweder werkseitig abgetönt oder direkt im Fachmarkt beziehungsweise Baumarkt für Sie zusammengemischt. Beim Kauf individuell abgetönter Farben müssen Sie meist eine Mindestmenge abnehmen.

Abzugrenzen von den Kunstharzdispersionsfarben sind sogenannte natürliche Dispersionsfarben beziehungsweise Naturdispersionsanstriche auf Basis natürlicher Zutaten wie Pflanzenölen (Leinöl, Rizinusöl). Typisch für diese Farben ist der Geruch, den das enthaltene natürliche Öl verströmt. Nach einiger Zeit verflüchtigt er sich von selbst, je mehr man Lüftet, desto schneller hat er sich verzogen. Naturdispersionsanstriche für die Fassade sind meist teurer als Kunstharzdispersionsfarben.

Geregelt werden die Dispersionsfarben für die Fassade (Außenbereich) unter anderem in der Norm DIN EN 1062.

Silikatfarben

Traditionelle Silikatfarben, die man gemäß dem in ihnen steckenden Bindemittel (flüssiges Kalium-Silikat, so genanntes Kali-Wasserglas) auch Wasserglas-Farben nennt, sind Mineralfarben. Silikatfarben wirken wie eine starke Base und enthalten keine organischen Bestandteile. Organismen wie Algen und Pilze finden in ihnen keine Nährstoffe und siedeln sich dort nur ungern an. Ein Vorteil, der besonders an der Fassade zum Tragen kommt! Silikatfarben eignen sich optimal zum Anstrich zementgebundener und poröser Untergründe. Auch auf Klinker, Ziegelstein und Faserzement haften und decken sie gut.

Silikatfarben verbinden sich mit dem Untergrund, ein Prozess, den man im Fachjargon „Verkieselung“ nennt. Als weitere positive Eigenschaften von Silikatfarben für die Fassade sind zu nennen: Ihre Diffusionsoffenheit, auf der ihre Wasserdampfdurchlässigkeit beruht, und ihre Widerstandsfähigkeit gegen säurehaltige Schadstoffe. Silikatfarben fallen mit sattfarbigen Anstrichen auf, wobei die Auswahl der mischbaren Farbtöne von der Verfügbarkeit wasserglasbeständiger Pigmente begrenzt wird. Die Farbauswahl ist hier deutlich geringer als bei Dispersionsfarben auf Kunststoffbasis. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass Sie Silikatfarben problemlos überstreichen können – auch mehrfach.

Man unterscheidet Silikatfarben in reine Silikatfarben auf Kali-Wasserglas-Basis (erste Qualitätsstufe) und Dispersions-Silikatfarben (zweite Qualitätsstufe). Die Dispersions-Silikatfarben nehmen weniger Flüssigkeit auf, als die reinen Silikatfarben und mindern so das Risiko der Durchfeuchtung der Fassade.

Kalkfarben

Kalkfarben sind ein Klassiker unter den Fassadenfarben. Auf dem Land waren die Farben auf Basis von gelöschtem Kalk einst gang und gäbe: zum Beispiel zum Tünchen der Bauernhäuser, Ställe und Scheunen. Für das Streichen von modernen, optimal gedämmten und womöglich mehrschichtigen Fassaden sind die Kalkfarben eher ungeeignet. Meist kommen sie heute nur noch bei der Fassadensanierung und im Denkmalschutz zum Einsatz. Kalkfarben sind alkalisch und infolge dessen desinfizierend. Man spricht ihnen eine hohe Atmungsaktivität zu und außerdem punkten sie mit einer guten Ökobilanz. Als Nachteil kann man Kalkfarben ankreiden, dass sie keine große Farbintensität besitzen, pastellige Farbtöne sind daher typisch für Kalkfarben. Bringt man Kalkfarben auf noch feuchtem Kalkputz auf, können sie dort langsam trocknen und bleiben besonders gut haften. Wer die Fassade kalken will, streicht mit sogenannter Kalkmilch vor und legt dann zwei bis drei Anstriche nach. Für eine bessere Wischbeständigkeit der gekalkten Fassade sorgen Zugaben von Kochsalz, Leinöl oder Quark, die man unter die Kalkfarbe mischt.

Polymerisatharzfarben

Sogenannte Polymerisatharzfarben sind Fassadenfarben auf Lösemittelbasis, als Binder fungiert Großteils Acrylharz. Aus diesem Grund sind die Farben nicht geeignet zum Auftrag auf Leicht- und Wärmedämmputz, der Polystyrol (Handelsmarke: Styropor) enthält. Besonders gut haften Polymerisatharzfarben dafür auf mineralischem Putz, Ziegelmauerwerk, Beton und Dispersionsfarbenanstrich. Beim Auftrag dringen die Polymerisatharzfarben tief in den Untergrund ein (penetrieren ihn) und festigen ihn dabei. Sie bilden infolgedessen eine starke Verbindung. Gut zu wissen Da die Polymerisatharzfarben ohne Wasser angerührt werden, kann man sie auch auf Winterbaustellen verarbeiten, ohne mit Frostschäden rechnen zu müssen.

Siliconharzfarben

Siliconharzfarben (auch Silikonfarben genannt) gelten qualitativ betrachtet als Oberklasse der Fassadenfarben. Als Binder kommt reines Silicium zum Einsatz. Siliconharzfarben sind sehr diffusionsoffen, so dass Feuchtigkeit aus der Fassadenkonstruktion gut austreten kann. Zugleich weisen die Fassadenfarben Wasser sehr gut von außen ab. Im Anstrich sind die Siliconharzfarben sehr gleichmäßig. Empfohlen werden die Farben aufgrund der genannten Eigenschaften insbesondere für Wetterseiten von Gebäuden.

Fassadenfarben mit Nano-Technologie

Verschmutzte Fassaden sehe nicht nur unschön aus, sondern dienen auch als Nährstoffpartikel für Algen. Um einem Algenbewuchs vorzubeugen, sind nicht immer nur Pestizide nötig. Neueste Entwicklungen bei Fassadenfarben nutzen die Nano-Technologie. Die Fassadenfarbe Lotusan besitzt z. B. einen Lotuseffekt. So können Schmutzpartikel einfach mit dem Regen von der Fassade gespült werden. Der Lotus-Effekt der Fassadenfarbe wird dabei unter anderem durch eine Mischung aus Pigmenten und Füllstoffen erreicht wird. Die Schmutzpartikel liegen nur mit den Spitzen auf und werden mit dem ersten Regen weggespült. Einen ähnlichen Effekt erzielen die Siliconharzfarben AmphiSilan und ThermoSan von Caparol, die auf einer Nano-Quarz-Gitter-Technologie (NQG) beruhen. Nanopartikel werden aber auch zum Hitze- und Wärmeschutz eingesetzt. So besitzt z. B. die X-black Technology von Sto NIR-(Nahinfrarot-)Schwarz-pigmente, die Teile der Sonnenenergie reflektieren und verhindern, dass die Fassade übermäßig (< 70°C) aufgehitzt wird.

Farbtonbeständigkeit gemäß BFS-Merkblatt 26

Viele Fassaden, die vor wenigen Jahren noch in modischen Farbtönen erstrahlte, sind heute ausgeblichen und kreiden sogar. Ursache hierfür sind im besonderen Maße die äußeren Witterungseinflüssen. Je nach Intensität der einwirkenden Umwelteinflüsse (z. B. UV-Strahlung, Beregnung, u.a.), Art der Nutzung und Nutzungsdauer können mit der Zeit deutliche Farbveränderungen auftreten. Die Farbqualität, die angibt, in welchem Umfang der gewählte Farbton der Fassadenfarbe von Bestand ist, kann anhand der Bindemittelklassifizierung und Klassifizierung der Lichtbeständigkeit entsprechend des BFS-Merkblatt 26 prognostiziert werden.

Veränderungen in der Fassadenfarbe rühren u.a. daher, dass anorganische Buntpigmente für Beschichtungen farbbeständiger sind als organische Pigmente. Allerdings können viele Farbtöne nur mit organischen Pigmenten realisiert werden. Sie sind deshalb trotz ihrer Nachteile bezüglich Farbtonstabilität sehr verbreitet. Gemäß dem vom deutschen Bundesausschuss Farbe und Sachwertschutz BFS im Juni 2007 herausgegebene Merkblatt Nr. 26 "Farbveränderungen von Beschichtungen im Außenbereich", sollte man sich bei solchen Farbtönen für eine Dispersionsfarbe mit hohem Bindemittelanteil (Klasse A, siehe Tabelle) entscheiden. Denn bindemittelarme und füllstoffreiche Fassadenfarben neigen schneller zur Kreidung und zu Farbveränderungen. Das gilt auch für Farbtöne, die mit Titandioxid aufgehellt wurden.

Bei den Lacken sind es die Lacke auf Acrylharzbasis (Klasse A), die den Alkydharz-haltigen Lacken (Klasse B) vorzuziehen sind. Wenn Kunstharzlacke auf Alkydharzbasis verwendet werden, ist auf ihren Bindemittelgehalt zu achten. Er ist entscheidend für die Farbtonbeständigkeit im Außeneinsatz. Farbtonveränderungen sind häufig auch auf untergrundbezogene Einflussfaktoren zurückzuführen. Bekannt sind Farbveränderungen durch Ausblühungen, Verseifungsreaktionen, Holzinhaltsstoffe, Weichmacher und Strukturunterschiede am Objekt.

Tabelle 1: Klassifizierungsraster für die Farbtonstabilität von Fassadenfarben
Fassadenfarbe Lack Pigment-Qualität Pigment-Qualität Pigment-Qualität
Silikatfarbe, Dispersionsfarbe mit hohem Bindemittelanteil Acryllack, PUR-Lack A1 A2 A3
Dispersionsfarbe (matt), Siliconharzfarbe, Dispersions-Silikatfarbe Alkydharzlack B1 B2 B3
Dispersionsfüllfarbe, Kalkfarbe (farbig) Mischpolymerisatharzlack, Epoxidharzlack C1 C2 C3

Gemäß dem Klassifizierungsraster des BFS-Merkblatt 26 sind bei den Fassadenfarben in der obersten Zeile (Klasse A) Kreidung, Glanzverlust und Vergilbung kaum erkennbar, während solche Phänomene bei den Produkten der untersten Zeile (Klasse C) schon deutlich sichtbar sind. Die Ziffern 1 bis 3 beziehen sich auf die Qualität der Farbpigmente und reichen von sehr lichtbeständigen anorganischen Pigmenten (1) über Mischpigmentierung (2) zu eingeschränkt lichtbeständigen organischen Pigmenten (3). Die Produkte im Kreuzungspunkt A1 weisen die beste Farbtonstabilität auf.

Untergrundprüfungen vor dem Auftragen einer Fassadenfarbe

Vor dem Auftragen einer Fassadenfarbe, sollte der Untergrund geprüft werden, um eine optimale und dauerhafte Beschichtung zu erzielen. Hierzu gibt es einfache Testmethoden, die Auskunft über Tragfähigkeit, Saugfähigkeit, Alkalität usw. geben und anzeigen, ob weitere Untergrund vorbereitende Maßnahmen vor dem Fassadenanstrich getroffen werden müssen.

Kreidung

„Kreiden“ ist die Folge einer oberflächlichen Erosion der Fassadenfarbe und kann zu einer Farbtonveränderung und Haftungsminderung für Folgeanstriche führen. Die Ursachen liegen meist in einer Verwitterung der Oberfläche durch UV-Licht und/ oder Feuchtigkeit. Verstärkt wird dieser Effekt durch eine zu starke Verdünnung der Fassadenfarbe mit Wasser, eine forcierte Trocknung oder auch Frost während der Trocknung der Farbe.

Ob eine Fassade kreidet, kann durch einfaches Wischen mit der Hand ermittelt werden. Bleibt eine mehlige Staubschicht an der Hand zurück, so „kreidet“ die Oberfläche. Vor dem Auftragen einer neuen Fassadenfarbe sollte der Untergrund gereinigt und/oder grundiert werden. Die Grundierung sollte dann auf die Folgebeschichtung abgestimmt werden.

Festigkeit

Um die Festigkeit des Untergrunds zu bestimmen, können Sie einfach eine Kratzprobe durchführen. Da Bindemittel durch die Bewitterung ausgewaschen werden, variiert die Bewitterungsintensität entsprechend der Art und Menge des verwendeten Bindemittels während der Gebrauchsdauer. Die Folge ist eine Freilegung der Füllstoffe.

Die Kratzprobe selbst wird mit z. B. einem Teppichmesser durchgeführt, indem der Untergrund befeuchtet wird. Rieselt der Putz dabei nur in der Tiefe und ist oberflächlich noch fest, so spricht man von „Sanden“. Ist der Putz allerdings bis in tiefere Schichten mürbe und wenig fest, kann mit Grundierungen in der Regel keine Abhilfe geschaffen werden. Bei sandenden Untergründen müssen lose Bestandteile mechanisch entfernt werden, die Oberfläche abgebürstet oder mit einem Hochdruckreiniger gereinigt werden. Anschließend folgt die Grundierung.

Saugfähigkeit

Farbtonveränderungen entstehen häufig auch durch zu stark saugende Untergründe. Wird eine nicht an diesen Untergrund angepasste Fassadenfarbe verwendet, kann es langfristig überdies zu einer Haftungsminderung, einem vermehrten Algen- und Pilzbefall, zu Salzausblühungen, einer Ablösung der Fassadenfarbe sowie zu Frostschäden durch in die Fassade eindringende Feuchtigkeit kommen. Ursächlich ist ein unregelmäßiger Abbau von Bindemitteln aufgrund einer unterschiedlichen Bewitterung.

Um die Saugfähigkeit der Fassadenoberfläche vor dem Farbauftrag zu prüfen, kann eine Benetzungsprobe mit Wasser durchgeführt werden. Stark saugende Untergründe saugen das Wasser sehr schnell auf und verfärben sich dunkel. Mit abnehmender Saugfähigkeit läuft das Wasser auf dem Untergrund ab. Bei stark saugenden Untergründen empfiehlt sich der Auftrag einer auf die Fassadenfarbe abgestimmten Grundierung.

Haftfestigkeit

Um die Haftfestigkeit einer Altbeschichtung als Untergrund für einen neuen Fassadenanstrich zu prüfen, kann man das Gitterschnittverfahren einsetzen. Hierzu werden mit einem Teppichmesser mindestens 6 Schnitte durch die Fassadenbeschichtung bis zum Untergrund geführt. Der Schnittabstand ist dabei abhängig von der Beschichtungsdicke. Dann werden 6 weitere Schnitte im rechten Winkel zu den ersten Schritten ausgeführt, sodass diese ein Gitter darstellen. Nun wird ein gut haftendes Klebeband angedrückt und mit einem Ruck senkrecht abgerissen.

Die Haftfestigkeit des Untergrundes lässt sich dann anhand der Anzahl der auf dem Klebeband haften gebliebenen Beschichtungsquadrate ermittelt. Bei Güteklasse 0 ist die Haftfestigkeit sehr gut, bei Güteklasse 5 sehr schlecht. Ist die Haftfestigkeit als sehr schlecht zu bewerten, muss die Beschichtung restlos entfernt werden.

Sinterhaut

Die sogenannte Sinterhaut ist ein Problem, das meist auf mineralischen Untergründen vorkommt. Die Fassade wirkt dann hart und spröde und ist von einer glänzenden, glasähnlichen Haut überzogen, die nur eine sehr geringe Wasseraufnahme zulässt. Wird die Fassadenfarbe auf diese Sinterhaut aufgetragen, so kann dies zu einer vorzeitigen Ablösung der Fassadenfarbe führen. Ursächlich hierfür ist eine Bindemittelanreicherung an der Putzoberfläche wie z. B. durch langes Filzen/Glätten mit zu hoher Wassermenge, sodass die Fassadenoberfläche glasartig verdichtet wird.

Um festzustellen, ob es sich um eine Sinterhaut handelt, kann eine Ritz- mit darauffolgender Benetzungsprobe mit Hilfe einer Spritzwasserflasche durchgeführt werden. Saugt die Ritzung das Wasser auf und verfärbt sich dunkel, so muss die Sinterhaut manuell oder maschinell entfernt werden.

Alkalität

Insbesondere bei organischen Folgebeschichtungen kann es bei Vorliegen eines alkalischen Untergrundes zu Farbveränderungen sowie zum Abblättern bzw. Ablösen der neuen Fassadenfarbe kommen. Dies ist gerade bei neuen mineralischen Untergründen mit Zement-/Kalk- oder silikatischen Bindemittelanteilen der Fall, da diese in der Regel hochalkalisch sind.

Zur Prüfung des Untergrunds auf deren Alkalität wird der Untergrund mit destilliertem Wasser benetzt. Dann wird ein Indikatorpapier aufgelegt, dessen Verfärbung dann den pH-Wert auf einer Farbpalette anzeigt. Bei einem pH-Wert von über 9 ist der Untergrund als stark alkalisch einzuschätzen und muss dementsprechend neutralisiert werden. In der Regel wird dann eine Grundierung aufgetragen, um die Alkalität des Untergrundes zu isolieren.

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