Letzte Aktualisierung: 14.03.2016

Die 10 wichtigsten Holzbaustoffe und ihre Verwendung

Der Baustoff Holz begleitet den Menschen sprichwörtlich von der Wiege bis zur Bahre. Ob im Kleinen für Kinderspielzeug, Malstifte, Bettgestell, Schreibtisch oder Wohnzimmereinrichtung, oder im Großen für Dachkonstruktionen und Holzdächer. Holzbaustoffe sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Nachfolgend finden Sie einen Überblick über die wichtigsten Nadel- und Laubholzarten und ihre Verwendung als Baustoff.

Nadelhölzer als Baustoff

Gemeine Fichte (lat. Picea abies)

Die am weitesten verbreitete Baumart in Deutschland ist die Fichte. Durchschnittlich jeder vierte Baum in den deutschen Wäldern ist eine eben solche. Ursprünglich war die Fichte im Alpenvorland beheimatet, mittlerweile findet man Sie im gesamten Bundesgebiet. Laut neuester Bundeswaldinventur III ist allerdings ein Rückgang zu verzeichnen, der Forschern zufolge auf den Klimawandel zurückzuführen ist. Unter den Forstleuten wird die Baumart häufig „Brotbaum“ genannt, da sie in der Vergangenheit auch angebaut wurde, um das tägliche Brot zu bezahlen. Im Volksmund wird sie auch Rottanne genannt, obwohl sie nicht zu den Tannen gehört. Verwendung findet Fichtenholz als Baustoff gerade im Bau-, Konstruktions- und Möbelholzsektor.

Gewöhnliche Kiefer (lat. Pinus sylvestris)

Eine heilende Wirkung wird der Waldkiefer, süddeutsch „Föhre“ auch nachgesagt, denn die Inhaltsstoffe dieser harzreichen Nadelbaumart haben eine antibakterielle Wirkung. Flächentechnisch belegt die Kiefer mit 23 % den zweiten Platz in unseren Wäldern. Bevorzugt wächst sie auf sandigen Böden im Norddeutschland, aber auch feuchte Standorte können sie kaum am Wachsen und Gedeihen hindern. Im Baustoffbereich wird Kiefernholz zur Konstruktion als auch im Möbelbau verwendet, da es durch den harzreichen Kern besonders witterungsstabil ist. Der Name der Kiefer leitet sich aus dem mittelalterlichen Wort „Kien“ ab, was Feuerholz mit Harz bedeutet. In der Vergangenheit nutzte man den Nadelbaum nicht nur als Baustoff, sondern auch zur Gewinnung von Terpentin und harzhaltigen Klebstoffen, da das Holz den höchsten Harzanteil aller deutschen Nadelholzarten besitzt.

Europäische Lärche (lat. Larix decidua)

Früher nutzte man die Lärche vornehmlich zur Gewinnung von Harz und Terpentin. Heutzutage findet diese Nadelbaumart auch als Baustoff im Fensterbau, bei der Möbelherstellung als auch in der Innenausstattung. Ursprünglich stammt diese harzreiche Baumart aus dem Alpenraum, mittlerweile ist sie bundesweit anzutreffen, wenngleich sie mit einem Flächenvorkommen von 3 % zu den vergleichsweise seltenen Holzarten in Deutschland zählt. Die Lärche ist übrigens die einzige Nadelbaumart, die in der kalten Jahreszeit ihre Nadeln abwirft und im Frühjahr neue bildet. Alle anderen Nadelhölzer tragen ihre Nadeln auch im Winter. Daher kommt die Lärche auch nicht als Weihnachtsbaum in Betracht.

Weiß-Tanne (lat. Abies alba)

Die Tanne ist seit Langem ob ihrer medizinischen Wirkung sehr bekannt. Schon Sebastian Kneipp nutzte die Tannennadeln für medizinische Zwecke als Tee. Aber auch beim Möbel- und Innenausbau sowie ebenfalls für hochwertige Musikinstrumente findet man das Nadelholz wieder. Mit 2 % besitzt die Weißtanne zwar nur ein geringes Aufkommen hierzulande, sie ist allerdings nach wie vor stärker vertreten als so Mancher ihr zugetraut hatte. Eine Ursache für ihren Rückgang sahen Experten im sogenannten Nasskern. Dieser tritt auf, wenn bestimmte Bakterien in das Holz einer frisch gefällten Weißtanne eindringen. Die Folge: der Holzfeuchtegehalt im Kernbereich steigt auf bis zu 160 % an, statt der üblichen rund 40 %, den zum Beispiel auch die Fichte aufweist. Das im Kernbereich eingelagerte Wasser kann dann zu einer Fäule führen. Daher ist auch das ihr Holz als Baustoff eher selten. Eine Besonderheit der Tanne ist zudem, dass kein Harz im Inneren des Baums zu finden ist, sondern lediglich im Rindenbereich. Das Wort Tanne leitet sich aus dem altnorddeutschen Wort „tanna“ ab, was für Wald steht.

Douglasie (lat. Poseudotsuga menziesii)

Einst in Nordamerika beheimatet, findet die Douglasie mittlerweile auch in der deutschen Holzbaustoffindustrie Verwendung. Ab dem 16. Jahrhundert brachten europäische Seefahrer Saatgut mit in die „Alte Welt“. Aktuell ist das Douglasienholz auf rund 2 % der deutschen Waldfläche vertreten, Tendenz steigend. Der Name der Baumart leitet sich im Übrigen vom schottischen Botaniker David Douglas ab, der die Douglasie im 18. Jahrhundert als Erster wissenschaftlich beschrieb. Übrigens ist der höchste Baum Deutschlands mit 65 Metern Höhe eine Douglasie. Sie steht in Freiburg im Breisgau und trägt den Namen „Waltraut vom Mühlwald“. Die Douglasie ist ein geschätzter Baustoff und Konstruktionsholz, welches auch im Möbelbau Verwendung findet.

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Laubhölzer als Baustoff

Rot-Buche (lat. Fagus sylvatica)

Das „Rot“ der Rot-Buche leitet sich aus der rötlichen Färbung des frisch geschlagenen Holzes ab. Die Fruchtkörper der Buche nennen sich Bucheckern und wurden früher gerne zur Schweinemast eingesetzt. In Zeiten von Hungersnöten und Kriegen dienten sie aber auch der einfachen Bevölkerung als Nahrungsergänzung. Das Holz der Buche findet heute als Baustoff im Innenaus- und Möbelbau, vereinzelt auch bei Bahnschwellen Verwendung. Der Bausektor zeigt mittlerweile ebenfalls Interesse an der Rot-Buche, da es als Furnierschichtholz gute statische Eigenschaften aufweist. Mit rund 16 % der deutschen Waldfläche belegt die Buche den dritten Platz unter den heimischen Holzarten im Wald, sowie den ersten Platz unter den Laubbaumarten. Vorwiegend ist die Baumart in Mittelgebirgslagen zu finden, vor allem in den letzten drei Jahrzehnten hat sie sich hierzulande stark ausgebreitet.

Ahorn (lat. Acer)

In Kanada ist der Zucker-Ahorn wohl einer der häufigsten Holzarten, was sich auch in der Staatsflagge des zweitgrößten Landes der Welt wiederspiegelt. Aus dem Zucker-Ahorn wird Ahornsirup gewonnen, der gerne in Kombination mit American Pancakes serviert wird. Allgemein ist die Familie des Ahorns auf der kompletten Nordhalbkugel vertreten. Die Farbe des Ahornholzes reicht von weißlich bis hellgelb. Für die deutsche Forstwirtschaft sind drei weitere Unterarten relevant: Feldahorn (Acer campestre), Spitzahorn (Acer platanoides) und Bergahorn (Acer pseudoplatanus). Ahornholz findet im Möbel- und Innenausbau sowie bei hochwertigen Musikinstrumenten Verwendung, als Holzbaustoff für Häuser und Dächer kommt er eher seltener zum Einsatz, da sein Holz schlichtweg zu teuer ist. Durch sein äußeres Erscheinungsbild wird der Ahorn gerne mit der Platane verwechselt, da sich vor allem ihre Blätter sehr ähneln. In der Medizin werden die Blätter des Feldahorns zur Kühlung bei Insektenstichen oder Schwellungen eingesetzt.

Echte Walnuss (lat. Juglans regia)

Die Walnuss erlangte ihre Verbreitung in ganz Europa erst dank des römischen Reichs, denn ursprünglich stammt der Baum aus dem vorderarabischen Raum. Legenden zufolge schätzten die Römer dieses witterungsbeständige Holz als Stützpfahl für den Anbau von Weinreben, sodass es vermehrt in den Weinbaugebieten gepflanzt bzw. gesetzt wurde. Besonders im hochwertigen Möbelbau, im Innenausbau sowie beim Musikinstrumentenbau wird das bräunlichschwarze Holz gerne eingesetzt. Der Begriff „Walnuss“ stammt übrigens von der „welschen Nuss“ ab, was so viel wie „gallische Nuss“ bedeutet. In einigen Ländern steht die „Echte Walnuss“ unter Nuturschutz – gerade in der Schweiz darf nur ein Nussbaum gefällt werden, sofern ein neuer gepflanzt wird. Auch die Walnuss zählt zu den Edelhölzern, die aufgrund ihres Preises nicht in großem Umfang als Baustoff verwendet wird.

Eiche (lat. Quercus)

Für Religionen wie das Christentum oder die Mythologien aus dem Reich der Römer und Germanen ist diese Baumart seit jeher ein wichtiges Symbol. Heute noch ist die „Deutsche Eiche“ in Gedichten und Liedtexten der vergangenen Jahrhunderte zu finden. Dank eines bundesweiten Zuwachses insbesondere in Mittelgebirgslagen, stieg ihr Flächenaufkommen mittlerweile auf 11 % an. Die forstwirtschaftlich genutzten Eichen entsprechen meist einer von drei verschiedenen Arten, die für den Laien nur schwer zu unterscheiden sind. Die Stieleiche (Quercus robur) und die Traubeneiche (Quercus petraea) sind traditionelle europäische Arten, während die Rot-Eiche (Quercus rubra) vor einigen Jahrhunderten aus Nordamerika „eingeschleppt“ wurde. Botaniker unterscheiden die Familie der Eichen sogar in 400 bis 600 Arten. Durch den hohen Gerbstoffanteil im Inneren des Holzes eignen sie sich im Außen- und Innenbereich als Bauholz und Möbelholz sowie für Bahnschwellen und Furniere. Aufgrund seiner Gerbsäure riecht das Holz immer ein wenig säuerlich. Im Mittelalter nutzte man die Säure auch zum Gerben von Fellen.

Gemeine Esche (lat. Fraxinus excelsior)

Esche wird häufig als Holzbaustoff für Werkzeugstiele und Sportgeräte eingesetzt. Dank ihrer Zähigkeit kann dieses europäische Holz jegliche Krafteinwirkung ausgleichen und bricht nicht so schnell. Auch im Möbel- und Innenausbau lässt sich das Laubholz wieder finden. Schon die alten Germanen verehrten den Baum und stellten die sogenannte Weltenesche „Yggdrasil“ ins Zentrum ihrer Weltanschauung. Das süßliche Aroma des Holzes sorgt für einen angenehmen Duft bei der Bearbeitung. Seit einigen Jahren macht allerdings ein Pilz der Esche zu schaffen. Dieser bringt die Blätter vorzeitig zum welken, sodass die Bäume schon im Sommer kahl in der Landschaft stehen. In der Medizin werden ihre Blätter bis heute zur Behandlung von Gicht und Rheuma eingesetzt.

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