Letzte Aktualisierung: 21.03.2017

Ratgeber: Fachmännisches Verarbeiten von Feinputz

Was ist Feinputz? Welche Arten gibt? Wo werden Feinputze eingesetzt? Was muss beim Verarbeiten beachtet werden?

Feinputz ist ein besonders feinkörniger Putz, der i.d.R. als abschließende Oberputzschicht eingesetzt wird. Sie können eingefärbt und strukturiert werden. Während Feinputz nur mit Schichtstärken von 1 bis 2 mm dünn aufgezogen wird, trägt man Edelfeinputze mit Schichtstärken um 10 mm dicker auf.

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Feinputz – eine feine Klasse von Putzen

Genormte Putzmörtelgruppen

Ausgehärteten Putzmörtel nennt man auch Putz. Seine Herstellung und Verarbeitung regeln die Normen DIN V 18550 und DIN EN 13279. Aus beiden Normen resultieren diverse Putzmörtelgruppen.

Grundsätzlich lässt sich Putz nach verschiedenen Kriterien unterscheiden, darunter die:

  • Anwendungen (zum Beispiel Innenputz und Außenputz),
  • Verarbeitungsweise (zum Beispiel Nassputz und Trockenputz)
  • rohstoffliche Beschaffenheit (zum Beispiel Luftkalkmörtel, Wasserkalkmörtel, Mörtel mit hydraulischem Kalk, Kalkzementmörtel, Zementmörtel, Gipsmörtel, Kunstharzputz)
  • Eigenschaften (zum Beispiel die Feinheit, die sich aus der Körnung ergibt: herkömmlicher Putz, Feinputz und Edelfeinputz)

Typische Korngrößen bei Fein- und Edelfeinputzen

Im Gegensatz zu sogenannten Strukturputzen entstehen mit Feinputzen besonders glatte, ebene Oberflächen. Das eröffnet Ihnen weitere Möglichkeiten zur Dekoration der Feinputzschicht. Diese lässt sich beispielsweise bemalen oder mit Zierelementen besetzen. Sogenannter Feinputz und Edelfeinputz sind Klassifizierungen, denen man Putze mit besonders kleiner Körnung zuordnet.

  • Bei Feinputz spricht man im Mittel von Korngrößen um die drei Millimeter.
  • Edelfeinputz hat Korngrößen von maximal einem Millimeter.

Alternativ nennt man Feinputz auch Streichputz.

Rohstoffmischung für Feinputz

Je nach Anwendung ist Feinputz unterschiedlich zusammengesetzt. Für den Einsatz im Innenbereich basiert er in der Regel auf einer Kalkbasis, im Außenbereich auf einer Kalkzementbasis und im Sockelbereich auf einer Zementbasis. Teilweise werden auch Feinputze auf Lehmbasis verwendet. Diese Feinputzarten werden aufgrund ihres organischen Rohstoffeinsatzes in Abgrenzung zu den gebräuchlichen Feinputzen auf Kunstharzbasis auch organische Feinputze genannt.

Anwendungsbeispiele für Feinputze

Da Ihnen mit Feinputz sehr glatte Wandoberflächen gelingen, müssen diese nicht mehr tapeziert werden. Ein anschließender Farbauftrag genügt. Oder Sie nutzen direkt einen ab Werk eingefärbten Feinputz. Die Hersteller haben dazu inzwischen ein breites Spektrum an Farbtönen im Angebot.

Der Vorteil der vorgefertigten Einfärbung ist der: Die beigemischten Farbpigmente dieser farbigen Feinputze sind fester Bestandteil des Baustoffs. So wirken die Farben authentisch und natürlich und variieren entsprechend dem auf die Wand auftreffenden Licht. Das heißt, dass die Feinputzschicht als Oberputz die sichtbare Wandfläche bildet.

Soll Feinputz als Grund für Tapeten dienen, verwenden Sie am besten einen auf Gips basierenden Feinputz, der nicht zu stark Feuchtigkeit aufsaugt und dem Tapetenkleister einen guten Haftgrund bietet.

Häufig kommt diffusionsoffener Feinputz in feuchten Räumen zum Einsatz, um der dort herrschenden Schimmelgefahr zu begegnen. Ein Feinputz auf Kalkbasis ist stark alkalisch und wirkt somit auf natürliche Weise gegen Schimmel und Pilze.

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Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Verarbeiten von Feinputz

Wir beschreiben Ihnen im Folgenden die typische Vorgehensweise zum Glätten einer Wand mit Feinputz. Wir weisen Sie ausdrücklich darauf hin, dass die Verarbeitung im Einzelfall von unserer Anleitung abweichen kann. Im Zweifel fragen Sie am besten einen Fachmann!

Feinputz kaufen Sie sich am besten als Fertigputz. Auf der Verpackung finden Sie die genauen Herstellerangaben zu dessen Verarbeitung. Diese können von Hersteller zu Hersteller variieren.

Grundsätzlich sollten Sie immer nur eine geringe Menge Feinputz ansetzen, die Sie in kurzer Zeit verarbeiten können. Bei einer Feinputzschicht von rund zwei Millimetern brauchen Sie für eine Wandfläche von sechs Quadratmetern etwa einen Eimer Feinputz mit einer Masse von 20 Kilogramm.

Vorbereitungen

Nehmen Sie dann Mörtelsand und sieben Sie diesen aus, zum Beispiel mit Hilfe eines alten Küchensiebes. Alternativ zu Mörtelsand können Sie auch Quarzsand benutzen.

Wichtig: Die Körner sollten höchstens einen halben Durchmesser haben. Mischen Sie den Sand im gleichen Mischungsverhältnis wie den von Ihnen verwendeten Unterputz. Für das Glätten von Wänden im Innenbereich können Sie auch Feinputz aus Kalkmörtel verwenden.

Rühren Sie den Feinputz nach den Anweisungen des Herstellers an. Zur optimalen Verarbeitung wird oft eine sahneartige Konsistenz des Feinputzes empfohlen. Lassen Sie die Mischung etwa 30 Minuten ruhen und rühren Sie sie anschließend noch einmal ordentlich durch.

Als Nächstes müssen Sie den Untergrund vornässen. Das soll der optimalen Haftung und dem gleichmäßigen Auftrag der dünnen Feinputzschicht dienen.

Feinputz aufziehen

Geben Sie dann Putzmasse auf eine sogenannte Glättkelle. Sie sollte in etwa halb bedeckt sein. Alternativ können Sie auch eine Rolle benutzen. Ziehen Sie den Feinputz auf. Die fertige Feinputzschicht soll etwa ein bis zwei Millimeter stark sein.

Ein wesentlich stärkerer Auftrag birgt die Gefahr, dass die Putzoberfläche beim Antrocknen oder später feine Schwindrisse bekommt. Zum Glätten der Feinputzoberfläche führen Sie kreuzförmige Züge mit der Glättkelle aus.

Feinputz glätten

Nehmen Sie anschließend ein sogenanntes Schwammbrett zur Hand. Das ist ein mit einem Schwamm bezogenes Reibebrett zum Glätten von Fein-Putzoberflächen. Man nennt es auch Schwammscheibe. Der offenporige Schwamm sollte mittelgroße Poren haben.

Achten Sie darauf, dass das Schwammbrett sauber ist. Sandkörner, die sich darin festgesetzt haben, könnten für unregelmäßige Oberflächenstrukturen sorgen, die atypisch für Feinputze wären. Profis arbeiten auch mit Filzbrettern. Deren Handhabe ist jedoch um Einiges schwieriger und braucht Erfahrung.

Das Schwammbrett tauchen Sie in Wasser, so dass es sich vollsaugt. Drücken Sie überschüssiges Wasser mit den Handballen aus. Ist der Feinputz soweit angezogen, dass Sie ihn mit dem Finger berühren können, ohne dass etwas davon am Finger haften bleibt, können Sie den Feinputz mit dem feuchten, aber nicht tropfnassen Schwammbrett glätten.

Schaffen Sie damit zunächst eine gleichmäßige Oberfläche: Das gelingt Ihnen am besten, wenn Sie das Schwammbrett mit sanftem Druck in senkrechten und waagrechten Bewegungen über die Feinputzfläche ziehen. Anschließend führen Sie das Schwammbrett mit leichtem Druck und kreisenden Bewegungen vollflächig über die Feinputzfläche. Beachten Sie dabei, dass Sie keine sichtbaren Stufen produzieren.

Wichtig: Ist die zuvor aufgetragene Feinputzschicht noch zu nass zum Glätten, schmiert der Feinputz und lässt sich nicht glattreiben. Ist er dagegen schon zu trocken, können Sie das Schwammbrett einfach erneut ins Wasser tauchen und den Putz damit glattstreichen.

Preise und Kosten von Feinputzen

Kunstharz-Feinputze lassen sich flexibel einsetzen und sind vergleichsweise günstig: 10 Kilogramm (kg) günstigen Fertigputz gibt’s im Baumarkt für etwa 20 Euro, wobei die Ergiebigkeit je nach Feinputz bei durchschnittlich zwei Quadratmeter pro Kilo Feinputz liegt.

Teuren Feinputzen (30 bis 50 Euro je 10 kg) sind oft Zusatzstoffe beigemischt, die ihnen spezielle Eigenschaften verleihen, darunter offenporige, atmungsaktive Materialien, die zur Verbesserung des Wohnraumklimas beitragen sollen. Auch die mit dem Feinputz erzielte Optik kann damit hochwertiger wirken.

Kalk-Feinputz ist prinzipiell teurer als Kunstharz-Feinputz, dafür ist er auch ergiebiger. Zudem braucht er meist keinen Tiefgrund, was die Gesamtkosten der Wandgestaltung relativiert. Ein hochwertiger Kalk-Feinputz kostet 40 bis 50 Euro je 10 kg. Ein Kilo reicht zum Glätten von etwa drei Quadratmetern Wand.

Auch Lehm-Feinputz sorgt für einen guten Luftaustausch und wirkt feuchtigkeitsregulierend. Die Preise für Lehm-Feinputz unterscheiden sich je nach Anbieter und Feinputz-Konsistenz stark: Im Schnitt kosten 10 kg Lehm-Feinputzpulver 15 bis 20 Euro. Damit können Sie 10 und 30 Quadratmeter streichen, das macht ein bis drei Quadratmeter pro Kilogramm Rohmaterial.

Tabelle 1: Preise für unterschiedliche Feinputz-Produkte im Überblick
Feinputz Anwendung Gebinde Preis Preis pro kg
Baumit Klima Fein W Feinputz Naturweißer Kalk-Feinputz 25 kg 16,49 € 0,65 €
Sakret FP270w Dünnschichtputz weißer Filzputz 25 kg 23,95 € 0,96 €
Caparol Histolith Feinputz Mineralischer Kalk-Feinputz 20 kg 25,70 € 1,29 €
PCI Saniment FP Feinputz Dünnschichtiger Filzputz 25 kg 33,20 € 1,33 €
Hessler HP 90 Naturkalk-Feinputz nicht hydrophobierter Oberputz 20 kg 29,15 € 1,46 €
Weber.san 956 Feinputz Feinputz für mineralsiche Unterputze 25 kg 39,95 € 1,60 €
Zero KC-Putz innen Feinputz Kunstharzputz mit Kratzputzeffekt 25 kg 43,81 € 1,75 €
Remmers Feinputz Mineralischer Dekorputz 25 kg 83,30 € 3,33 €
Caparol Matador Feinputz Verarbeitungsfertiger Feinputz 20 kg 106,00 € 5,30 €

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