Letzte Aktualisierung: 12.05.2016

Pagodendach – Aufbau, Einsatz, Besonderheiten

Was ist ein Pagodendach? Wo hat es seine architektonischen Wurzeln? Zu welchem Haus passt ein Pagodendach? Welche Vor- und Nachteile hat es? Was muss ich beachten, wenn ich ein Pagodendach nutzen möchte?

Ein Pagodendach bringt Schwung aufs Haus. Hierzulande wird das ursprünglich aus Asien stammende Pagodendach leicht abgewandelt verbaut. Entweder als gestapeltes Walmdach oder als geschwungenes Dach. Häufigster Einsatzort für Pagodendächer sind mithin Gebäudeanbauten wie Wintergarten oder Terrasse beziehungsweise freistehende Pavillons, vor allem in Gartenanlagen. Konstruktiv steckt unter dem geschwungenen Pagodendach ein speziell vorgebogener Sparren aus Holz oder Metall. Wir erklären Ihnen hier alles Wissenswerte zum Pagodendach und gehen auch auf dessen hierzulande beliebtesten Einsatz als Überdachung eines Grillplatzes ein.

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Architektonische Kurzbeschreibung eines Pagodendachs

Ein Pagodendach ist ein sogenanntes Gefälledach mit einer vergleichweise geringen Dachneigung. Man unterscheidet das Pagodendach, das in unserer Region verbreitet ist, in zwei klassische Dachformen:

1. Zum einen das Pagodendach, dessen Dachfläche rund nach oben und zur Mitte hin aufgeschwungen ist.

2. Und zum anderen das Pagodendach, das wie ein quadratisches Walmdach geformt ist und auf dessen Mitte ein weiteres, kleineres Walmdach errichtet wird.

Zweites ähnelt den Pagoden aus Asien noch eher als erstes – ist also architektonisch näher an den Wurzeln der eigentlichen Pagode.

Aus der Geschichte des Pagodendachs

Wer das Pagodendach, mit dem hierzulande gerne eine Terrasse, ein Carport, ein Wintergarten oder ein freistehendes Gartenhaus überdacht wird, bautechnisch verstehen will, sollte auch seine Herkunft und Geschichte nicht ganz außer Acht lassen.

Eine Pagode ist ursprünglich ein Bauwerk, das oft mehrgeschossig und / oder turmartig errichtet wurde. Markant ist, dass die einzelnen Geschosse vorragende Gesimse oder Dachvorsprünge aufweisen, so dass die Etagen deutlich voneinander getrennt sind. Man verbindet die Pagodenbauweise zu recht oft mit dem Stapeln von Bausteinen, die nach oben immer kleiner werdend auf einander getürmt werden. Man nennt das Pagodendach deshalb mitunter auch Stapeldach.

Pagoden sind stark mit der Religion Buddhismus verknüpft, ursprünglich dienten sie in Indien als Stupa (Grab) zur Aufbewahrung der sterblichen Überreste von Siddhartha Gautama, die nach der Verbrennung des Buddhas verblieben. Die pagodenartigen Grabstätten entwickelten sich nach und nach zu Gedenkstätten beziehungswiese Tempeln und mit der Ausbreitung des Buddhismus nach Ostasien wurden sie dort zu einer architektonischen Tradition.

In China gibt es die zwei- bis dreistöckigen traditionellen Wohngebäude, denen die gestapelten Pagodendächer hierzulande am ehesten ähneln. Der einst quadratische Querschnitt der Pagode wurde mit der Zeit auch abgewandelt, heute sind sechseckige, achteckige und sogar runde Querschnitte für Pagoden und pagodenähnliche Bauwerke üblich.

In Europa werden Pagoden beziehungsweise Pagodendächer auf einzeln stehende Gebäude (Pavillons) gerne als Blickfang in botanischen oder asiatischen Gärten gebaut. In der Stilepoche Jugendstil waren die geschwungenen Pagodendächer ein gerne eingesetztes Stilmittel für unterschiedliche Gebäudeanschlüsse, zum Beispiel auf einem üppigen Wintergarten. Anbieter von Gartenhäusern haben heute oft Modelle in Pagodenform beziehungswiese mit Pagodendach im Angebot.

Heutzutage werden Pagodendächer nicht nur auf Sonderbauten, sondern auch als architektonisches Highlight von Privat- und Gewerbeimmobilien eingesetzt. So ist gerade bei freistehenden Zweckbauten in Großstädten die Pagode wieder beliebt, da sie über das Oberlicht viel Licht in die Wohn- und Geschäftsräume lässt. Auch das Laternendach, das nur längsseits der Pagode gleicht und häufig auf Industriebauten der Jahrhundertwende vorkam, wird heute als Stilelement in der Architektur wieder häufiger eingesetzt.

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Bautechnische Variationen geschwungener Pagodendächer

Während das Pagodendach in Form zweier übereinander sitzender Walmdächer, wobei sich das kleinere, obenauf sitzende bautechnisch auch als Reiter ansehen lassen könnte, da es ja auf dem First des unteren Walmdachs aufgesetzt wird, eine Dachkonstruktion ist, die handwerklich geschickte Heimwerker auch in Eigenleistung erbringen können, braucht man für das geschwungene Pagodendach spezielle Sparren. Die werden vorgefertigt – entweder aus Metall oder aus Holz. Die schwungvolle Verformung des Holzes ist aufwendig und kostet entsprechend des höheren Aufwandes mehr, als übliche gerade belassene hölzerne Dachsparren.

Mitunter lässt sich das geschwungene Pagodendach auch konstruieren, indem man mehrere gerade und deswegen günstigere Sparren mit geeigneten Verbindestücken aneinander stückelt, um eine geschwungene Konstruktion zu erzielen. Je mehr kleine Stücke dabei verbaut werden, desto runder wird die Schwungform. Aber desto mehr Verbindungsstücke werden auch für die Sparrenabschnitte benötigt. Der Nachteil dieser Methodik: Dabei entstehen möglicherweise minimal sichtbare Verkantungen, so dass der Schwung nicht ganz rund verläuft.

Metall und Glaspagodendächer als Überdachung

Das doppelte Walmdach ist ein Pagodendach mit dem Vorteil, dass seine Be- und Entlüftung aufgrund der Tatsache, dass das kleinere, obenauf sitzende Walmdach die Öffnung des unteren Walmdachs quasi wie die Überdachung eines Kamins schützt, sehr gut funktioniert. Bautechnisch ist das untere Walmdach ja in der Mitte offen. Man kann unter diesem Pagodendach also problemlos ein Feuer entzünden, beispielsweise, um zu grillen. Der Rauch kann durch die Dachöffnung gut entweichen. Das ist auch der Grund, warum man dieses Pagodendach gerne über Terrassen baut.

Viele moderne Pagodendächer für Terrasse & Co. sind Konstruktionen aus Metall und Glas, so dass sie das Tageslicht durchlassen, zugleich aber auch vor einem plötzlichen Regenguss schützen. Das Glas ist entsprechend seiner Aufgabe meist schlagzähes Plexiglas, das entweder transparent oder weiß sein kann. Viele Hersteller bieten Möglichkeiten, farbige Gläser nach Farbwunsch in das Pagodendach einzusetzen.

Solche Pagodendächer können eckig, halbrund, freistehend oder angelehnt ausgeführt sein. Damit der Regen nicht unkontrolliert von den Rändern des Pagodendachs auf die darunter Schutz suchende Grillgesellschaft tropft, haben moderne Pagodendächer häufig eine rundum laufende Regenrinne und entsprechende Fallrohre zum Ableiten des sich sammelnden Regenwassers.

Zum Schutz vor UV-Strahlen kann man die Pagodendächer mit Konstruktionen zur Beschattung ausrüsten, zum Beispiel mit einem aufspannbaren Sonnenschutz-Gewebe oder einer Innenmarkise mit Federspannsystem aus Alu-Profilen, das elektrisch betrieben und per Fernbedienung gesteuert wird.

Eindeckung mit Ziegeln oder Bitumenwellplatten

Zur Eindeckung eines Pagodendachs kann man wegen seiner geringen Neigung sowohl klassische Materialien wie Dachziegel oder Schindeln benutzen, als auch moderne Eindeckungen wie Bitumenwellplatten im Ziegeldesign wie z. B. Onduvilla von Onduline. Die klassischen Dachziegeln in Farbe und Form sehr ähnelnden, selbsttragenden Dacheindeckungselemente aus Bitumen, Faserstoffen und Kunstharzen sind besonders leicht und deshalb auch gut auf nicht ganz so stabile Bauwerke eindeckbar, etwa auf Gartenhäuser und -pavillons, Carports und Ähnliches. Als Unterlage dienen solchen Onduvilla-Dachplatten Latten, Holzfaserplatten oder eine Vollschalung. Die Onduvilla-Dachplatten werden modulweise aufgenagelt, sind also einfach zu verlegen.

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