Letzte Aktualisierung: 02.10.2018

Klassische Zwischensparrendämmung mit Anleitung zum Selbermachen

Wann lohnt es sich, das Dach zwischen den Sparren zu dämmen? Welche Handgriffe sind nötig, um eine Zwischensparrendämmung vorzunehmen? Mit welchen Kosten muss man rechnen?
  • Bei einer Zwischensparrendämmung werden die Dachschrägen zwischen den Sparren von innen häufig mit Klemmfilz aus Mineralwolle gedämmt.
  • Reicht die Sparrendicke eine effektive Zwischensparrendämmung nicht aus, um eine ausreichend dicke Dämmschicht einzubauen, ist auch eine Untersparrendämmung möglich. Diese kann mit der Zwischensparrendämmung auch kombiniert werden.
  • Wichtig ist, dass raumseitig, also auf der beheizten Seite der Wärmedämmschicht, eine durchgehende Luftdichtheitsebene (z.B. Dampfbremse) angebracht und entsprechend verklebt ist.
  • Die Zwischensparrendämmung eignet sich sehr gut zum Selbermachen, da kein Baugerüst nötig wird und alle Materialien auch im Baumarkt einkauft werden können. Dies spart Dämm-Kosten.

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Ein Klassiker: Die Zwischensparrendämmung von innen

Wer plant, den Dachstuhl wohnlich(er) zu gestalten oder überhaupt erst bewohnbar zu machen, kommt heute um eine Dämmung des Daches nicht herum. Steht auch ein neues Dach auf der to-do-Liste, sollte man sich als Bauherr näher mit dem Thema Aufsparrendämmung befassen, die bietet schließlich bauphysikalisch betrachtet allerhöchstes Energiesparpotential. Wird sie mit einer Zwischensparrendämmung kombiniert, ist die Dämmung sogar noch effizienter.

Die Zwischensparrendämmung lässt sich bei der Kombilösung übrigens auch von außen durchführen. Klassischerweise bringt man die Dämmmaterialienzwischen den Sparren jedoch von innen ein. Dabei gilt es, zu beachten, dass die Dämmung auch als Do-it-yourself-Maßnahme fachgerecht erfolgt. Andernfalls drohen später Schäden durch Wasser oder Schimmel. 

Wichtig vorab: Soll die Sparrenstärke an die Dicke des Dämmstoffs angepasst werden?

Die Effizienz einer Zwischensparrendämmung hängt wesentlich von der Stärke der vorhandenen Sparren ab. Häufig haben Dachsparren eine Stärke zwischen 14 und 16 Zentimetern. In älteren Häusern sind es mitunter nur 10 bis 12 Zentimeter. Übliche Dämmstoffe kommen standardmäßig oft in einer Dicke zwischen 20 und 24 Zentimetern daher. Die ist nötig, damit die Dämmung auch den Werten entspricht, die laut EnEVgesetzlich vorgeschrieben werden.

Um die gegebenenfalls fehlende Sparrenstärke für derart dicke Dämmstoffe dennoch zu erreichen, kann man die Sparren verstärken. Der Fachmann sagt: "aufdoppeln" und schraubt entsprechende Kanthölzer auf die Sparren beziehungsweise jeweils ein Brett links und rechts daneben. Während die Bretterkonstruktion etwas aufwendiger zu installieren ist, hat man mit ihr ein geringeres Risiko, unerwünschte Wärmebrücken zu bekommen, da die Holzfläche kleiner als die der Kanthölzer ist.

Wer die Sparren aufdoppelt, sollte grundsätzlich erwägen, eine sogenannte Untersparrendämmung zu montieren, damit die Sparren selbst nicht zur Wärmebrücke werden. Die Untersparrendämmung macht aber auch dann durchaus Sinn, wenn Sie die Dachschräge nutzen, um Stromleitungen darin zu verlegen, zum Beispiel für Licht.

Zusammenhang zwischen Dämmdicke zwischen den Sparren und dem Wärmedurchgangskoeffizienten des Holzsparrens
Dämmdicke von innen nach außen U-Wert im Feldanteil U-Wert im Sparrenanteil
mm W / (m2 * K) W / (m2 * K)
160 0,232 0,694
180 0,207 0,627
200 0,187 0,572
220 0,171 0,526
240 0,157 0,487
260 0,145 0,453
280 0,135 0,423
300 0,127 0,397

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Wie baut man eine Zwischensparrendämmung auf?

Die einzelnen Arbeitsschritte zur Montage einer Zwischensparrendämmung lassen sich wie folgt beschreiben:

1. Ohne das gründliche Reinigen der Sparren und ihrer Zwischenräume geht gar nichts. Nehmen Sie sich dafür die nötige Zeit.

2. Je nach Dämmstoffdicke folgt als Nächstes die Aufdopplung der Sparren. Entscheiden Sie sich immer für die dickere Variante - das Mehr an Material ist vergleichsweise gering, die erzielbare Dämmung dafür um ein Vielfaches höher. Hier geben wir Tipps wie man Dachsparren aufdoppelt.

3. Beim Zuschneiden des Dämmstoffs (Matten oder Keile) rechnen Sie bitte immer mit 1 bis 2 Zentimetern mehr als der eigentliche Zwischenraum breit ist. Dann sitzt die Dämmung besser. Schneiden Sie das Material mit größter Sorgfalt zu, Ritzen zwischen den einzelnen Dämmstücken sind ein absolutes No-go. Im Zweifelsfall arbeiten Sie mit zwei Dämmstoffschichten, die Sie zueinander versetzen.

4. Bringen Sie eine Folie als Dampfbremse an. Dazu tackern Sie sie auf die Sparren - wobei Sie die Folienbahnen stets etwa eine Handbreit überlappen lassen sollten. Achtung: Die Folie sollte dabei nicht zu stark gespannt sein. Das könnte dazu führen, dass sie schnell reißt.

Zum luftdichten Abdichten der Folie verwenden Sie spezielles Klebeband. Es kommt auf sämtliche Schnittkanten, Überlappungen und Anschlüsse. Wo die Dampfbremse Kontakt zum Putz oder Beton hat, müssen Sie zum Abdichten zu einem Dichtkleber greifen. Den gibt´s in der Presskartusche oder Tube.

5. Wer noch eine zusätzliche Untersparrendämmung anbringt, muss jetzt die erforderlichen Latten montieren, Leitungen verlegen und dämmen. Andernfalls folgt direkt Schritt 6.

6. Zum Verkleiden der Zwischenraumdämmung, etwa mittels Gipsplatten, schrauben Sie diese unbedingt nur auf die Sparren auf.

Vollsparrendämmung: Volle Dämmung zwischen den Sparren

Als Vollsparrendämmung bezeichnet man eine Variante der Dämmmethode zwischen den Sparren, die deren gesamte Höhe komplett füllt. Ist diese nur teilweise gefüllt, spricht der Fachmann dagegen von einer Teilsparrendämmung. Die Vollsparrendämmung erzielt selbstverständlich bessere Dämmwerte. 

Was kostet eine Zwischensparrendämmung?

Für die Zwischensparrendämmung muss man in der Regel pro Quadratmeter Dachfläche weniger tief in die Tasche greifen als beispielsweise für eine Aufsparrendämmung. Denn die geht meist mit dem Ab- und/oder Aufdecken des Daches einher - und das kostet aus Profihand einfach mehr. Allein die Fixkosten für Baugerüst & Co. entfallen bei der Dämmung von innen schon mal.

Wer plant, sein Dach zu dämmen, kann sich vorab mit Hilfe unseres Dämmungskostenrechners über die üblicherweise entstehenden Kosten informieren. Oder er fragt direkt unsere Dämmungsexperten um Rat. Die liefern auf Wunsch selbstverständlich auch passende Kostenvoranschläge.

Beispiel für die Material-Kostenkalkulation für eine 120 m2 Zwischensparrendämmung mit Mineralwolle-Klemmfilz
Bedarf Material Einzel-Preise Gesamt-Kosten
120 m2 Klemmfilz WLG 035, Rolle, Dicke: 160 mm Breite 1200 mm, nicht brennbar (Baustoffklasse A1) 7,95 € pro m2 954,00 €
2 Rollen á 1,5 x 40 m Dampfbremsfolie, Klimamembran auf Polyamidbasis mit Spezialvlies, Euroklasse: E normal entflammbar 139,95 € pro Rolle 279,90 €
5 Rollen á 40 m Folienklebeband zur Verklebung der Überlappungsbereich der Dampfbremsfolie (40 m Länge x 60 mm Breite) 22,95 € pro Rolle 114,75 €
3 Rollen á 25 m Dichtband zur Verklebeung der Anschlüsse der Dampfbremsfolie an Decken, Wände und Böden (25 m Länge x 60 mm Breite) 18,75 € pro Rolle 56,25 €
8 Kartuschen á 310 ml Dichtkleber zur luftdichten, dauerhaft elastischen Verklebung von Dampfbremsfolie auf Mauerwerk, Beton, Putz, Holz und Metall 8,95 € pro Kartusche 71,60 €
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