Letzte Aktualisierung: 25.11.2023

Holzfaserdämmplatten für Dach, Fassade & Innendämmung

Was sind Holzfaserdämmplatten? Für welche Dämmvorhaben eignen sich Holzfaserplatten? Was ist bei Dämmplatten aus Holzfasern zu beachten? Wie gut sind Dämmplatten von Steico und Gutex? Welche Dicke (60 mm oder 20 mm) eignet sich?

Holzfaserdämmplatten (HFD) werden mitunter auch als Holzweichfaserplatten oder Weichholzfaserplatten bezeichnet. Es handelt sich dabei um Dämmplatten in unterschiedlicher Dicke, die aus Holzfasern gefertigt sind, also aus einem natürlichen, nachwachsenden Rohstoff, was sich positiv auf ihre Klimabilanz niederschlägt. Hier erklären wir wie Holzfaserdämmplatten hergestellt werden und was beim Dämmen mit Holzweichfaserplatten beachtet werden muss.

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Verbreitung und Bestandteile von Holzfaserdämmplatten

Holzfaserdämmplatten zählen zu den industriell hergestellten Naturdämmstoffen mit der ältesten Geschichte, die bereits in den 1930er Jahren begann. Heute haben sie einen Anteil von etwas mehr als einem Prozent auf dem Gesamtmarkt für Dämmstoffe. Betrachtet man nur die Naturdämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen, haben Holzfaserplatten einen Marktanteil von 28 Prozent und liegen damit gleich hinter dem Dämmstoff Zellulose, der 32 Prozent Marktanteil hält. Holzfaserdämmplatten sind Großteils (bis zu 85 Prozent) aus Holzfasern, die

  • entweder Sägereste sind, also sogenannte Schwarte (äußere „Schwarte“, die beim Zersägen eines Stammes übrig bleibt und außenseitig mitunter noch Rinde hat) sowie Spreißel (Splitter, kleine Holzstückchen, die beim Sägen anfallen,
  • oder von sogenannten Hackschnitzeln (Holzschnitzel, Holzhackschnitzel) stammen.

Weitere Rohstoffe sind Kautschuk, Paraffin und Bitumen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um aus den vorwiegend Nadelholzfasern, die wegen ihrer höheren Faserqualität als Rohstoffe benutzt werden, Dämmstoffplatten herzustellen. Man unterscheidet dabei nach Nass- und Trockenverfahren.

Nassverfahren zur Herstellung von Holzfaserdämmplatten

Hierfür werden die Rohstoffe zuerst zermahlen, um sie dann zu einem Brei zu verrühren, der aus bis zu 98 Prozent Wasser besteht. Nach einer Zwischenlagerung des Breis in sogenannten Bütten (Bottichen, Zubern) formt man mit Hilfe der Formmaschine aus dem Brei sogenannte Faserkuchen, die man mechanisch presst, um das darin enthaltene Wasser wieder loszuwerden. Danach werden die so Großteils entwässerten Faserkuchen zurechtgeschnitten und getrocknet. Das geschieht mit einem Trockenkanal, in dem Temperaturen zwischen 160 und 220 Grad Celsius herrschen.

Auf die Zugabe von Bindemitteln kann man dabei weitgehend verzichten. Denn das in den Fasern enthaltene und beim Erhitzen verflüssigte Lignin bindet die Holzpartikel beim Abkühlen zusammen. Man spricht dabei auch von einer Art strukturellem Zusammenhalt, der wesentlich auf der Verfilzung der Fasern und den inhärenten Bindemitteln (holzeigenes Harz) beruht. Sollen die entstehenden Holzfaserdämmplatten speziell ausgerüstet werden, beispielsweise mit einer hohen Festigkeit oder hohen Wasserbeständigkeit (imprägnierte Holzfaserdämmplatten zur Untersparrendämmung), fügt man dem Faserbrei harzhaltige oder bitumenhaltige Zusatzstoffe hinzu.

Nach dem Trocknen werden die Holzfaserplatten auf das gewünschte Maß geschnitten, gestapelt und verpackt. Teilweise schichtet man auch mehrere Holzfaserplatten zu einer dickeren und verklebt diese (sogenanntes Schichtverkleben). Es entstehen demnach Ein- oder Mehrschichtdämmplatten, die von unterschiedlicher Dichte sind: Holzfaserdämmplatten, auch bezeichnet als poröse Faserdämmplatte beziehungsweise Softboard (SB) haben die geringste Dichte: 230 bis 350 Kilogramm pro Kubikmeter. Sie sind optimal zur Wärmedämmung und/oder Schalldämmung einsetzbar.

Neben der Herkunft der holzigen Rohstoffe ist auch das ein ökologischer Vorteil der Herstellung: Idealerweise gelangen sämtliche Staubpartikel und Plattenreste anschließend wieder in den Fertigungskreislauf.

Trockenverfahren zur Herstellung von Holzfaserdämmplatten

Für das Trockenverfahren ist weitaus weniger Wasser nötig als für das Nassverfahren. Das ist als ein ökologischer Vorteil gegenüber dem Nassverfahren zu bewerten. Denn die Holzfasern werden hierfür lediglich aufgeschlossen (mechanisch) und anschließend getrocknet. Dann vermischt man sie mit PUR-Harz (bis zu 4 Prozent). Für besondere Eigenschaften wie Flexibilität fügt man mitunter künstliche Textilfasern (synthetische Fasern, Kunststofffasern oder Fasern aus Maisstärke hinzu). Auch diese Fasern werden nach einer Aufstreu in der gewünschten Schichtdicke gepresst, mit Hilfe eines Dampfgemischs gehärtet und dann zu Platten geschnitten und als solche gestapelt und verpackt.

Je nach Dicke der nass oder trocken gefertigten Holzfaserdämmplatten unterscheidet man weitergehend nach starren, druckbelastbaren und flexiblen Dämmplatten.

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Bau- und Dämmstoffeigenschaften von Holzfaserdämmplatten

Holzfaserdämmplatten stehen Dämmstoffen wie Zellulose, Hanf, Schafwolle oder Steinwolle in ihrer Dämmwirkung nicht nach: Sie erzielen U-Wertevon 0,040 bis 0,060 Watt pro Quadratmeter und Kelvin. Damit kommen sie selbst an die Werte von Polystyrol (besser bekannt als Styropor) heran. Ihre spezifische Wärmekapazität ist mit 2100 Joule pro Kilogramm und Kelvin sogar besser als die von mineralischen Dämmstoffen. Die sehr gute Wärmespeicherfähigkeit macht Holzfaserdämmplatten auch zu einem optimalen Wärmeschützer im Sommer: Als Teil der dämmenden Hülle eines Gebäudes lassen sie die Hitze von draußen nicht rein.

Von Vorteil ist die Fähigkeit der Holzfaserdämmplatten, große Mengen an Feuchtigkeit aufzunehmen, ohne dabei ihre Dämmwirkung einzubüßen. Dies geschieht erst dann, wenn der Wasseranteil mehr als ein Fünftel der Gewichtsprozente ausmacht. Wichtig für die Bewertung eines Dämmstoffs ist außerdem sein Brandverhalten. Holzfaserdämmplatten gehören zur Baustoffklasse B2, das heißt: Sie sind normal entflammbar.

Je nach Einsatzort und Beschaffenheit erzielen Holzfaserdämmplatten wegen ihrer hohen Rohstoffdichte unterschiedliche Schalldämmungen: An Außenwänden erreicht man Schalldämmmaße bis zu 56 Dezibel, bei Innendämmungen rund 62 (leichte Raumtrennwände) und etwa 79 (Holzbalkendecken) Dezibel. Und bei Trittschalldämmungen kommt man mit ihnen auf Dämmwerte bis zu 34 Dezibel.

Einsatzmöglichkeiten für Holzfaserdämmplatten im Überblick

Holzfaserdämmplatten können in einer Vielzahl von Dämmanwendungen zum Einsatz kommen wie z.B. zur Dachdämmung (Zwischensparrendämmung, Aufsparrendämmung) als auch zur Dämmung von Außenwänden (Fassade) eingesetzt werden.

In der Innendämmung kommen sie als Dämmung für Fußböden, Decken und Wände zum Einsatz. Und selbst für die Hohlraumdämmung eignen sie sich. Holzfaserdämmplatten sind außerdem auch als Kernstückeeines WDVS im Einsatz, wo sie dank ihrer hohen Festigkeit und robusten Oberfläche gut als Putzträger dienen.

Tabelle: Übersicht der Anwendungsbereiche von Holzfaserdämmplatten
Anwendungsbereich Vorteile/ Funktion von Holzfaserdämmplatten
Dach-Unterdeckungen Hydrophobierte Holzfaserdämmplatten werden seit über 50 Jahren als Unterdeckplatten eingesetzt und waren früher als „Bitumen-Holzfaserplatten“ in DIN 68 752 genormt.
Aufsparrendämmung Holzfaserdämmplatten des Anwendungsbereiches DAD kommen für eine ein- oder mehrlagige Dämmschicht bei der Aufsparrendämmung zum Einsatz.
Zwischen- und Untersparrendämmung Für die Dämmschicht zwischen bzw. unter den Sparren kommen exakt zugeschnittene Holzfaserdämmplatten, Holzfaserdämmkeile oder flexible Holzfaserdämmplatten zum Einsatz.
Flachdachdämmung Insbesondere „Leichtdächer“ können mit Dämmschichten aus Holzfaserdämmplatten hinsichtlich Schall- und Hitzeschutz deutlich aufgewertet werden.
Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) Für WDSV kommen Holzlzfaserdämmplatten vom Typ WAP zum einsatz, die direkt auf die tragenden Holzständer montiert werden und eine vollflächige Plattenbekleidung überflüssig machen.
Außenwanddämmung Bei Außenwänden in Holzständer-, Holztafel- oder Holzrahmenbauweise kann die Gefachdämmung (Typ WH) gleichermaßen mit Holzfaserdämmplatten, -dämmkeilen oder flexiblen Holzfaserdämmplatten erfolgen.
Dämmung von Trennwänden Holzfaserdämmplatten vom Typ WTR können in allen hohlraumbildenden Trennwandsysteme mit Holz- oder Metallständerwerk in tragender oder nicht tragender Ausführung eingesetzt werden.
Luft- und Trittschalldämmung In den Deckenhohlraum werden zur Schallabsorption Holzfaserdämmplatten bzw. -keile oder flexible Holzfaserdämmplatten eingelegt. Holzfaser-Trittschalldämmplatten (Typ DES) können schwimmend als Deckenauflage verlegt werden.
Geschossdecken und Bodenplatten Für die Dämmschicht kommen bei dieser Anwendung ein- oder mehrlagig verlegte Holzfaserdämmplatten des Typs DEO zum Einsatz.
Oberste Geschossdecke Die Anwendung von Holzfaserdämmstoffen kann als Dämmauflage auf eine Massivdecke oder oberseitig beplankte Holzbalkendecke bzw. Kehlbalkenlage erfolgen.

Bilder-Gallerie: Arten und Einsatzgebiete von Holzfaser-Dämmplatten

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