Letzte Aktualisierung: 20.11.2019

Auswahl und Anbringen von Innendämmplatten

Welche Dämmplatten sind für Innen geeignet? Was sind die wichtigsten Unterschiede von Innendämmplatten? Wie werden Innendämmplatten fachgerecht angebracht?

Eine wirkungsvolle Innendämmung ist eine in sowohl bautechnisch als auch bauphysikalischer Hinsicht anspruchsvolle Aufgabe. Denn die Innendämmung ändert die Klimaverhältnisse in der Außenhaut, ganz gleich, ob es sich dabei um das Dach, die Außenwände oder den Keller handelt. Daher sind die Auswahl und das fachgerechte Anbringen der Innendämmplatten die wichtigsten Erfolgsfaktoren einer Innendämmung. Wir zeigen Ihnen hier, worauf Sie bei der Auswahl und dem Anbringen von Innendämmplatten unbedingt achten sollten.

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Wirkungsweise einer Dämmung mit Innendämmplatten

Da von innen mit Dämmplatten gedämmte Abschnitte der Außenhaut nur noch recht wenig Wärme in dieselbe vordringen lassen, wird diese kühler und feuchter. Das Risiko von Tauwasser steigt wegen des eindiffundierenden Wasserdampfes. Die Gefahr, dass es im Sommer nicht mehr verdunstet, ist größer. Umso wichtiger sind Schutzmaßnahmen von außen wie Unterhaut im Dach und ein intakter Schlagregenschutz.

Außerdem muss man beachten, dass ein von innen mit Dämmplatten gedämmter Raum luftdicht abgeschlossen wird. Die regelmäßige Lüftung bekommt damit eine sehr hohe Bedeutung. Wird sie vernachlässigt, steigt die Gefahr, dass sich Schimmel oder Schwamm bilden: auf der Oberfläche der Innendämmung, zwischen den Innendämmplatten und der Wand oder in der Wand. Auch wenn die Dämmplatten zur Innendämmung nicht sorgfältig angebracht werden, insbesondere im Bereich von Öffnungen der Außenhaut wie Fenster, Balkontüren und Türen, kann das zu Problemen wie Feuchtigkeit & Co. führen.

Als Dämmplatten kommen deshalb für die Innendämmung nur solche in Frage, die für diesen Zweck zugelassen sind. Es gilt die DIN 4108 Teil 10 (Kurzzeichen: WI). Hier finden Sie weitere Informationen zur Einteilung von Dämmstoffklassen.

Dämmplatten für die Innendämmung sind heutzutage in der Lage, einem zu hohen Gehalt an Feuchtigkeit in der Außenhaut entgegenzuwirken. Man unterscheidet dabei folgende Systeme:

  • diffusionsoffene Innendämmplatten
  • diffusionshemmende Innendämmplatten
  • Innendämmplatten mit feuchtevariablen Dampfbremsen
  • diffusionsdichte Innendämmplatten

Übersicht über Dämmplattenarten für Innendämmungen

Die Innendämmplatten können aus folgenden Materialien und in entsprechenden Konstruktionen als Innendämmung dienen:

Hartschaumplatten aus

Dazu muss man aber wissen, dass diese Materialien ökologisch bedenklich sind, nicht recycelt werden können und auch in Sachen Brandschutz vergleichsweise schlechter abschneiden als Dämmplatten aus anderen Innendämmstoffen, da sie im Brandfall Gift entwickeln. Hinzu kommt, dass Innendämmplatten aus EPS & Co. zum Beispiel als Untersparrendämmung weniger geeignet sind, da sie zu unflexibel sind.

Mineraldämmplatten aus

Sie bestehen aus Sand, Kalk, Zement und Wasser und sind diffusionsoffen. Das bedeutet, dass mit Dämmplatten aus diesem Material kaum Probleme mit Schimmel, Schwamm oder Feuchtigkeit auftreten. Aber: Die Dämmplatten aus Mineralien sind nicht so gut für die Innendämmung auf Untergründen wie sie ein Fachwerk hat geeignet, da diese nicht homogen sind.

Mineralfasermatten oder Matten aus natürlichen Fasern wie

eignen sich gut zur Verwendung in Konstruktionen. Werden die Mineralfasermatten als Dämmstoff zur Innendämmung verwendet, muss gewährleistet sein, dass zwischen Wand und Innenwand (Dämmebene) keine Luft verbleibt. Eine dichte Dampfsperre muss in die Dämmebene integriert werden.

Verbundplatten mit Dampfsperre und Verkleidung

Neben den Innendämmplatten aus den genannten Materialien, die als Teil der Innendämmung zählen, da dazu gegebenenfalls auch die Tragekonstruktion, die Dampfsperre sowie eine Gipskartonplatte als tragende Schicht für Wandfarbe oder Tapete (Verkleidung) gehören, gibt es auch so genannte Dämm- und Trockenbauplatten als Verbund. Diese beinhalten dann bereits schichtweise aufeinander abgestimmt alle Komponenten wie die Dampfsperre und die Verkleidung innerhalb einer kompakten Innendämmplatte.

Übersicht über Dämmplatten zur Innendämmung
Innendämmplatten spezifische Wärmeleitfähigkeit Brandschutzklasse Dampfbremse nötig
Mineralfaser-Dämmplatten 0,035 bis 0,040 W/(mK) A1, A2 ja
Polystyrolplatte 0,030 bis 0,040 W/(mK) B1 nein
Polyurethanplatten 0,035 bis 0,040 W/(mK) B2 nein
Schaumglasplatten 0,040 bis 0,045 W/(mK) A1 nein
Kalziumsilikatplatten 0,060 bis 0,080 W/(mK) A1 nein
Korkplatten 0,045 bis 0,050 W/(mK) B2 ja
Holzweichfaserplatten 0,040 bis 0,045 W/(mK) B2 ja
Aerogel-Dämmplatten 0,015 bis 0,020 W/(mK) B2 nein
Vakuum-Dämmplatten 0,005 bis 0,010 W/(mK) B2 nein

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Anbringen von Innendämmplatten als Wanddämmung

Die Befestigung der Dämmplatten an den Innenwänden kann auf zweierlei Wegen erfolgen: Entweder werden die Dämmplatten vollflächig auf die entsprechend vorbereitete Innenwand geklebt oder dort mit Dübeln befestigt. Oder man schiebt sie in eine spezielle Haltevorrichtung aus Holzlatten beziehungsweise aus Aluminium-Profilen. Die typische Vorgehensweise zum Anbringen von Innendämmplatten zur Innendämmung lässt sich mit folgenden Schritten beschreiben:

Vorbereiten der Wand und Innendämmplatten

Der Untergrund, auf den die Dämmplatten geklebt werden sollen, muss sauber, trocken und tragfähig sein. Passgenaues Zuschneiden der Dämmplatten mit einem Fuchsschwanz.

Zubereitung und Auftrag des Klebemörtels

Entsprechend den Hinweisen der Hersteller beziehungsweise Anbieter wird der Mörtel zum Verkleben der Innendämmplatten rückseitig auf dieselben aufgetragen, am besten mit einer sogenannten Zahntraufel (empfohlene Zahnung: 10 Zentimeter). Weitere Möglichkeiten zur Verklebung siehe unten.

Verlegen der Dämmplatten auf der Innenwand

Das Anbringen der Dämmplatten erfolgt als sogenanntes schwimmendes Verkleben mit dem erforderlichen Andruck. Verdübelt mit Hilfe eines Tellerdübels muss die Dämmplatte (ein Dübel pro Platte) meist nur werden, wenn der Untergrund ein sandiger Altputz ist.

Abschließende Gestaltung der Innenwände

Sind beim Anbringen der Innendämmplatten Versatzstellen entstanden, lassen sich diese abschließend abschleifen. Je nach gewünschter Weitergestaltung der Innendämmung können die Dämmplatten anschließend gestrichen oder mit sogenanntem Leichtmörtel verspachtelt werden. Soll ein Innenputz aufgetragen werden, sind die Dämmplatten unbedingt vorher zu verdübeln. Wichtig: Der Innenputz wird auf eine Armierungsschicht inklusive Armierungsgewebe aufgetragen.

Übersicht über Verbundkleber für Innendämmplatten

Um die Innendämmplatten zu befestigen, werden im Normalfall mineralische Klebemörtel vollflächig mit einer Traufel aufgetragen und mit einer Zahnspachtel glattgezogen. Dann wird die Dämmplatte an die Innenwand gedrückt. Alternativ wird auch eine Randwulst- oder Punktverklebung eingesetzt. Neben Klebemörtel gibt es noch eine Reihe weiterer Verbundkleber, die teilweise auch selbst als Dampfsperre dienen.

PU-Kleber für Polyurthan-Dämmplatten

Zur Verklebung von PU-Hartschaumplatten im Innenbereich können lösungsmittelfreie Einkomponentenkleber auf Polyurethan-Basis eingesetzt werden, die unter Mitwirkung der Luftfeuchtigkeit ausreagieren. Bei kaschierten PU-Innendämmplatten kann jedoch eine Vorbehandlung nötig sein. Hier sollten in jedem Fall die Herstellerangaben beachtet werden.

Dispersionskleber für EPS-Dämmplatten

Zum Kleben von EPS-Innendämmplatten müssen spezielle Kleber verwendet werden, die lösungsmittelfrei und zugleich schwer entflammbar sein müssen. Damit der EPS-Kleber gut haftet, muss der Untergrund besonders sauber sein. Bei der Innendämmung mit EPS-Dämmplatten verwendet man u.a. Baukleber. Dies sind Dispersionsklebestoffe mit einem Zusatz an Zement.

Lehm als Dämmplatten-Verbundkleber

Innendämmplatten werden häufig auch in historischen Gebäuden eingesetzt. Dabei werden diese häufig mit Lehm verklebt, da Lehm unproblematisch auch auf sehr altem Mauerwerk verklebt werden kann und auch bei einem sehr schnellen Wasserentzug zuverlässig erhärtet. Lehm ist dabei vor Allem sehr plastisch zu verarbeiten und gewährleistet so ein vollflächiges und kontaktschlüssiges Einbetten der Innendämmplatten. Lehm weist überdies eine hohe kapillare Leitfähigkeit auf und gewährleistet durch eine große sorptive Reserve einen effektiven Feuchteschutz.

Innendämmplatten nur vom Fachmann ausführen lassen

Die Vorteile einer Innendämmung mit Dämmplatten sind die recht günstige Umsetzung (im Vergleich zur Außendämmung entfällt beispielsweise der Gerüstbau), die zudem witterungsunabhängig ist. Die Kosten belaufen sich zwischen 35 und 80 Euro pro Quadratmeter Innendämmplatte. Außerdem lässt sich die Innendämmung mit Dämmplatten Raum für Raum realisieren. Das erleichtert die Planbarkeit der energetischen Maßnahme.

Wie eingangs erwähnt, ist das Anbringen von Innendämmstoffplatten allerdings mit vielerlei Problemen verbunden. Verfügt man selbst nicht über ausreichendes Fachwissen und handwerkliches Geschick, so sollte daher eine Innendämmung auch immer von einem Fachmann geplant und auch von einem erfahrenen Fachbetrieb ausgeführt werden. Zudem sind teilweise auch gesetzliche Anforderungen durch z. B. die EnEV einzuhalten und eventuell gibt es auch Fördermittel in Form von zinsgünstigen Krediten oder Zuschüssen. Daher ist es überdies ratsam bei einer Dämmung mit Innendämmplatten auch einen Fördermittelberater hinzuzuziehen.

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