Letzte Aktualisierung: 19.03.2019

WDVS-Platten mit Klebe- und Armierungsmörtel richtig verkleben

Welchen Kleber nutzt man zum Befestigen der WDVS-Dämmplatten? Wie unterscheiden sich Kleber, Klebeschaum und Armierungsmörtel? Was ist beim Kleben der Dämmplatten zu beachten?

WDVS sind schichtweise aufgebaut, wobei die einzelnen Schichten aus Komponenten bestehen, die hinsichtlich Materialverträglichkeit und Wärmedämmung aufeinander abgestimmt sind. Je nachdem welcher WDVS-Dämmstoff verwendet wird, müssen zum Anbringen des WDVS entsprechende Kleber (Klebe- und Armierungsmörtel) verwendet werden. Hier lesen Sie, wie WDVS verklebt werden und worauf Sie bei der Auswahl des WDVS-Klebermörtel und -Klebeschaum achten müssen.

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Befestigungsmöglichkeiten von WDVS

Die einzelnen Komponenten des WDVS kann man auf unterschiedliche Weise befestigen. Die drei Befestigungsmöglichkeiten sind:

Am häufigsten werden die Dämmplatten beziehungsweise Dämmlamellen auf den bestehenden und entsprechend vorbereiteten Wanduntergrund, zum Beispiel Ziegel, Kalksandstein oder Beton, geklebt und / oder mit Hilfe von sogenannten Tellerdübeln (Dübel mit Rondel) zusätzlich verschraubt.

Klebe-Verfahren von WDVS-Dämmplatten

Als Kleber für die Dämmplatten dient ein sogenannter Klebemörtel (Armierungsmörtel). Er wird im energetischen Sanierungsfall eines Bestandsgebäudes direkt und vollflächig auf den Außenputz der Wand aufgetragen (Kammbettverfahren). Ist der Untergrund offensichtlich uneben und / oder beschädigt, was bei Altbauten nicht selten der Fall ist, wird der Klebemörtel nicht vollflächig sondern im sogenannten Wulst-Punkt-System auf die Klebefläche der Dämmplatten aufgetragen. Das heißt, dass der Kleber entlang der Ränder der Dämmplatten als zusammenhängende Wulst aufgetragen wird und zusätzlich weitere Klebepunkte mit Armierungsmörtel auf der Plattenfläche aufgetragen werden. Auch bewährt hat sich das sogenannte Rand-Streifen-Verfahren.

Auftragungsarten von Kleber im Überblick
Klebe-Verfahren Auftrag auf Klebefläche
Rand-Streifen-Verfahren auf Dämmplatten mindestens 40 Prozent
Kammbettverfahren (Vollverklebung) auf Dämmplatten/ auf Untergrund 100 Prozent
Punkt-Wulstverfahren auf Dämmplatten mindestens 40 Prozent

Je nach Wärmedämmverbundsystem beträgt die verklebte Fläche der Dämmplatten demnach zwischen 40 und 100 Prozent. Dabei sollte man, insbesondere im Bereich von Stürzen und am Dachrand, darauf achten, dass zwischen den Dämmplatten und dem Untergrund keine Luft zirkulieren darf und auch keine sogenannte Hinterströmung stattfindet.

Saug- und Abbindeverhalten von WDVS-Klebemörtel

Je nachdem, aus welchem Baustoff der Untergrund (auch Traggrund genannt) besteht, also Backstein, Beton oder (alter) Außenputz, und des daraus resultierenden Saugverhaltens wird der Kleber im WDVS unterschiedlich fest. Schon allein deshalb ist es wichtig, den Klebemörtel auf das Saugverhalten des Traggrunds abzustimmen. Auch Lufttemperatur und die Temperatur des Untergrunds beeinflussen das Aushärten des Klebers sowie dessen Abbindeverhalten. Experten empfehlen, dass während der Aushärtezeit die Temperatur von Luft und Untergrund mindestens fünf Grad Celsius betragen sollte, um eine ideale Verklebung der WDVS-Platte und des Armierungsmörtels zu gewährleisten.

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Vorteile und Nachteile von PU-Klebeschaum als WDVS-Kleber

Neben den handelsüblichen Klebemörteln ist heute auch Klebeschaum eine Alternative zu Zement- und Mörtelklebern in Wärmedämmverbundsystemen, mit dessen Hilfe die Dämmplatten auf dem Untergrund befestigt werden können. Dabei handelt es sich beispielsweise um gebrauchsfertigen, einkomponentigen und selbst expandierenden Polyurethanschaum, mit dem sich Polystyrolplatten verkleben lassen.

Der große Vorteil solcher Schäume gegenüber den sonst eingesetzten zementbasierten Klebern: Sie härten extrem schnell durch und können mitunter schon nach zwei Stunden überarbeitet werden - zementbasierte WDVS-Kleber hingegen müssen drei bis vier Tage austrocknen, bevor die nächsten Arbeitsschritte möglich sind. Zudem besitzt PU-Schaum sehr gute Wärmedämmwertezwischen 0,26 und 0,04 W/(mk) und wirkt somit wie eine zweite Dämmschicht zwischen Dämmplatte und Hauswand.

In einschlägigen Foren ist der Nachteil des Klebeschaums wie folgt beschrieben: Da der Klebeschaum selbst expandiert, muss man die Wärmeplatten darauf ständig nachjustieren, so dass sie fachgerecht sitzen. Außerdem ist die Verwendung von Klebeschaum insofern ungünstiger als Klebemörtel, als dass sich Klebeschaum weniger eigne, um gegebenenfalls Unebenheiten des Tragegrunds auszugleichen.

Bei der Wahl des richtigen Klebeschaums empfehlen die Hersteller daher die Verwendung von nicht zu stark expandierenden Schäumen. Das stellt sicher, dass sich die Dämmelemente nicht unkontrolliert während des Aushärtungs- und Expansionsprozesses verschieben. Hier sind teilkollabierende Schäume das Mittel der Wahl. Wichtig ist, dass der Schaum für das eingesetzte WDVS bauaufsichtlich zugelassen ist.

Während PU-Schaum bei der WDVS-Befestigung optional ist, ist er für die Verfüllung von offenen Stoßfugen unverzichtbar. Damit in der Fassade keine Wärmebrücken entstehen, muss der Handwerker die Dämmplatten exakt und press gestoßen verlegen. Doch auch bei sehr sorgfältiger Arbeitsweise wird es nicht immer zu vermeiden sein, dass Fugen entstehen. Diese müssen nachträglich sorgfältig verfüllt werden.

Dazu darf auf keinen Fall darf Klebemörtel für die Verfüllung verwendet werden, weil dadurch eine Wärmebrücke entsteht. Stattdessen werden bei größeren Abständen Polystyrolstreifen passend zugeschnitten und in die Fuge gesetzt. Kleinere werden mit PU-Schaum gedämmt. Auch dieser muss vom Systemhersteller für diese Anwendung freigegeben sein.

Kleben und Dübeln von WDVS-Dämmplatten

Es gibt ganz klar geregelte Fälle, in denen das zusätzliche Befestigen einer geklebten Dämmplatte mit Dübeln erforderlich ist. Dazu gehören unter anderem:

  • glatter, schlecht saugender Untergrund
  • Deckenuntersichten
  • Renovationen
  • Sanierung eines bestehenden Wärmedämmverbundsystems (Stichwort: Aufdoppeln des WDVS)
  • Tragegrund = Kunststoffputz
  • Tragegrund = Dispersionsanstrich

Insbesondere die beiden letztgenannten Fälle machen das zusätzliche Verdübeln der geklebten Dämmplatten zwingend erforderlich.

Kleber auf Dispersionsanstrichen und Kunststoffputz

Besonderer Beachtung bedürfen Fassaden mit einem Dispersionsanstrich oder Kunststoffdeckputz. Denn bei derartigen Traggründen kann passieren, dass die sogenannte Alkalität des Klebers zu einer zumindest stellenweisen Verseifung der bestehenden Beschichtung (Kunststoffputz oder Dispersionsanstrich) führt, wenn zugleich Feuchtigkeit einwirkt.

Anstelle fachgerecht auszuhärten wird die Klebeschicht demnach schmierig. Das kann zur Folge haben, dass die Wärmedämmplatten nicht genügend haften, die bestehende Beschichtung Schaden nimmt und sich die Dämmplatten unmittelbar oder in der Folgezeit vom Untergrund lösen. Damit sich die Dübel später nicht unter dem Oberputz abzeichnen und um unerwünschte Wärmebrücken zu vermeiden, nutzt man heutzutage spezielle Dämmplattendübel mit einem Rondel, sogenannte Tellerdübel.

Zum Anordnen der Dübel, mit deren Hilfe die zuvor geklebten Dämmplatten zusätzlich befestigt werden sollen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die Anordnungen der Dämmplattendübel hängen von dem Material ab, aus dem die Dämmplatten bestehen. Zwischen sechs und acht Dübel pro Quadratmeter Dämmfläche sind empfehlenswert. Da die Dämmplatten wie Mauerziegel zueinander versetzt geklebt worden sind, können sich bei speziellen Dübelanordnungen mitunter mehrere Platten Dübel teilen.

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