Letzte Aktualisierung: 28.05.2020

Kosten für WDVS im Preisvergleich

Mit welchen Kosten pro Quadratmeter WDVS muss ich rechnen? Welche Faktoren beeinflussen die Kosten eines WDVS? Wie kann ich die Kosten des WDVS senken? Wann zahlt sich das WDVS aus?

Gerade bei einer energetischen Sanierung spielen die Kosten eines WDVS eine entscheidende Rolle. Wir zeigen Ihnen hier, welche Kosten Sie berücksichtigen müssen und wie Sie diese individuell auf Ihr zu dämmendes Gebäude umlegen. So können Sie in wenigen Schritten selbst berechnen, mit welchen Kosten Sie für ein Wärmedämmverbundsystem rechnen müssen.

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Systemkosten ermitteln und Kostentreiber identifizieren

Ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) ist schichtweise mit aufeinander abgestimmten Einzelkomponenten aufgebaut, deren Effizienz vom optimalen Zusammenspiel der einzelnen Komponenten abhängt. Daher werden WDVS auch immer nur komplett von Systemanbietern verkauft. Trotzdem können bei der Auswahl von WDV-Systemen sowohl beim Material- und auch Arbeitseinsatz Kosten gespart werden. Nachfolgende Ausführungen sollen Ihnen helfen, WDVS-Kosten selbst abschätzen zu können, um so Kostentreiber zu identifizieren und unterschiedliche Kostenvoranschläge miteinander vergleichen zu können.

Berechnung der Materialkosten von WDV-Systemen

Den Kern eines WDVS bilden die Dämmplatten. Die Kosten richten sich dabei nach dem Material z. B. Styropor (expandiertes Polystyrol EPS), extrudiertes Polystyrol (XPS) oder Mineral- bzw. Steinwolle, der Dicke der Dämmplatten und der Wärmeleitfähigkeit. Diese wird bei Dämmstoffen als Wärmeleitfähigkeitsstufe (WLS) - auch Wärmeleitstufe genannt - bzw. als Wärmeleitgruppe (WLG) bezeichnet. Die WLS/ WLG 035 entspricht z. B. der Wärmeleitfähigkeit (λ-Wert) von 0,035 W/(mK). Je kleiner die WLG/ WLS, desto besser die Wärmedämmung.

Während mit zunehmender Dicke der Dämmplatte auch der Preis nahezu proportional steigt, kann man jedoch nicht feststellen, dass Dämmplatten mit einer geringeren Wärmeleitfähigkeit immer im Verhältnis teurer sind. Durch einen produktübergreifenden Preisvergleich lassen sich so bereits bei der Auswahl der WDVS-Dämmplatten Kosten einsparen. Dies zeigt u.a. die nachfolgende Tabelle:

Kostenbeispiele für WDVS-Dämmplatten nach dem Bruttopreis*
Dämmplatte/ Stärke 40 mm 60 mm 80 mm 100 mm 120 mm
EPS 032 3,33 € pro m2 5,00 € pro m2  6,66 € pro m2 8,33 € pro m2 10,00 € pro m2
EPS 035 3,48 € pro m2 5,22 € pro m2  6,97 € pro m2 8,71 € pro m2 10,45 € pro m2
EPS 040 2,48 € pro m2 3,71 € pro m2  4,95 € pro m2 6,19 € pro m2 7,52 € pro m2
Mineralwolle 035 5,71 € pro m2 8,57 € pro m2   11,42 € pro m2 14,28 € pro m2 17,14 € pro m2
Mineralwolle 040 6,26 € pro m2 9,39 € pro m2  12,53 € pro m2 15,66 € pro m2 18,79 € pro m2

* Häufig reduzieren sich bei Abnahme von mehreren hundert qm Dämmplatten die Bezugskosten um 10 bis 20%.

Die Kosten für die Dämmplatten eines Einfamilienhauses mit 120 m2 Wohnfläche und einer Fassadenfläche von 140 m2 würden für z. B. Dämmplatten aus EPS mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/(mK) in einer Stärke von 100 mm etwa 1.220 € betragen.

Tipp: Um unterschiedliche Kosten einer Dämmplatte aus demselben Material und Stärke miteinander zu vergleichen, können Sie einfach den Preis pro m2 mit dem λ-Wert multiplizieren.

Weitere Materialkosten* und Preisbeispiele für WDVS im Überblick
Kostenposition Durchschnittspreise Verbrauchsberechnung Beispielkosten (EFH 120 m2 Wohnfläche)
Mörtelkleber 0,40 bis 0,60 € pro kg 4 bis 5 kg pro m2 WDVS-Fläche 140 m2 x 4,5 kg x 0,50 €/kg = 315 €
Anputzleisten 0,80 bis 1,20 € pro m Außenmaße von Fenster und Türen 70 m x 1 €/m = 70 €
Armierungsgewebe 0,60 bis 1,00 € pro m2 Fläche des gesamten WDVS 140 m² x 0,80 €/m2 = 112 €
Gewebeeckwinkel 0,40 bis 1,20 € pro m Länge aller Gebäude-, Tür- und Fensterecken 120 m x 0,80 €/m = 96 €
Fugendichtband 0,60 bis 1,80 € pro m Länge aller Bauteilanschlüsse 140 m x 1,20 €/m = 168 €
Grundierung 1,80 bis 2,40 € pro Liter 0,2 bis 0,4 Liter pro m2 WDVS-Fläche 140 m2 x 0,3 l x 2,10 €/l = 88,20 €
Sockelprofile 4,00 bis 6,00 € pro m Außenmaße der Grundfläche 40 m x 5,00 €/m = 200 €
Fassadenputz ab 0,40 bis 0,60 €/kg 2 bis 4 kg/m2 je nach Körnungsgröße 140 m2 x 3 kg/m2 x 0,50 €/kg = 210 €

* Weitere, optionale Kosten für evtl. Dämmstoffdübel, Schienensysteme, Kantenprofile, Montageschaum oder Fassadenfarben wurden nicht berücksichtigt.

Betrachtet man lediglich die Materialkosten für ein WDVS, so betragen die Kosten für ein Einfamilienhaus mit 120 m2 Wohnfläche rund 2.500 €. Bei einer Fassadenfläche von 140 m2 entspricht dies einem Preis pro m2 von 17,86 €

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Zusammensetzung und Schätzwerte der Gesamtkosten

Experten der Deutschen Energie-Agentur (Dena) haben im Jahr 2010 mehr als 200 Sanierungsprojekte analysiert, die von ihr mit Fördergeldern unterstützt worden waren. Aus der Analyse der Kostendaten der einzelnen WDVS-Projekte konnte die Dena eine Aussage darüber treffen, was ein Quadratmeter Dämmung im Rahmen einer Altbausanierung kostet, wenn Polystyrol-Platten mit einer Dicke von 15 Zentimetern im Einsatz waren: 123 Euro.

Dazu muss man wissen, dass Polystyrol der derzeit günstigste Dämmstoff am Markt ist. Gut 120 Euro Kosten pro Quadratmeter WDVS – das bedeutet für eine zu dämmende Fläche an Außenwänden mit 100 Quadratmetern (entspricht etwa einem kleineren Reihenmittelhaus) Kosten von mindestens 12.000 Euro. Die Kosten für ein WDVS eines durchschnittlich großen Einfamilienhauses mit 150 Quadratmetern zu dämmenden Außenwänden beginnen demnach bei 18.000 Euro.

Die angenommenen 120 Euro Kosten pro Quadratmeter WDVS umfassen dabei alle Kosten, die bei Errichtung des Wärmedämmverbundsystems anfallen: angefangen von der Vorbereitung des Untergrunds (alte Fassade aus Ziegelstein, Beton oder Putz) über die Materialkosten für sämtliche Komponenten des WDVS bis hin zu den Arbeitskosten und den Kosten für das Gerüst.

Durchschnittliche Mietkosten für Fassadengerüste inkl. Auf- und Abbau
Anzahl/ Dauer 1 Woche 2 Wochen 3 Wochen 4 Wochen
1 Element 150 € 300 € 450 € 600 €
2 Elemente 300 € 600 € 900 € 1.200 €
3 Elemente 600 € 1.200 € 1.800 € 2.400 €
4 Elemente 1.200 € 2.400 € 3.600 € 4.800 €

Für die WDVS-Dämmung eines Einfamilienhauses kann mit durchschnittlich 3 bis 4 Elementen und einer Ausleihdauer von etwa 2 Wochen gerechnet werden. Die Ausleihkosten für ein Gerüst betragen daher in etwa 2.000 €.

Sowieso-Kosten bieten größtes Einsparpotenzial

Man kann an diesen Kosten für das WDVS selbst kaum sparen, da sich weder für das gewählte WDVS zugelassene Komponenten austauschen lassen noch Quadratmeter frei von der Dämmschicht bleiben dürfen, wenn diese denn effizient wirken soll. Zudem sind auch Eigenleistungen nur bedingt möglich, da die Arbeitsabläufe auch zeitlich voneinander abhängen und "in einem Zug" umgesetzt werden müssen.

Der Preis für die Sanierungsmaßnahme WDVS kann nur spürbar gesenkt werden, wenn man die Sanierung dann durchführt, wenn man sowieso Arbeiten zur Instandhaltung des Gebäudes beziehungsweise Reparaturen erledigen muss (Sowieso-Kosten). Wer also eine Dachsanierung erwägt, der sollte sowohl das Dach als auch die Außenwände gleich mitdämmen. Dann lassen sich die Kosten für alle Sanierungsmaßnahmen wirtschaftlich gestalten. Insbesondere lassen sich so die Kosten für das Gerüst wirtschaftlich umlegen.

Geschätzte Amortisationsdauer von WDVS-Kosten

Eine wichtige Frage von Verbrauchern, die eine Dämmung ihres Hauses mittels WDVS planen, ist die nach der Amortisation der Kosten für das WDVS. Auch diese Frage lässt sich nicht pauschal mit einer Jahreszahl beantworten. Vielmehr muss auch hier von Sanierungsfall zu Sanierungsfall individuell durchgerechnet werden, wann sich die Kosten für das WDVS amortisieren. Fakt ist, dass das WDVS sich je schneller rentiert, desto höher die jeweilige Heizkostenersparnis ist. Da ein WDVS am meisten bei einem schlecht oder gänzlich ungedämmten Haus einspart, ist gerade bei sehr alten Häusern auch das WDVS am wirtschaftlichsten mit der kürzesten Amortisationszeit.

Zudem zahlt sich ein WDVS je eher aus, desto niedriger die Kosten sind. Wer also sowieso seine Fassade sanieren muss, weil der Putz nicht mehr an allen Stellen wie nötig haftet und / oder Feuchtigkeit in das Mauerwerk eindringt, der muss viele der bautechnischen Arbeiten ausführen, die auch zur Errichtung des WDVS vonnöten sind. Kombiniert man das eine mit dem anderen, arbeitet und zahlt man nicht zwei Mal, sondern nur einmal für Gerüst, Ausbesserungen am Putz, Putzgrund und neuen Putz. Verbindet man z. B. eine Putzsanierung mit einer WDVS-Dämmung, würden die Mehrkosten für die Dämmung bei rund 50 Euro pro Quadratmeter liegen. Das hat das Institut für Wohnen und Umwelt Darmstadt errechnet. Wer beim Montieren des WDVS darauf verzichtet, den alten vorher Putz zu entfernen, könne demnach sogar davon ausgehen, dass die Mehrkosten für das WDVS sich dann nur noch auf 20 bis 35 Euro pro Quadratmeter Dämmfläche belaufen.

Geschätzte Amortisation* des WDVS bei Vollkosten- und Mehrkostenbetrachtung
Dämmungsstandard Geschätzte Heizkosteneinsparung Amortisation bei Vollkosten Amortisation bei Mehrkosten
EnEV 2009 250 € 67 Jahre 28 Jahre
2002 bis 2006 1.000 € 17 Jahre 7 Jahre
1995 bis 2001 1.250 € 13 Jahre 6 Jahre
1979 bis 1983 1.500 € 11 Jahre 5 Jahre
1958 bis 1968 1.750 € 10 Jahre 4 Jahre
1919 bis 1948 2.250 € 7 Jahre 3 Jahre
bis 1900 2.750 € 6 Jahre 3 Jahre

* Einfamilienhaus mit 120 m2 Wohnfläche (140 m2 Fassadenfläche) mit Ölheizung bei einem Heizölpreis von 0,60 €/ Liter. Vollkosten des WDVS betragen 120 € pro m2 und die Mehrkosten 50 € pro m2.

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