Letzte Aktualisierung: 06.04.2018

Anforderungen an die Sicherheit und Wärmedämmung bodentiefer Fenster

Welche Vorteile und welche Nachteile haben bodentiefe Fenster? Welche Rolle spielt der U-Wert bei der Wahl eines passenden Fensters? Welche Auflagen sind für bodentiefe Fenster zu beachten? Welche Sicherheitsmaßnahmen müssen unbedingt beachtet werden?

Große, bodentiefe Fenster sind purer Luxus. Sie durchfluten den Raum und bescheren den Bewohnern damit ein Vielfaches an Tageslicht, das über Fenster mit herkömmlichen Maßen ins Wohnhaus eingelassen würde. Die Lichtstrahlen mindern ein Engegefühl und erhellen so auch das Gemüt der Bewohner. Bodentiefe Fenster lassen darüber hinaus großzügige Ausblicke nach draußen zu. Wer die im Gegenzug möglichen Einblicke nicht mag, muss allerdings mit verschiedenen Sichtschutzlösungen Abschottungsmaßnahmen treffen und auch im Sommer spezielle Lösungen für den Sonnenschutz ergreifen. Überdies sind auch aus Sicht des Einbruchschutzes gerade bei bis auf den Boden reichenden Fenstern höhere Anforderungen zu erfüllen. Die Frage ist also, ob man sich bodentiefe Fenster trotz der vielen Vorteile, die sie bieten, aus energetischer und sicherheitstechnischer Sicht leisten kann.

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Vorteile und Nachteile des Einsatzes bodentiefer Fenster

Dank der großen Glasfläche bodentiefer Fenster gelangt viel Licht in den Raum. Ein lichtdurchfluteter Raum wirkt groß und freundlich. Der hohe natürliche Lichteintrag senkt im Winter zugleich die für das Beheizen des Raums nötige Heizlast. Das spart Energie und deren Kosten. Im Sommer sorgt der Treibhauseffekt womöglich für eine zu hohe Erwärmung. Entsprechende Sonnenschutzmaßnahmen, angefangen von Vorhängen über Jalousien und Rollos bis hin zu Sonnenschutzscheiben, schaffen hier Abhilfe. Auch das Lüften der Räume ist dank bodentiefer Fenster optimal möglich, insbesondere dann, wenn es im Winter um ein energetisches Stoßlüften geht.

Im Erdgeschoss bilden bodentiefe Fenster häufig einen barrierefreien Übergang zum Grundstück. Der so direkt mögliche Austritt aus dem Wohnraum oder der Küche auf die Terrasse oder in den Garten verschafft den Bewohnern ein entspanntes Wohngefühl und eine intensive Bindung an die Natur. Wird Sichtschutz gewünscht, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, diesen zu realisieren: Während die einen blickdichte Hecken und Büsche setzen, ziehen andere eine Sichtschutzmauer um die Terrasse oder das Grundstück.

Theoretisch lassen sich bodentiefe Fenster überall im Haus einsetzen, selbst im Nachhinein noch. Allerdings müssen dann die statischen Bedingungen der Hauswand den Einbau bodentiefer Fenster zulassen. Beliebt sind die vom Boden bis zur Decke reichenden Panorama-Fenster im ersten Stock, beispielsweise für Wohn- und Schlafräume, die ebenfalls von dem starken Lichteinfall profitieren. Sichtschutz gelingt hier eher von innen mit Vorhängen, Jalousien oder Rollos. Selbst bodentiefe Fensterläden sind eine Möglichkeit, so sie denn zum Stil des Hauses passen.

Vorschriften aus dem Baurecht für bodentiefe Fenster

Was im Erdgeschoss sehr wohl erwünscht ist – die direkte Austrittmöglichkeit, die bodentiefe Fenster gewähren – führte in den oberen Geschossen ohne geeignete Sicherheitsvorkehrungen zu Unfällen mit schlimmen Folgen. Daher müssen dort entsprechende sicherheitstechnische Maßnahmen erfüllt werden, wenn bodentiefe Fenster zum Einsatz kommen. Diese Sicherheitsmaßnahmen schlagen sich auf der Rechnung nieder – je aufwendiger die Sicherheitsvorkehrungen, desto tiefer muss der Bauherr in die Tasche greifen.

Die Bauverordnungen schreiben vor, dass bodentiefe Fenster zum einen mit Scheiben aus Verbundsicherheitsglas bestehen müssen. Zum anderen ist, solange das bodentiefe Fenster nicht auf eine gesicherte Terrasse oder einen gesicherten Balkon führt, eine extra Absturzsicherung wie ein französischer Balkon anzubringen, die bis Hüfthöhe geht. Wer sich die großzügige Aussicht nicht von Stahlgittern jeglicher Schmiedekunst verderben lassen möchte, kann alternativ zu diesen auch unauffällige Glasabsperrungen montieren (lassen) – vorausgesetzt, dass diese den baurechtlich verordneten Normen entsprechen.

Für von außen leicht zugängliche bodentiefe Fenster im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss sollte man darüber hinaus auch geeignete Sicherheitsvorkehrungen treffen, um einen sicheren Einbruchsschutz zu gewährleisten.

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Möglichkeiten zum Schall-, Einbruch- und Absturzschutz

Mit verschiedenen Möglichkeiten lässt sich ein Schall-, Einbruch- und auch Absturzschutz miteinander kombinieren. Dazu kann grundsätzlich der Öffnungsmechanismus des Fensters variiert und angepasst werden. Eine Möglichkeit ist es dabei die Öffnungsfläche zwischen Fenster und Rahmen zu verkleinern. Eine einfache Möglichkeit, die Öffnungsfläche einzuschränken, stellen auch Öffnungsbegrenzer dar. Diese beschränken die Öffnungsweite zum Beispiel des gekippten Fensters von circa 10 bis 15 Zentimetern im Normalfall auf bis zu 4 Zentimeter (sie sind auch als "Katzensicherung" bekannt).

Eine weitere Lösung könnte bei bodentiefen Fenstern zum Beispiel die Teilung in Höhe einer gegebenenfalls notwendigen Absturzsicherung sein. Hierbei wird der untere Fensterteil als Festverglasung (verglaste Absturzsicherung) ausgeführt, was die zu öffnende Fensterfläche deutlich reduziert. Zudem kann neben einer Veränderung der Fenstermaße oder der Verwendung von mehreren kleinen Fenstern auch eine Unterteilung der Fensterfläche unter Beibehaltung des ursprünglichen Gesamteindrucks des bodentiefen Fensters erfolgen.

Tipp: Lassen Sie Ihre bodentiefen Fenster immer von einem Fachmann und vom Architekten des Hauses gemeinsam planen. So können moderne technische Lösungen an Ihre individuelle Wohnsituation angepasst werden.

Anforderungen an die Wärmedämmung von bodentiefen Fenstern

Große, bodentiefe Fensterscheiben lassen einerseits zwar viel Licht und Wärme in den Raum, doch durch sie hindurch kann andererseits im Gegenzug auch viel Wärme aus dem Raum verloren gehen. Das geht zu Lasten der zum Heizen nötigen Energie und deren Kosten. Ein erwünschter Lichteinfall wird so schnell zur Kostenfalle. Es ist demnach von großer Bedeutung, dass die Fenster neben der hohen optischen und gegebenenfalls sonnenschutzwirksamen Qualität auch eine hohe energetische Qualität besitzen. Sie wird mit dem U-Wert, also dem Wärmedurchgangskoeffizienten, der bodentiefen Fenster ausgedrückt. Je nach Modell besteht ein Fenster in der Regel aus zwei oder drei Glasscheiben, die zu einem Verbund geschichtet wurden. Zwischen den abgedichteten Scheiben befindet sich ein Edelgas mit sehr geringer Wärmeleitfähigkeit.

Vergleich der typischen Wärmedurchgangskoeffizienten für Fensterverglasungen:
Fensterqualität durchschnittliche U-Werte
einfach verglaste bodentiefe Fenster 5 Watt pro Quadratmeter und Kelvin
Holzverbundfenster 2,8 Watt pro Quadratmeter und Kelvin
zweifach verglaste bodentiefe Fenster 1,5 und 1,1 Watt pro Quadratmeter und Kelvin
dreifachverglaste bodentiefe Fenster 0,9 und 0,5 Watt pro Quadratmeter und Kelvin

Die aktuelle EnEV 2014 schreibt für Fenster, darunter auch bodentiefe Fenster, einen U-Wert von 1,3 Watt pro Quadratmeter und Kelvin vor. Betreffen bauliche Maßnahmen wie der nachträgliche Einbau bodentiefer Fenster im Sanierungsfall weniger als 10 Prozent der Bauteilfläche, gelten allerdings Erleichterungen. Bodentiefe Dachfenster dürfen keinen höheren Fenster-U-Wert als 1,4 Watt pro Quadratmeter und Kelvin aufweisen.

Gut zu wissen: Bodentiefe Fenster, die nach neuester Technologie gebaut sind und den aktuellen Anforderungen an Wärmedämmung entsprechen, findet man im Handel auch als Wärmeschutzgläser, Energiesparfenster oder Isolierglasfenster (kurz: Iso-Fenster).

Zudem ist aus Feuchte- und Wärmeschutzgründen bei Anschlüssen von Sockel-, Balkon- und Terrassenabdichtungen an die Rahmen von Türen und bodentiefen Fenstern immer auf einen lückenlosen Anschluss an die Bauwerksabdichtung zu achten. Neben der Haftungsproblematik beim Übergang von mineralischen auf andere Untergründe, kommt bei herkömmlichen Abdichtungsmaterialien häufig die schwierige Verarbeitung hinzu.

Vor allem bei Außenwandkonstruktionen aus zweischaligem Verblendmauerwerk werden zwar häufig die Anordnung der Abdichtung an die Türschwelle bzw. an den unteren Rahmen einschließlich der oberen Sicherung noch problemlos hergestellt, jedoch unterbleibt häufig dessen konsequente und ununterbrochene Fortführung im Bereich der seitlichen Rahmenflächen.

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