Letzte Aktualisierung: 15.01.2024

Experten-Check: Wie wird ein Fenster gebaut?

Aus welchen Komponenten wird ein Fenster zusammengebaut? Welche Materialien kommen beim Fensterbau zum Einsatz? Woraus ist beim Zusammenbau eines Fensters zu achten? Kann man ein Fenster auch selber bauen?

Fenster bestehen aus den Rahmenprofilen für Fenster- und Flügelrahmen, der Verglasung und den Beschlägen. Beim Fensterbau, dem passgenauen Zusammenbauen dieser Bauteile, kommt es auf absolute Passgenauigkeit an, damit das Fenster perfekt schließt und keine Undichtigkeiten entstehen. Dies erfordert im Bau der Komponenten als auch in der Endmontage hohe Präzision und handwerkliche Erfahrung.

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Industrieller und manueller Fensterbau im Vergleich

Zum Fenster kaufen haben Sie heute die Möglichkeit, sich zwischen Fenstern zu entscheiden, die

  • entweder aus einer industriellen Fertigung kommen oder
  • von einem Handwerker individuell angefertigt werden.

Industrieller Fensterbau

Fenster aus industrieller Fertigung kommen entweder als Fertigprodukt in den Handel oder werden nach Ihren Maßvorgaben angefertigt. Sie können also industriell gebaute Fenster in Standardmaßen sozusagen von der Stange kaufen oder sich passgenau für Ihre Maueröffnungen bauen lassen.

Viele Fensterhersteller bieten Ihnen heutzutage die Möglichkeit, Ihre Fenster im Internet zu konfigurieren und so den Fensterbau- Auftrag direkt online zu erteilen. Dabei haben Sie in der Regel die Wahl zwischen verschiedenen Standardmaßen und Wunschmaßen, zwischen verschiedenen Werkstoffen für die Fensterrahmen inklusive Farb- und Dekorauswahl sowie zwischen unterschiedlichen Glasqualitäten.

Der Vorteil industriell gebauter Fenster ist der: Weil eine Fensterfabrik große Stückzahlen produziert, kann sie die Baumaterialien oft günstiger einkaufen und so die Materialkosten niedrig halten. Das wirkt sich bestenfalls auf die Preise von industriell gebauten Fenstern aus. In Standardmaßen sind sie vergleichsweise günstig und selbst für Fenster in Wunschmaßen zahlen Sie in der Regel weniger als bei einem Fensterbauer im Handwerk.

Manueller Fensterbau

Der Fensterbauer um die Ecke bietet Ihnen dafür oft ein Rund-um-Sorglos-Paket an: Er nimmt selbst vor Ort Maße auf, was angesichts der komplexen Materie durchaus als Vorteil gewertet werden muss, denn schon eine geringe Abweichung vom richtigen Maß hat fatale Folgen wie nicht schließende Fenster. Dann fertigt der Fenstermacher Ihre Fenster individuell für Sie an und kann dabei konkret auf die Baubedingungen eingehen.

Wissen sollten Sie auch, dass das Handwerk des Fensterbaus einerseits lange Tradition in Deutschland hat und andererseits dank moderner Ausbildungsberufe wie Kunststofffensterbauer auf dem aktuellen Stand der Technologieist. Zu guter Letzt baut der Fensterbauer Ihnen Ihre Fenster in der Regel auch passgenau ein – sollten dabei Probleme auftreten, kann er sie vor Ort beheben.

Bauteile eines Fensters im Überblick

Auch wenn es unzählige Fensterarten auf dem Markt gibt, die sich in Material, Form, Verarbeitung, Ausstattung, Funktionsweise und daraus resultierend Qualität unterscheiden, sind Fenster im Grunde gleich aufgebaut. Ein Fenster besteht in der Regel aus 

  • dem fest im Mauerwerk verankerten Fensterrahmen
  • dem beweglichen Fensterflügel mit der Verglasung und
  • diversen Beschlägen, die der Mechanik zum Öffnen und Schließen des Fensters

nicht nur unter funktionalen, sondern auch unter Sicherheitsaspekten dienen.

Die Fenster- und Fensterflügelrahmen werden aus sogenannten Fensterprofilen gebaut, die wiederum aus unterschiedlichen Werkstoffen (Holz, Kunststoff, Aluminium, Edelstahl) beziehungsweise Werkstoffkombinationen (Kunststoff-Stahl, Holz-Aluminium) beschaffen sein können.

Die Verglasung der Fenster resultiert aus diversen Glasqualitäten, die entsprechend dem Einsatzzweck gewählt werden. Fensterart und Fensterform begründen maßgeblich, welche Fensterbeschläge zum Einsatz kommen. Demnach wird ein Fenster aus drei Komponenten gebaut:

  • den Fensterrahmenprofilen,
  • den Fenstergläsern und
  • den Fensterbeschlägen.

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Gängige Fensterarten und ihr spezifischer Fensterbau

Die gängigsten Fensterarten sind: 

  • Holzfenster
  • Holz-Aluminium-Fenster
  • Kunststofffenster
  • Kunststoff-Stahlfenster
  • Aluminium-Fenster
  • und Stahlfenster.

Die vorgestellte Typisierung der genannten Fenster erfolgt nach der werkstofflichen Beschaffenheit ihrer Fenster- und Fensterflügelrahmen. Sie sagt somit etwas zur Wärmeleitfähigkeit der Rahmen (Uf-Wert), nicht jedoch der Verglasung aus.

Holzfenster

Die Rahmen von Holzfenstern sind aus Holz gebaut, in der Regel Vollholz. Das bringt sehr gute statische Eigenschaften in den Fensterbau. Als nachteilig wird Holzfenstern ihr Gewicht und ihre begrenzte Witterungsbeständigkeit angekreidet.

Holz-Alu-Fenster

Holz-Aluminium-Fenster sind eine Weiterentwicklung von Holzfenstern, die mit einem außenliegenden Aluminiumprofil zusätzlich gegen Verwitterung geschützt werden.

Kunststofffenster

Die Rahmen von Kunststofffenstern sind aus stranggepressten Kunststoffprofilen gebaut, in der Regel aus Polyvinylchlorid (PVC). In das Fensterprofil ist wegen der besseren Statik meist ein Stahlkantrohr, ein stählernes U-Profil oder ein L-Profil eingelassen. Ohne diese „Verstärkung“ (Fachbegriff: Armierung) wäre die Steifigkeit des Rahmenprofils vergleichsweise gering, was unter anderem die machbare Flügelweite des Fensters begrenzt.

In das Kunststoffprofil sind aus Gründen der Wärmeleitung luftgefüllte beziehungsweise mit Dämmstoffen gefüllte Kammern eingelassen. Während früher Dreikammerprofile mit einer Fensterrahmen-Bautiefe von 50 Millimetern weit verbreitet waren, kommen heute gebaute Fenster oft mit Fünfkammerprofilen und 70 Millimetern Rahmen-Bautiefe daher. Deren Wärmedurchlasswiderstand ist besser und sie können auch 3fach-Verglasungen aufnehmen.

Aluminiumfenster

Aluminiumfenster (auch Alufenster genannt) haben Rahmen, die aus stranggepressten Aluminiumprofilen gebaut sind. Diese punkten beim Fensterbau mit ihrem geringen Gewicht (Leichtmetall = Leichtgeweicht), ihrer guten Stabilität und ihrer Witterungsbeständigkeit.

Stahlfenster

Stahlfenster haben Rahmen aus gewalzten Stahlprofilen. Sie kommen aus gestalterischen Gründen zum Einsatz oder dann, wenn besondere Anforderungen an die statische Belastbarkeit bestehen.

Fensterbau – von der Zeichnung zum einbaufertigen Fenster

Beim Fensterbau nach Wunschmaß gibt es bestimmte Arbeitsschritte. Vorausgesetzt, die Verglasung ist bereits vorgefertigt, ergeben sich folgende typische „Bauabschnitte“: 

  • Zuschneiden der Verglasung in die gewünschte Scheibengröße
  • Zusammenfügen zweier Scheiben zu einer Doppelverglasung in einem Metallrahmen (sogenannter Randverbund),
  • Abdichten des Randverbunds
  • Einsetzen der Doppelverglasung in den Flügelrahmen, Abstandshalter sorgen für den korrekten Sitz
  • Abdichten der Verglasung mit Fenster(Rahmen-)leisten, sogenannten Glasleisten

Bei einem Holzfenster unterteilt sich der Fensterbau z. B: in folgende Arbeiten zum Rahmenbau und zur Verglasung: 

  • Massivholz hobeln, so dass es glatt und rechtwinkelig wird
  • maßgerechtes Ablängen der Holzrahmenteile
  • Innenprofil der Rahmenteile fräsen
  • Verleimen der vier Rahmenprofile zu einem Fensterrahmen, dabei überschüssigen Leim entfernen
  • Trocknen der Verleimung
  • flächiges Schleifen des Rahmens
  • äußere Fälzung fräsen
  • Außenbearbeitung wie Bankarbeiten: Fräsen, Bohren und Schleifen von Löchern und Aussparungen für die Beschläge
  • Zuschneiden der Glasleisten
  • CNC-Arbeiten
  • Oberflächenbehandlung (Farbauftrag)
  • Beschläge anbringen
  • Glasen: Abstandshalter einsetzen, Verglasung einsetzen, Glasleisten anbringen

Das folgende Video zeigt die vorgenannten Fensterbau-Schritte anschaulich:

Fensterbau selbst gemacht: Lohnt sich DiY?

Im Internet kursieren diverse Anleitungen in Wort, Foto und bewegtem Bild (Video) zum Fensterbau in Eigenleistung. Wer sich die Anleitungen zu Gemüte führt, wird feststellen, dass ein Großteil davon nicht ohne professionelle Vor-, Zu- oder Nacharbeit auskommt. Für den einfachen Selbstbau von Holzrahmen beispielsweise müssen die Rahmenteile passgenau zugeschnitten und so gefräst werden, dass Ihnen damit eine dichte und stabile Zapfenverbindung gelingt.

Diese „Fensterbauer“ raten, dass Sie diese Holzvorarbeiten, also den Zuschnitt der bereits vorgefräst gekauften Rahmenprofile auf Länge, am besten auch gleich im Baumarkt machen lassen – so viel zum Selbstbau: Ihnen bleibt dann nur noch der finale Zusammenbau.

Expertenrat: Angesichts der heutzutage hohen Anforderungen, sowohl bautechnisch-funktionale als auch bautechnisch-bauphysikalische, sicherheitstechnische und energetische, ist der Fensterbau eine Sache, die Sie Profis überlassen sollten.

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