Letzte Aktualisierung: 18.05.2017

Hitzeschutz: Fensterfolie oder Folienrollo?

Sie wollen einen Hitzeschutz am Fenster nachrüsten? Wir erklären, welche Vor- und Nachteile Fensterfolie und Folienrollos und -plissees bieten.

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Funktionsweise von Hitzeschutzfolien aus PET

Eine Hitzeschutz- bzw. Sonnenschutzfolie ist meist eine aus Polyethylenterephthalat (PET) bestehende Folie, die auf Fenster aufgebracht (Adhäsion) oder geklebt wird. Licht und Wärme der Sonnenstrahlen werden durch Reflektion oder Absorption reduziert. Wichtige Eigenschaft ist, dass die Sonnenschutzfolie auch UV-A- und UV-B-Strahlung filtern kann.

Hitzeschutzfolien aus PET werden mit Aluminium oder anderen Metallen im Vakuum bedampft. Eine weitere Variante ist das Sputtering, bei dem die Metall-Schicht mit Edelgas-Ionen auf die PET-Folie aufgebracht werden. Dieser Prozess mindert den Spiegeleffekt. Farbeffekte können durch die Wahl des Metalls variieren. Alu wirkt silberig, während z. B. Kupfer der Sonnenschutzfolie einen Orangeton verleiht.

Welchen Hitzeschutz bieten Fensterfolien?

Hellere, nahezu transparente Hitzeschutzfolien erreichen eine am Glas reduzierte Sonnenstrahlung von fast 50 %. Dunkle Folien von bis zu 90 %. Der UV-Schutz beträgt i. A. über 90 %.

Energiesparfolien (auch Kälteschutzfolien genannt) wie die Opalfilm Ecolux von Haverkamp oder metallisierten Luxasolar Clear View-Glasfolie sind spezielle Varianten der Hitzeschutzfolie und werden insbesondere zum Isolieren von alten Fenstern eingesetzt. Sie blocken im Sommer Hitzestrahlen ab und senken die Innentemperatur um 6 bis 9 Grad Celsius, sodass weniger Kühlaufwand resultiert.

Im Winter funktioniere der Effekt in beide Richtungen. Dank der besonderen Zusammensetzung der Folie werde die bestehende Wärme im Raum gehalten, was abhängig von der Art der Verglasung zu Energieeinsparungen von 17 bis 25% im Winter führen könne.

Vorteile: Einfaches Anbringen und günstiger Preis

Der große Vorteil an Hitzeschutzfolien ist, dass sie auf flachen Gläsern in Eigenleistung aufgebracht werden können. Hierzu muss die Scheibe lediglich gereinigt und mit einer Wasser/Spülmittel-Mischung benetzt werden. Dann kann bereits die Folie aufgebracht und das Wasser mit Hilfe einer Rakel unter der Sonnenschutzfolie herausgeschoben werden. Nach einer Trocknungszeit von ca. 4 Wochen hat die Folie die Endhaftung erreicht.

Das Besondere an Adhäsionsfolien ist, dass sie völlig ohne Kleber an Ihren Fenstern haften. Damit ist nicht nur die Montage besonders einfach, sondern auch die Entfernung, wenn Sie die Folie nicht mehr benötigen. Die Haftung am Glas des Fensters kommt dadurch zustande, dass die Oberfläche des Glases und die Oberfläche der Folie eine lockere, molekulare Bindung eingehen.

Zudem sind Hitzeschutzfolien vergleichsweise günstig. Laut folienmarkt.de liegen die Preise für Hitzeschutz-Innenfolien bei etwa 20 Euro pro m2 in blau oder grün oder für silber-, bronze- oder goldfarbene Folien. Kombinierte Hitze- und Wärmeschutzfolien für den Innenbereich sind mit rund 40 Euro pro m2 in etwa doppelt so teuer. Die Preise für Außenfolien kosten durchschnittlich rund 25 Euro pro m2. Adhäsionsfolien kosten im Durchschnitt rund 30 Euro pro m2. Auch bei den Hitzeschutzfolien für außen und als selbstklebende Folien gibt es je nach Lichtdurchlässigkeit und Qualität deutlich teurere Folien.

Die Haltbarkeit einer hochwertigen Folie liegt im Innenbereich bei etwa 15 bis 20 Jahren, im Außenbereich je nach Verlegeart zwischen 10 bis 15 Jahren.

Nachteile, trotz vielfach "sehr gutem" Hitzeschutzes

Bereits 2010 hat die Stiftung Warentest 12 Sonnenschutzfolien getestet:

  • Alkor Sonnenschutzfolie Art.-Nr. 710587
  • Aquasun Madico SRS 220 EXSR
  • Bruxsafol AX 20 Alu-Silber total
  • CPFilms LLumar Helios RHE 20 SI ER HPR
  • Glafol Réflektiv Sol102
  • Glemser Nexfil SR 50 ASR
  • Glemser Nexfil SRL 80 ASR
  • Hahn S 20 silber außen
  • Hanita R07022X Silver 20 Xtra, ext.
  • Haverkamp Opalfilm FlexN50PX
  • Haverkamp Opalfilm FlexR20PX
  • Wenko Sonnenschutzfolie Art.-Nr. 5331040500

Das Testergebnis: 9 von 12 geprüften Produkten bieten einen „sehr guten“ Hitzeschutz.

Stiftung Warentest führt aber auch eine Reihe von Nachteilen von Sonnen- und Hitzeschutzfolien auf: Ist es drinnen heller als draußen, können die Folien den Blick ins Freie stören. Je weniger Sonnenenergie sie passieren lassen, desto deutlicher sinkt tendenziell auch die Lichtdurchlässigkeit. Räume werden dann schlechter mit Tageslicht versorgt, sodass öfter das Licht eingeschaltet werden muss.

Da Hitzeschutzfolien auch im Winter Sonnenlicht aussperren, verursachen sie laut Stiftung Warentest zudem zusätzliche Heizkosten. Außerdem können Sonnenschutzfolien im gewerblichen Bereich keinen optimalen Blendschutz für Arbeitsplätze gewährleisten, sodass weiterhin Schattenspender wie Außenjalousien nötig werden.

Was bringen Hitzeschutz-Plissees und Folienrollos?

Diese Nachteile können teilweise durch mit Hitzschutzfolien beschichtete Rollos, Plissees oder Lamellen vermeiden helfen. Plissees, Rollos und Lamellen werden dann dank innovativer Beschichtungen und Webtechnologien zu Folienplissees, Folienrollos oder Folienlamellen, die man je nach Sonnenstand und Jahreszeit entsprechend individuell justieren kann. Beispielhaft seien hier die SOLARMATIC-Energiesparrollos erwähnt.

Im Sommer wird, durch die Hitzeschutzfolie auf der Rückseite des Folienrollos oder Wabenplissees die einfallende Hitzestrahlung reflektiert und teilweise absorbiert. Im Winter reduzieren sie nachts die Wärmeverluste, indem sie ein dämmendes Luftpolster zwischen Behang und Fenster einschließen. Tagsüber lassen sie solare Energiegewinne ins Gebäudeinnere. Der Luftpolster-Effekt ist bei Wabenplissees noch ausgeprägter: Durch die hintereinander liegenden, gefalteten Stoffbahnen, die fest miteinander verbunden sind, entstehen Luftpolster-Kammern, die als Wärmedämmschicht dienen und die Luftzirkulation und Wärmeaustausch reduzieren.

Der größtmögliche Einspareffekt lässt sich dann erzielen, wenn die Beschattungssysteme automatisch per Zeitschaltuhr und Sensorik gesteuert werden. Laut einer vom Industrieverband Technische Textilien – Rollladen – Sonnenschutz in Auftrag gegebenen Studie lassen sich auf diese Weise mit einem Hitzeschutzrollo Wärmeverluste um bis zu 44 Prozent reduzieren.

Was kosten Rollos, Plissees und Lamellen mit Hitzeschutzfolie?

Hitzeschutzrollos gibt es sowohl mit transparenten als auch mit undurchsichtigen Hitzeschutzfolien. Die transparenten Folien gibt es wiederum mit verschiedenen Lichttransmissionsgraden, sodass auch bei geschlossenem Rollo die Sicht nach draußen bei gleichzeitiger Blendfreiheit gewährt bleibt.

Die Preise sind hier wie zu erwarten jedoch deutlich höher. Folienrollos in der Glasleiste oder mit Kassette (Maße 100 x 100 cm) kosten z.B. ab rund 120 Euro, Folienrollos mit Gegenzug-Kassette sind deutlich teurer und kosten ab 300 Euro m2. Folienplissees für gerade Fenster gibt es hingegen bereits ab 70 Euro pro m2, während man für z. B. einen Folienlamellenvorhang mit mindestens 200 Euro pro m2 rechnen muss.

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