Der Atomausstieg führt nicht notwendigerweise zu höheren Preisen, insbesondere wenn der Stromverbrauch nicht ansteigt. Daher ist die Steigerung der Energieeffizienz eine Hauptaufgabe der Energiewende. Das nationale Klimaschutzziel könne bei abgeschalteten Atomkraftwerken nur mit einem funktionierenden europäischen Emissionshandel erreicht werden. Zu diesem Schluss kommt eine Studie, die Greenpeace beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Auftrag gegeben hat.
In dieser Studie untersuchte das DIW, wie sich der Atomausstieg auf die Strompreise, den Klimaschutz und die Kraftwerksinvestitionen in Deutschland und Europa auswirkt. Das Ergebnis: Die Großhandelsstrompreise werden durch den Atomausstieg minimal steigen. Entscheidend für die Entwicklung des Strompreises ist aber eine wirkungsvolle Effizienzpolitik, die den Energieverbrauch stabil hält. Dann können die restlichen Kraftwerke die Nachfrage überwiegend befriedigen. Diese Effizienzpolitik kann den Preiseffekt des Atomausstiegs abfedern und mittelfristig sogar gegenüber der Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke senken. Zudem sorgt der Ausbau Erneuerbarer Energien dafür, dass sich die Strombörsenpreise trotz steigender Gas- und Kohlepreise kaum erhöhen werden.
Um das nationale Klimaschutzziel von 40 Prozent weniger CO2-Emissionen zu erreichen, muss der Stromsektor nahezu 50 Prozent weniger Treibhausgase ausstoßen. Bleiben die Atomkraftwerke abgeschaltet, kann dies nur mit einem funktionierenden europäischen Emissionshandel gelingen, so die Studie. Denn damit würden die Investitionen in Kohlekraftwerke unattraktiv und emissionsärmere Gaskraftwerke begünstigt. Wenn ein wirkungsvoller Emissionshandel mit einer erfolgreichen Effizienzpolitik kombiniert wird, reduzieren sich die Emissionen im Stromsektor um 48 Prozent im Jahr 2020 und 64 Prozent im Jahr 2030.
Die Studie "Die Auswirkungen des Atomausstiegs in Deutschland auf Strompreise und Klimaschutz in Deutschland und Europa" steht » hier zum Download zur Verfügung.