Das nächtliche Blinken von Windenergieanlagen könnte schon bald der Vergangenheit angehören. Im weltweit ersten Modellversuch wurde nun in Nadrensee in Mecklenburg-Vorpommern eine neuartige per Radar gesteuerte Flugkennzeichnungsanlage getestet, die nur im Falle eines Flugzeugs oder Hubschraubers die gesetzlich vorgeschriebene Blinklicht-Kennzeichnung der Windkraftanlage aktiviert. Somit bleiben ganze Windkraftparks nachts weithin unscheinbar. Initiator, Entwickler und Betreiber des Projektes ist die ENERTRAG AG aus der Uckermark, die Radartechnik stammt vom norwegischen Unternehmen OCAS AS aus Oslo.
Die sogenannte "Befeuerung" von Windkraftanlagen soll grundsätzlich verhindern, dass Flugzeuge und Hubschrauber mit den Anlagen kollidieren. Anwohner und Autofahrer hingegen fühlen sich vor allem in dünn besiedelten Gebieten gestört, da das Blinken oft die einzige nächtliche Lichtquelle darstellt und dadurch besonders auffällt. "Außerhalb von dicht besiedelten Gebieten lässt sich der Bau von Windenergie-anlagen optimal an die Windverhältnisse anpassen und der Windstrom wird besonders günstig. Gleichzeitig fühlen sich aber einige Bürger von den Blinklichtern gestört. Um Menschen und Tiere zu entlasten, entwickeln wir daher permanent neue Techniken, wie etwa die in Nadrensee erprobte revolutionäre Radarsteuerung", kommentiert ENERTRAG-Vorstand Werner Diwald das Modellprojekt.
Die Radarantennen werden jeweils an Anlagentürmen an den Rändern eines Windkraftfeldes montiert. Erkennt eine der Antennen ein näherkommendes Flugobjekt, wird die gesamte Befeuerung des Windparks für wenige Minuten eingeschaltet. So wird die als störend empfundene Befeuerung von Windkraftanlagen erheblich verringert. Die Strahlung der Radarantennen entspricht mit zwei Watt in etwa der eines normalen Mobiltelefons. Schädliche Umwelteinflüsse sind dadurch für Menschen und Tiere ausgeschlossen.
Quelle: ENERTRAG AG