In Räumen mit hohen Decken sammelt sich die durch die Heizung erwärmte Luft vornehmlich im oberen Raumbereich. Das hat zur Folge, dass man mehr heizen muss, um auch im nutzbaren Wohnbereich eine angenehme Raumtemperatur herzustellen. Unkonventionelle Abhilfe können Deckenventilatoren schaffen, die diese Wärmeschichtung in hohen Räumen verwirbeln. Kalte und warme Luftschichten werden so gezielt vermischt und die Heizwärme effizienter eingesetzt.
Deckenhöhe bestimmt Temperaturdifferenzen
Aus physikalischer Sicht beruht die unterschiedliche Schichtung der Lufttemperaturen darauf, dass das spezifische Gewicht erwärmter Luft geringer ist als kältere Raumluft. Durch z. B. Kamine und Kachelöfen wird dieser Effekt noch verstärkt, sodass der Nutzen jedes zusätzlichen Wärmeerzeugers mit steigender Temperaturdifferenz je nach Deckenhöhe unterschiedlich stark abnimmt. Um diese Temperaturdifferenz abzubauen können Deckenventilatoren mit wechselbarem Vor- oder Rückwärtslauf bzw. Sommer- oder Winterbetrieb genutzt werden. Entscheidend für die Verwirbelungswirkung des Deckenventilators ist jedoch nicht allein die Drehrichtung, sondern die Schrägstellung der Ventilatorflügel.
Vorwärts- und Rückwärtslauf im Winterbetrieb
Während im Sommer der Luftstrom direkt nach unten geleitet wird, wird im Winterbetrieb des Deckenventilators die Drehrichtung umgekehrt und so der warme Luftstrom zur Raumdecke geleitet, sodass die warme Raumluft über die Wände zurück in den unteren Raumbereich strömt. Dieser Effekt ist jedoch begrenzt und schwächt sich mit zunehmender Raumhöhe wieder ab. Denn ab einer Deckenhöhe von rund 3 Metern verliert die nach unten geführte warme Luft zunehmend an Geschwindigkeit und kann nicht mehr die unteren Raumebenen erreichen. Die warme Luft strömt dann in die Mitte des Raumes zum Deckenventilator zurück und wird durch den Unterdruck wieder nach oben angesaugt. Bei sehr hohen Raumdecken empfiehlt es sich daher den Deckenventilator auch im Winter Vorwärtslauf (Sommerbetrieb) zu betreiben oder im Winter zusätzliche Direktheizgeräte einzusetzen.
Heizkostenersparnis und zusätzliche Stromkosten
Da hochwertige Deckenventilatoren deutlich über 100 Euro kosten, lohnt es sich nicht, einen Deckenventilator allein zur Heizkosteneinsparung im Winter anzuschaffen. Der Betrieb von Deckenventilatoren im Winter ist daher sinnvoll, wenn ohnehin ein Ventilator bereits vorhanden ist. Dieser sollte dann gezielt nach dargestelltem Prinzip in kurzen Intervallen je nach Raumnutzung eingesetzt werden und nicht im Dauerbetrieb laufen, da sonst der Strombedarf und die damit einhergehenden Stromkosten die Heizkostenersparnis gänzlich aufwiegen. Daher sollte ein Deckenventilator im Winter über eine Stufensteuerung im Gegensatz zum Sommerbetrieb so langsam wie nötig laufen.