Letzte Aktualisierung: 06.04.2012

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Energiewende hat positive Auswirkungen auf Volkswirtschaft

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Energiewende hat positive Auswirkungen auf Volkswirtschaft (Foto: Erich Werner - aboutpixel)

Der Umbau der Energieversorgung ist möglich und langfristig sogar von enormem wirtschaftlichem Nutzen. Dies zeigen die Zukunftsszenarien einer aktuellen Studie, die das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gemeinsam mit weiteren Forschungseinrichtungen im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) durchgeführt hat. Bei einem stabilen und dynamischen Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland kann der tiefgreifende Umbau der Energieversorgung gelingen.

Die DLR-Wissenschaftler zeigen in der Untersuchung "Langfristszenarien und Strategien für den Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland" in realistischen Szenarien, dass erneuerbare Energien - wenn sie zügig ausgebaut werden - bis zum Jahr 2050 über 80 Prozent des in Deutschland verbrauchten Stroms sowie über 50 Prozent der Wärmeversorgung und der Primärenergie wie Kohle, Öl und Gas decken können. Um diese Ziele zu erreichen, muss zudem die Energie in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr effizienter eingesetzt werden. "Die Leitstudie zeigt auf, wie durch entsprechende politische Maßnahmen die Treibhausgas-Emissionen in Deutschland bis 2050 um 80 Prozent gesenkt werden können, so wie es das Energiekonzept der Bundesregierung vorsieht", sagt Prof. Dr. Ulrich Wagner, DLR-Vorstandsmitglied für Energie und Verkehr.

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass wir in Zukunft unsere Energieversorgung stärker durch Strom abdecken werden, unter anderem durch die Elektromobilität im Verkehr, aber auch durch die Nutzung für Prozesswärme in der Industrie. Nur so kann Mineralöl und Erdgas in diesen Bereichen verdrängt werden. In Zeiten, in denen durch die Windkraft und die Photovoltaik zu viel Strom produziert wird, kann dieser zukünftig auch in Form von Wasserstoff oder synthetischem Methan gespeichert und nach Bedarf wieder in Strom umgewandelt werden. Dies kann trotz der damit verbundenen Energieverluste auch für die Bereitstellung eines erneuerbaren Kraftstoffs für den Verkehrssektor eine sinnvolle Option sein, da unter Voraussetzung einer nachhaltigen Erzeugung Biokraftstoffe sehr begrenzt sein werden. In einem anderen Szenario der Studie wird dagegen bis zum Jahr 2050 eine vollständige Abdeckung der PKW-Fahrleistungen über vollelektrische Fahrzeuge sowie Plug-In-Hybride dargestellt.

Ein weiteres Szenario der Studie gibt schließlich ergänzend einen Ausblick auf den Erneuerbare Energien-Ausbau und die Effizienzentwicklung, die bis zur Mitte des Jahrhunderts zum Erreichen der oberen Grenze des im Energiekonzept festgelegten Zielkorridors der Treibhausgasminderung (80 bis 95 Prozent) erforderlich wäre. Hier ist auf lange Sicht die Umwandlung von Strom in Wasserstoff oder andere synthetische Energieträger sogar erforderlich, um den weitgehenden Ersatz der fossilen Kraft- und Brennstoffe zu erreichen. Die Szenarienanalysen zeigen, dass das Abschalten der deutschen Kernkraftwerke durch erneuerbare und flexible fossile Kraftwerke kompensiert werden kann. Für den Strukturwandel in den nächsten Jahrzehnten müssen die Energieversorger demnach auch in Gaskraftwerke investieren. Außerdem müssen andere Ausgleichsoptionen wie Speicher, erweiterte Netze und Lastmanagement geschaffen werden, um die schwankende Stromerzeugung aus Windenergie-Anlagen und Photovoltaik-Anlagen zu integrieren.

Ab dem Jahr 2025, so schätzen die Wissenschaftler, werden die positiven volkswirtschaftlichen Wirkungen des Ausbaus der erneuerbaren Energien zum Tragen kommen. Die Bereitstellung von Energie aus erneuerbaren Quellen hat zu diesem Zeitpunkt etwa im Mittel den gleichen Preis, wie der Einsatz von Steinkohle, Öl und Erdgas. Etwa im Jahr 2040 kann bereits so viel an den teurer werdenden fossilen Energieträgern eingespart sein, dass sämtliche Vorleistungen für die Investitionen getilgt wurden. Zur Jahrhundertmitte hat die Versorgung mit erneuerbaren Energien dann bereits rund 570 Milliarden Euro gegenüber der Weiterführung einer fossilen Energieversorgung eingespart. Zusätzliche Kosten für die Einbindung fluktuierender erneuerbarer Energien ins Energiesystem sowie den Aufbau einer neuen Infrastruktur sind in dieser Rechnung allerdings nicht enthalten. "Die Studie zeigt gleichwohl die enormen langfristigen volkswirtschaftlichen Chancen der Investitionen in die erneuerbaren Energien und in Effizienztechnologien", betonen Dr.-Ing. Thomas Pregger, Wissenschaftler im DLR-Institut für Technische Thermodynamik und Projektleiter dieser Studie, sowie Dr. Joachim Nitsch, früherer Leiter der DLR-Systemanalyseabteilung.

Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen: "Die Studie bestätigt den Kurs der Bundesregierung, mit der Energiewende das größte Modernisierungs- und Infrastrukturprojekt der kommenden Jahrzehnte gestartet zu haben. Der Einstieg in das Zeitalter erneuerbarer Energien ist richtig und konsequent. Kohle, Öl und Gas sind nur begrenzt verfügbar und müssen auch aus Gründen des Klimaschutzes Schritt für Schritt durch erneuerbare Energien ersetzt werden. Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Ressourcen schonende Technologien schaffen in Deutschland Versorgungssicherheit, Arbeitsplätze und Wertschöpfung – denn wir wollen und werden In-dustrieland bleiben. Ob andere Länder unser Modell übernehmen, hängt auch davon ab, dass wir unsere Ziele erfolgreich umsetzen. Die neuen Zahlen zeigen, dass die Energiewende machbar ist."

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