Überall wird über die Energiewende diskutiert. In den Aktienkursen von Anbietern Erneuerbarer Energien spiegelt sich das allerdings nicht wider. Das geht aus einer Analyse der Börsen Hamburg und Hannover hervor. Ausgewertet wurde die Performance von Technologie-Anbietern für die Nutzung erneuerbarer Energien über den Zeitraum der vergangenen drei Jahre. Grundlage der Analyse waren die in den norddeutschen Börsenbarometern Haspax und Nisax sowie dem Nachhaltigkeitsindex der Börse Hannover, dem GCX, notierenden Aktien. Dabei betreiben vor allem Hamburg und Niedersachsen eine offensive Ansiedlungspolitik für Firmen, die dem Sektor Erneuerbare Energien zuzuordnen sind.
Beim Thema Energiewende gibt es derzeit eine große Diskrepanz: Die Aufmerksamkeit ist enorm. Den Kursen der 14 benannten Titel half das allerdings wenig: Ihre Kursentwicklung ist in den vergangenen drei Jahren nicht sehr vorteilhaft für Anleger verlaufen - im Schnitt verloren die Aktien 74,8 Prozent. Selbst nach dem Reaktorunfall in Fukushima ging der Trend nicht wieder bedeutend nach oben.
"Die Branche hat wohl ihren Höhenflug bereits vor einigen Jahren gehabt. Mehrere Aktien von Solar- oder Windkraftanlagenherstellern erlebten ihre höchsten Notierungen schon Ende 2007", erläutert Stefan Wildner, Makler bei der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank. "Auch wenn die Energiewende politisch derzeit in aller Munde ist: Die Märkte haben sie längst eingepreist. Heute sind die Unternehmen im harten Wirtschaftsalltag mit Subventionsabbau und Billigkonkurrenz angekommen."
Die politischen Zeichen deuten zwar auf eine Zukunft mit erneuerbaren Energien. Gerade in Norddeutschland unterstützt die Politik diesen Wirtschaftssektor. Niedersachsen zum Beispiel wirbt für sich als "Energieland" für On- und Off-Shore-Windparks. Und auch die Initiative "Erneuerbare Energien für Hamburg" von Wirtschaft, Wissenschaft und Senat wirbt für die Entwicklung. Aber: "Was politisch Konjunktur hat, muss nicht an der Börse erfolgreich sein. Eine öffentliche Debatte führt nicht automatisch zu steigenden Kursen", sagt Dr. Sandra Lüth, Geschäftsführerin der Börsen Hamburg und Hannover.
Quelle: Börsen Hamburg und Hannover