Bayern setzt neue Maßstäbe im Krankenhausbau: Das Green Hospital in Lichtenfels bringt eine hochwertige wohnortnahe Krankenhausversorgung für die Patienten mit Umwelt-Belangen und wirtschaftlichen Aspekten in Einklang. Das Klinikum ist das erste bayerische Krankenhaus, das so gebaut wird. Die Idee des umweltfreundlichen Krankenhauses soll Zug um Zug in ganz Bayern umgesetzt werden. Ein Wettbewerb unter den Krankenhäusern soll ab Herbst 2011 weitere Anreize bieten.
Der ganzheitliche Ansatz des Green Hospitals in Lichtenfels verbindet notwendige Baumaßnahmen im Krankenhaus mit ökologischen Zielsetzungen, ohne dabei ökonomische Anforderungen zu vernachlässigen. Durch einen möglichst geringen Energieverbrauch, eine möglichst hohe Energieeffizienz sowie dem Ausbau erneuerbarer Energien wird ein erheblicher Beitrag zur Energiewende geleistet. Gleichzeitig soll eine angenehme, der Heilung förderliche und ökologisch hochwertige Umgebung für Patienten und Mitarbeiter geschaffen werden.
Das Green Hospital-Konzept basiert auf vier Säulen: ein möglichst hohes Maß an Patientenfreundlichkeit, hohe Energieeffizienz, schonender Einsatz von Ressourcen und hoher Einsatz regenerativer Energien. Es gibt spezielle Patientenzimmer, etwa für Demenzkranke. Ein Patientengarten, ein Kinderspielplatz, ein Naturlehr- und ein Therapiepfad runden im Außenbereich das Konzept ab. Im Inneren sorgt ein umfassendes Maßnahmenbündel für einen möglichst geringen Energiebedarf.
Dank einer innovativen Gebäudehülle erreicht das Krankenhaus fast Passivhausstandard. Durch Solar-, Geothermie- und Photovoltaikanlagen sowie eine Holzhackschnitzelheizung kann das Krankenhaus zwölf Prozent seines Strombedarfs und 26 Prozent seines Heiz-Bedarfs selbst erzeugen. Der Rest wird durch Ökostrom und Biogas gedeckt. Erstmals in einem bayerischen Krankenhaus werden im kompletten Gebäude LED-Leuchten installiert, die den Gesamtstrombedarf um zehn Prozent senken.
Krankenhäuser weisen betriebsbedingt einen hohen Energiebedarf mit der Folge entsprechender CO2-Emissionen auf. So liegen die CO2-Emissionen eines Krankenhauses um das rund 2,5 fache über denjenigen, eines vergleichbaren Bürogebäudes. Nach Schätzungen könnte allein in bayerischen Krankenhäusern durch energetische Verbesserungen rund 1 Million Tonnen CO2 eingespart werden. Diese Potenziale auszuschöpfen, ist nicht nur unter umweltpolitischen Aspekten erforderlich, sondern auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht sinnvoll. Die Realisierung der genannten CO2-Einsparung führt nämlich gleichzeitig zu einer Verringerung der innerbetrieblichen Energiekosten um rund 105 Millionen €. Nur umweltbewusst wirtschaftende Krankenhäuser werden auch in Zukunft medizinische Spitzenleistung zu vertretbaren Kosten erbringen können.
Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit