Morgen beginnen im Cölber Ortsteil Schönstadt die Bauarbeiten für Hessens größtes Nahwärmenetz. Gespeist wird das Wärmenetz durch die Abwärme eines Sägewerks. Die Schönstädter Bürger sind zudem finanziell am Nahwärmenetz beteiligt. Dieses Genossenschaftsmodell sorgt dafür, dass auch die Erträge in der Region selbst verbleiben.
Derzeit versorgt ein großer Sägewerksbetrieb in Schönstadt bereits mit seinem Abfallholz ein Holzheizkraftwerk. Die hierbei anfallende Wärme wird aktuell zur Trocknung von Frischholz sowie zur Wärmeversorgung des Hofs Fleckenbühl verwendet. Da jedoch immer noch ausreichend Abwärme vorhanden ist, wird diese in einem Wärmetauscher an einen Wasserkreislauf angeschlossen. Über eine Rohrtrasse gelangt das Warmwasser mit einer Temperatur von ca. 80 – 85° C in jeden Haushalt.
Das von einer Projektgruppe aus Schönstädter Bürgern gemeinsam mit Fachingenieuren geplante und von den Endkunden finanzierte Nahwärmenetz wird eine Trassenlänge von ca. 13 km haben und voraussichtlich rund 280 Gebäude mit kostengünstiger Wärme aus Holzabfällen versorgen. Die Inbetriebnahme des Netzes ist für Ende Oktober/ Anfang November diesen Jahres geplant.
Schönstadt ist ein Ortsteil von Cölbe in Hessen. Schönstadt hat 1533 Einwohner und ist nach Cölbe und Bürgeln der drittgrößte Ortsteil Cölbes. Schönstadt ist eingebettet in weite Waldgebiete. Geologisch und geographisch ist die Gemarkung Schönstadt dem Burgwald zuzuordnen. Schönstadt blickt auf eine lange Geschichte zurück. Bereits im Jahre 1225 findet Schönstadt erstmals urkundliche Erwähnung. Die Gründung des Dorfes, so wird vermutet, könnte allerdings bereits vor dem 9. Jahrhundert erfolgt sein.