In Pudagla auf Usedom findet derzeit eine Probebohrung des deutsch-kanadischen Erdöl- und Erdgasunternehmens Central European Petroleum GmbH (CEP) statt. Die Ziel-Lagerstätte bei der Probebohrung in Pudagla befindet sich 1.750 m nord-westlich der Bohranlage in einer Tiefe von 2.680 m unterhalb des Achterwassers. Die Gesamtstrecke der vertikalen und horizontalen Bohrung erreicht dabei eine Länge von 3.475 m. Bis zu einer Ölförderung ist es jedoch noch ein weiter Weg. Zunächst wird geprüft, ob die Standorte auch genügend lukrativ sind und eine Förderung umweltverträglich erfolgen kann.
Seit der Gründung in 2008 hat die CEP GmbH über 5.700 Quadratkilometer Aufsuchungserlaubnisfelder in den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg verliehen bekommen. Neben der Probebohrung in Pudagla hat das Unternehmen auch in Saal bei Barth mit einer Probebohrung begonnen. Nach Angaben von CEP sind bislang ca. 40 Millionen Euro für die Probebohrungen in Mecklenburg-Vorpommern aufgewendet worden. 15 Prozent der Investitionen entfielen dabei auf Dienstleistungen lokaler Unternehmen. Von der Ölsuche profitieren etwa 30 Unternehmen.
In Mecklenburg-Vorpommern prognostiziert das deutsch-kanadische Unternehmen gewinnbare Erdölvorräte von etwa 18 Millionen Tonnen. Damit könnten Mecklenburg-Vorpommern jährliche Förderabgaben in mehrfacher Millionenhöhe zufließen. Für verlässliche Angaben sind jedoch weitere technische Untersuchungen und Wirtschaftlichkeitsanalysen nötig. Von den Mehreinnahmen würden neben dem Land vor allem auch Gemeinden über den kommunalen Finanzausgleich profitieren. Nach dem Bundesberggesetz beträgt die Förderabgabe mindestens zehn Prozent des aktuellen Marktwertes gewonnener Bodenschätze.