Letzte Aktualisierung: 28.10.2017

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Norm-Trittschallpegel: Kennwerte & Berechnung

Nach DIN 4109-1:2016-07 sind in Mehrfamilienhäusern, Bürogebäuden und gemischt genutzten Gebäuden künftig bestimmte Trittschallpegel einzuhalten. Hierfür ist vor allem die Beschaffenheit der Trenndecken maßgeblich. Allerdings kann das Trittschallverbesserungsmaß bei Trockenbaukonstruktionen nicht pauschal angegeben werden.

Fertiger Systemboden (hier: IDEAL CLASSIC EPS 30) mit Trittschalldämmung. (Grafik: mfh systems GmbH)

Fertiger Systemboden (hier: IDEAL CLASSIC EPS 30) mit Trittschalldämmung. (Grafik: mfh systems GmbH)

Bewerteter Norm-Trittschallpegel L’n,w

Der bewertete Norm-Trittschallpegel L’n,w beschreibt die Trittschalldämmung eines Bauteils mit bauähnlicher Flankenübertragung mit einem einzigen Zahlenwert. Der bewertete Norm-Trittschallpegel L’n,w wird nach DIN EN ISO 717-2 aus einer in einem bauakustischen Prüfstand gemessenen frequenzabhängigen Normtrittschallpegelkurve (Frequenzbereich von 100 bis 3150 Hz) durch Bewertung mit einer „Sollkurve“ ermittelt.

Im Gegensatz zur Luftschalldämmung wird bei der Trittschalldämmung keine Schallpegeldifferenz als Kenngröße festgelegt, sondern ein Schalldruckpegel im Empfangsraum, der durch ein genormtes Anregungsgerät (NormHammerwerk) entsteht.

Je niedriger der bewertete Norm-Trittschallpegel L’n,w im Empfangsraum ist, desto besser ist die Trittschalldämmung des trennenden Bauteils.

Äquivalenter bewerteter Norm-Trittschallpegel Ln,w.eq und Trittschallverbesserungsmaß ΔLw

Der äquivalente bewertete Norm-Trittschallpegel Ln,w.eq kennzeichnet die Trittschalldämmung von Massivdecken ohne Deckenauflage (ohne schwimmenden Estrich usw.).

Das Trittschallverbesserungsmaß ΔLw ist die Einzahlangabe zur Kennzeichnung der Trittschallverbesserung durch eine Deckenauflage (z. B. schwimmender Estrich, weichfedernder Bodenbeläge usw.) und/oder eine unterseitige Deckenbekleidung bzw. Unterdecke (z. B. abgehängte Plattendecke, freitragende Unterdecke usw.).

Der bewertete Norm-Trittschallpegel L’n,w der gebrauchsfertigen Decke ergibt nach folgender Formel: L’n,w = Ln,w.eq - ΔLw (dB).

Norm-Trittschallpegel von Decken im Vergleich

Auf Grundlage der DIN 4109-1:2016-07 sind in Mehrfamilienhäusern, Bürogebäuden und in gemischt genutzten Gebäuden die folgenden Trittschallpegel einzuhalten:

  • Normaler Trittschallschutz (bewerteter Norm-Trittschallpegel L‘n,w max. 50dB)
  • Erhöhter Trittschallschutz (bewerteter Norm-Trittschallpegel L‘n,w max. 46dB)

Einen entscheidenden Einfluss zur Erreichung des geforderten Trittschallpegels besitzt die Beschaffenheit der Wohnungstrenndecke. Hierbei wird maßgeblich zwischen den Deckenarten Massivdecke (aus Beton) und Holzbalkendecke (offene, geschlossene oder Unterdecke abgehängt) unterschieden.

Der zur erfüllende bewertete Norm-Trittschallpegel L‘n,w kann bei Massivdecken aus dem äquivalenten bewerteten Norm-Trittschallpegel Ln,eq,0,w der Rohdecke und der bewerteten Trittschallminderung ΔLw durch eine Deckenauflage (Gesamtkonstruktion der Trockenbau­-Fußbodenheizung) berechnet werden.

Holzbalkendecken haben hingegen aufgrund ihrer Vielfalt keine definierten Werte (äquivalenten bewerteten Norm-Trittschallpegel Ln,eq,0,w der Rohdecke), sondern können nur in der Praxis gemessen werden!

Trittschallverbesserungsmaß bei Trockenbaukonstruktionen

Im Gegensatz zu Nass-Estrichkonstruktionen, die aus einen standardisierten Aufbau aus Trittschalldämmung und Nass-Estrich bestehen, kann die bewertete Trittschallminderung ΔLw (Trittschallverbesserungsmaß) bei Trockenbaukonstruktionen nicht pauschal berechnet werden.

Eine Aussage über das Trittschallverbesserungsmaß des Heizelementes ist somit nicht möglich, sondern es bedarf der Betrachtung der auf der Rohdecke aufgebrachten Gesamtkonstruktion, die messtechnisch auf einem Prüfstand zu erfassen ist.

Bestimmung des bewerteten Norm-Trittschallpegels

Zur Bestimmung des bewerteten Norm-Trittschallpegels kann bei Massivdecken im ersten Schritt der äquivalent bewertete Norm-Trittschallpegel der Rohdecke ohne Deckenauflage in Abhängigkeit der Deckenstärke (flächenbezogenen Masse) berechnet werden.

Von dem so ermittelten Wert wird anschließend das Trittschallverbesserungsmaß der Gesamtkonstruktion subtrahiert, wobei ein Sicherheitsbeiwert in Höhe von 3 dB sowie ein Korrekturwert für die Flankenübertragung zu addieren sind.

Zur Vereinfachung soll in den folgenden beiden Beispielen der Korrekturwert K mit 0 dB angenommen werden.

Normaler Trittschallschutz ≤ 50 dB auf Massivdecke: Betondecke 18 cm = 72dB - 25dB = 47dB + 3dB = 50dB

Erhöhter Trittschallschutz ≤ 46 dB auf Massivdecke: Betondecke 18 cm = 72dB - 30dB = 42dB + 3dB = 45dB

Die Beispiele zeigen, dass sowohl der normale als auch der erhöhte Trittschallschutz erfüllt werden kann. Neben den schalltechnischen Anforderungen sind jedoch bei der Auswahl der Gesamtkonstruktion auch immer die zur Verfügung stehende Aufbauhöhe sowie die zu erfüllende Verkehrslast zu berücksichtigen.

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