Kites kennt man gemeinhin nur von Surfern, die etwas höher hinaus wollen. Dass man mit Kites allerdings auch Strom erzeugen kann, ist eher unbekannt. Verschiedene Projekte erforschen mittlerweile das damit technisch erschließbare Strompotenzial. Das neue Projekt "TwingTec" aus der Schweiz setzt nun auf eine Tensairity-Struktur des Kites, um den Winden auch in bis zu dreihundert Metern Höhe Energie abzugewinnen.
Ein Kite besteht aus einer Spule und einem Kontrollpult. Das Funktionsprinzip selbst ist ebenso einfach: Der Hightech-Kite ist an Schnüren an den Spulen der Bodenstation befestigt. Der Kite steigt in luftige Höhe, dadurch entsteht Zug auf die Seile, die Spule setzt sich in Bewegung. Mittels elektromagnetischer Induktion wird aus dieser Bewegung elektrische Energie gewonnen. Hat der Kite seine maximale Höhe erreicht, zieht ihn die Spule wieder nach unten und er kann von neuem aufsteigen. Erste Tests im Berner Jura zeigten erfolgreich, dass auf die Weise Windenergie gewonnen werden kann.
Ziel des Forschungs- und Entwicklungsprojekts der Empa, der Fachhochschule Nordwestschweiz, der ETH Zürich und der EPFL ist es nun, den "Twing" noch effizienter zu machen. Die Struktur basiert auf ultraleichten Tensairity-Balken. Dies sind Träger aus Stangen, Zugelementen, einer Membran und Luft mit enormer Tragfähigkeit. Dieser Tensairity-Kite soll dann auf Höhen bis zu dreihundert Meter aufsteigen, den sehr starken Windkräften Stand halten und vielleicht bald unsere Haushalte mit sauberem Strom aus luftiger Höhe versorgen.