Letzte Aktualisierung: 30.04.2013

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Sind wir mit dem Energiesparen am Ende? Jetzt mitdiskutieren auf BKULT!

Sind wir mit dem Energiesparen am Ende? Jetzt mitdiskutieren auf BKULT! (Grafik: BKULT)

Sind wir mit dem Energiesparen am Ende? Jetzt mitdiskutieren auf BKULT! (Grafik: BKULT)

Erst vor einem halben Jahr ging es in der Bkult-Debatte "Schließen sich Energiewende und bezahlbares Wohnen aus?" um die gerechte Kostenverteilung für die gesetzlich geforderte energetische Sanierung. Kürzlich kochte das Thema in Feuilleton und Fernsehen hoch. Im Fokus der Berichterstattung über eine neue Prognos-Studie zur volkswirtschaftlichen Bedeutung der gesetzlich geforderten Baumaßnahmen zum Klimaschutz stand auch die Frage, ob das Dämmen überhaupt eine sinnvolle energetische Ertüchtigungsmaßnahme sein kann, und inwieweit sich energetische Ertüchtigungsmaßnahmen im Hinblick auf das Energiesparen auszahlen.

Diese Diskussion nimmt das Online-Debattenjournal BKULT zum Anlass, grundsätzlicher nachzufragen: Wenn der Klimaschutz doch das eigentliche Ziel des Energiesparens darstellt, ist es dann überhaupt sinnvoll, das einzelne Gebäude isoliert zu betrachten? Bei der ganzen Spardebatte scheinen wir jedenfalls immer aus den Augen zu verlieren, warum und was wir sparen wollen. Die politische Vorgabe der EU und der Bundesregierung lautet ja: Der Heizenergieverbrauch in Wohngebäuden soll bis 2050 um 80 Prozent gesenkt werden, um die Kohlendioxidemissionen zu reduzieren, die eine Ursache der globalen Erwärmung sind. Es geht also letztendlich um die Reduktion des CO2-Ausstoßes. Eigentlich ein Kinderspiel, sollte man meinen. Steht uns doch genügend CO2-freie Energie aus nachwachsenden Quellen zur Verfügung, mit der wir unsere Häuser heizen könnten. Dummerweise nutzen wir dazu aber noch mehrheitlich Energie aus fossilen Rohstoffen, bei deren Umwandlung in Wärme wiederum CO2 ausgelöst wird.

Warum also noch jedes Haus zur hochgedämmten Energiesparmaschine aufrüsten, egal ob es sich um ein Einfamilienhaus handelt, dessen Bewohner mit dem Cayenne in die Stadt zur Arbeit pendeln, oder um einen verdichteten Geschosswohnungsbau mit Fußwegentfernung von zu Hause zum Arbeitsplatz? Solche einschneidenden Konsequenzen unterschiedlicher Lebensstile werden andernorts schon längst in alternativen Denkansätzen wie der 2000-Watt-Gesellschaft berücksichtigt, in der ein vertretbarer Gesamtenergieverbrauch definiert wird, aber nicht diskriminiert wird, wie der Einzelne diese Energie verbraucht: Wenn man einen maximalen CO2-Ausstoss zum Beispiel pro Kopf und nicht pro Gebäude und dessen eingesparter Energie festlegt, kann ich möglicherweise auch in einem ungedämmten Haus wohnen, solange ich nicht Auto fahre und nur selten fliege.

Eine andere Möglichkeit wäre, den Maßstab der Betrachtung vom Gebäude auf das Quartier oder die Stadt zu erweitern, wenn wir durchs Energiesparen effektiven Klimaschutz bewirken wollen. Das würde große Gestaltungsspielräume für die Architektur wiedereröffnen, nicht nur beim Neubau, sondern auch bei der Altbausanierung und dem Erhalt historischer Bausubstanz, z. B. ganzer Straßenzüge.

Kurzum: Nicht nur das Berechnungsmodell zur Effizienzsteigerung auf Einzelgebäudeebene, sondern auch die gesamte derzeitige Strategie erscheinen fragwürdig, wenn man bedenkt, dass die Sonne 10.000 mal mehr Energie abstrahlt, als wir derzeit weltweit verbrauchen (Erdwärme 2,5 mal soviel). Da erscheint es doch viel lohnender, alle Kraft in den Aufbau einer neuen nachhaltigen Energieversorgung zu setzen. Das wäre für die im Vorschriftswald verirrten Architekten und Planer sicher auch ein Befreiungsschlag und Katalysator für visionäre, neue Ideen. Sind wir also mit unserer bisherigen Energiesparagenda am Ende? Und brauchen wir eine neue Strategie für das Bauen im Klimawandel?

An der aktuellen Debatte auf dem Online-Debattenjournal BKULT zur bewusst polemisch gestellten Frage "Sind wit mir dem Energiesparen am Ende?" haben sich im Laufe der ersten Woche Wissenschaftler aber auch praktizierende Architekten sowie Blogger und Journalisten mit kontroversen Beiträgen beteiligt. Der Ingenieur Brian Cody mahnt, die Antwort nicht "in neuen Energiequellen und Wundermaschinen" zu suchen. Energiesparen als Ziel sei ein physikalischer Nonsens. Nein, die "Erhöhung der ENERGY PERFORMANCE; d.h. ein optimiertes Verhältnis von städtebaulicher, architektonischer, räumlicher und raumklimatischer Qualität zu der dafür notwendigen Verwendung von Energie- und Ressourcen" sei anzustreben. Dagegen hält die Journalistin Doreen Brumme ihr persönliches Manifest des Sparens und Architekt Konrad Fischer kritisiert, dass wirtschaftliche Interessen zum Beispiel der Dämmstoffindustrie und ihrer Lobby den Klimaschutz überlagern. Seine Lektionen zum richtigen Energiesparen bekommt man, wie Peter Rauch plastisch ausführt, in der Ukraine, hierzulande sollten "als erste Maßnahme die Einfamilienhäuser beseitigt werden", zugleich kritisiert er "den Schritt in die Entindustrialisierung zurück in den mittelalterlichen Agrarstaat" mit der Einführung von Technologien wir Windkraft und Solarstromgewinnung.

Noch bis zum 14. Mai kann man zu diesem Thema direkt auf der Startseite von www.bkult.de mitdiskutieren. Das Online-Deabattenjournal BKULT hat sich zum Ziel gesetzt, die Diskussion über Baukultur ins Netz zu tragen und abzubilden. Dazu stellt die Plattform alle drei Wochen eine Frage zur Diskussion, die sich mit den Bedingungen unserer gebauten Umwelt auseinandersetzt, und lädt Gäste ein, zu dieser Frage pro oder contra Stellung zu nehmen. Jeder angemeldete Nutzer kann sich mit Argumenten bzw. Kommentaren an der Diskussion beteiligen und diese mit Bildern illustrieren. Im Vordergrund steht jedoch immer das Farbebekennen, also die Entscheidung ob man die Frage der Woche mit "Ja" (= grün), "Nein" (= rot) oder "Jein" (= grau) beantwortet. Außerdem gibt es die passive Form der Teilnahme oder Abstimmung über Like- und Dislike-Buttons.

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