Strömt warme Luft in kalte Kirchenräume, dann besteht die Gefahr der sogenannten Sommerkondensation. Je wärmer die Luft ist, desto mehr Feuchtigkeit kann sie aufnehmen. Stößt die somit relativ feuchte Außenluft auf die noch winterkalten Mauern im Kircheninneren, dann kühlt sie sich ab, kann die Feuchtigkeit nicht mehr halten, die dann an den Wänden kondensiert. Die Folge kann schädliche Schimmelbildung sein und ebenso eine Verdreckung der Wände. Denn an dem feuchten Film auf dem Mauerwerk bleiben Staub und Schmutz besonders gut kleben.
Beim Lüften ist also Zurückhaltung angesagt. Dafür sollte man besser die Tage mit sehr trockener Luft nutzen. Besondere Vorsicht ist bei Tagen mit Außentemperaturen von mehr als 20 °C oder mit einer relativen Feuchtigkeit von mehr als 45 % geboten. Für historische Kirchengebäude, die neben der Orgel oftmals auch wertvolle Fresken, Schnitzwerke und andere empfindliche Kunstschätze beherbergen, ist das besonders wichtig.
Eine Kirche ist in raumklimatischer und energetischer Hinsicht ein Sonderfall, der nicht mit anderen Gebäuden zu vergleichen ist. Welche Faktoren zu beachten sind, um angemessen zu lüften und zu heizen und dabei auch die Energieeffizienz zu steigern, darüber informiert ausführlich das von der EnergieAgentur.NRW herausgegebene Handbuch "Energiesparen in Kirchengemeinden. Ein praktischer Leitfaden". Das Handbuch des Autors Christian Dahm ist im oekom verlag erschienenen und kostet 18,90 Euro.
Quelle: EnergieAgentur.NRW