Eine naturnahe Lebensart kombiniert mit den Aspekten einer modernen Architektur und einem nachhaltigen Energiekonzept. Das ist das Konzept des Sonnenhaus-Instituts e.V. Jetzt wurde das 1000ste Sonnenhaus in Wargolshausen in Unterfranken errichtet. Auf 390 Quadratmetern bietet das Haus Raum zum Wohnen, für eine Psychotherapiepraxis, Seminarräume sowie ein Tonstudio. Das Sonnenhaus setzt konsequent und umfassend auf erneuerbare Energien.
Über 55 Prozent des gesamten Jahreswärmebedarfs an Heizung und Warmwasser wird von einer thermischen Solaranlage geliefert. Für den restlichen Bedarf kommt der heimische Rohstoff Holz zum Einsatz. Gemessen an einem konventionellen Gebäude liegt der Primärenergiebedarf des Hauses mit 10,5 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr um 85 Prozent unter dem Wert, den die Energieeinsparverordnung für Neubauten vorschreibt. Auf einem externen "Energiehäuschen" sind die 50 Quadratmeter Solarkollektoren und eine 60 Quadratmeter große, 7,5 kWp-Photovoltaikanlage auf einer 70° geneigten Schrägfassade installiert. Die externe Installation der Solaranlagen ermöglichte so eine konsequente Umsetzung einer puristischen Flachdacharchitektur.
Die Solarwärme aus den Solarkollektoren wird zentral in einem 15,3 Kubikmeter großen Langzeit-Solarspeicher eingelagert. Die darin gespeicherte Sonnenwärme heizt mit einer individuell regelbaren Fußbodenheizung die auf zwei Etagen verteilten Räume. In der sonnenärmeren Jahreszeit deckt ein 30 kW Kaminofen mit Stückholz den restlichen Heizwärmebedarf. 90 Prozent seiner Heizenergie gehen direkt in den Pufferspeicher und sorgen auf diesem Weg im ganzen Haus für angenehme Temperaturen. Die restliche Wärme gibt der Ofen direkt an den Wohnraum ab. Über die gesamte Außenfassade der Holz-Rahmenkonstruktion sorgt eine Zellulose Dämmschicht von 24 Zentimetern, im Dach von 30 Zentimetern dafür, dass die Wärme im Haus bleibt. Die großen Fensterfronten sind dreifach verglast, so dass über diese großen Flächen ebenfalls nur sehr geringe Wärmeverluste zu verzeichnen sind.