"Es ist zu befürchten, dass in Nordrhein-Westfalen und in Niedersachsen in Sachen Fracking Fakten geschaffen werden, bevor alle Unwägbarkeiten ausgeräumt sind. Dort werden zurzeit Probebohrungen für die Gewinnung von Gas aus kleinporigen Gesteinsschichten durchgeführt. Wer die Bevölkerung heutzutage für eine neue Technologie gewinnen will, muss aber höchstmögliche Transparenz und absolute Sicherheit für Betroffene herstellen. Der Umgang mit dem Thema Fracking zeigt bisher eher eine gegenteilige Tendenz auf. Die SPD-Bundestagsfraktion wird daher eine parlamentarische Anhörung zum Thema Fracking im kommenden Herbst beantragen." Das sagte Matthias Miersch, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, anlässlich eines Besuchs in einem potenziellen Fracking-Gebiet bei Spelle im Emsland.
Miersch weiter: Nach Aussagen von Vertretern der Firma Exxon Mobile sei Fracking sowohl eine mehr als 50 Jahre alte Technologie als auch originär ungefährlich und würde seit Jahren problemlos angewandt. Das Gegenteil ist richtig: Zwar existiert die Idee des Fracking schon lange, aber die aktuelle Nutzung zur Gewinnung von diesem so genannten unkonventionell lagernden Erdgas ist eine ganz neue Dimension und bisher in Deutschland noch kaum erforscht. Weder können Gefährdungen des Trinkwassers durch die eingesetzten Chemikalien ausgeschlossen werden, noch ist die Langzeitsicherheit der Bohrungen bewiesen. Vielmehr gibt es weltweit große Probleme mit Umweltschäden durch Fracking, was auch zum Verbot der Technologie in einigen EU-Ländern geführt hat. Für die Bevölkerung ist eine verharmlosende Darstellung der Gefahren des Fracking irreführend. Vertrauen in neue technische Entwicklungen auch für die Anwohner vor Ort wird so nicht hergestellt.
Quelle: SPD-Bundestagsfraktion