Letzte Aktualisierung: 01.06.2012

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Steuerliche Förderung und Energieberatung wichtig für energetische Gebäudesanierung

Die steuerliche Förderung energetischer Gebäudesanierung wird von den Bürgern in Deutschland als ebenso wichtig wie die Pendlerpauschale angesehen. Dies ergab eine im Auftrag des Gesamtverbandes Dämmstoffindustrie GDI durchgeführte Emnid-Umfrage. Mit einer steuerlichen Förderung alleine ist es jedoch nicht getan. Laut einer Umfrage des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv) unter 1.000 Eigentümern, die ihre Häuser kürzlich saniert haben, sind energetische Gebäudesanierungen weniger effektiv als möglich, weil in vielen Fällen eine fachmännische Beratung fehle.

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Steuerliche Förderung und Energieberatung wichtig für energetische Gebäudesanierung (Foto: Rainer Sturm - pixelio)

Die steuerliche Förderung energetischer Gebäudesanierung wird von den Bürgern in Deutschland als ebenso wichtig wie die Pendlerpauschale angesehen. Dies ergab eine im Auftrag des Gesamtverbandes Dämmstoffindustrie GDI durchgeführte Emnid-Umfrage. Mit einer steuerlichen Förderung alleine ist es jedoch nicht getan. Laut einer Umfrage des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv) unter 1.000 Eigentümern, die ihre Häuser kürzlich saniert haben, sind energetische Gebäudesanierungen weniger effektiv als möglich, weil in vielen Fällen eine fachmännische Beratung fehle.

Laut GDI fällt bei den Ergebnissen der Umfrage zur Wichtigkeit einer steuerlichen Förderung der energetischen Gebäudesanierung auf, dass gerade Haushalte mit geringen Einkommen (48,7 Prozent) die steuerliche Förderung favorisieren und die höhere Zustimmung in den alten Bundesländern (z.B. in Nordrhein Westfalen über 50 Prozent) mit dem dort im Durchschnitt höheren Energieverbrauch der Häuser zusammenfällt. "Das Umfrageergebnis signalisiert, dass die Sanierungsabschreibung bereits in den Köpfen der Verbraucher verankert und für politisches Taktieren ungeeignet ist." wertet Klaus Franz, Vorsitzender des GDI dieses überraschende Ergebnis. "Wenn Bund und Länder die aufgestauten Streitpunkte der Energiewende beilegen wollen, kommen sie um eine Regelung der Steuerförderung für energetische Sanierung nicht herum."

"Die Rechnung der Verbraucher ist ganz klar: Die beabsichtigte Steuerersparnis der energetischen Sanierung würde die Kreditkosten decken und sogar noch Energiekosten sparen. Dies lohnt sich da am meisten, wo die Einkommen schwach sind und der Energieverbrauch hoch ist", betont Franz weiter und rechnet vor: "Die Kreditkosten bei einer energetischen Vollsanierung mit einem Aufwand von 70.000 EUR betragen im ersten Jahr bei einem Zinssatz von 2,57 Prozent ca. 1.800 EUR; die Steuerersparnis nach dem Modell Abzug von 3 Prozent der Investitionskosten über 10 Jahre direkt von der Steuer sogar 2.100 EUR. Wird damit ein unsaniertes freistehendes Einfamilienhauses Baujahr 1970 auf Effizienzhausniveau 115 gebracht, beträgt die Energiekosteneinsparung im Mittel über 18 Jahre ca. 2.090 EUR, sofern sich die jährliche Energiepreissteigerung von 6 Prozent fortsetzt."

Laut Umfrage des vzbv gestaltet sich die Umsetzung einer energetischen Sanierung häufig schwieriger als beabsichtigt: Bei mehr als einem Viertel stellten sich die gewünschten Energieeinsparungen gar nicht ein. Bei weiteren 28 Prozent fallen sie so klein aus, dass sich die Investitionen frühestens in 25 Jahren rechnen werden. Ein Grund: Nur ein Viertel nimmt vor der Sanierung eine unabhängige Beratung in Anspruch. "Die Energiewende braucht mehr als Geld und Gesetze. Die Bundesregierung muss die Beratung massiv ausbauen und bewerben", fordert vzbv-Vorstand Gerd Billen.

Dass gute Beratung ein Schlüssel zum Erfolg energetischer Sanierungsmaßahmen ist, zeigt unter anderem folgendes Ergebnis der Umfrage: Die Energieeinsparung lag bei Hausbesitzern, die auf eine Beratung verzichtet hatten, im Schnitt bei 16 Prozent. Wer eine unabhängige Beratung eines Architekten oder Ingenieurs in Anspruch genommen hatte, freute sich über Einsparungen von durchschnittlich 27 Prozent. Allerdings kamen insgesamt nur drei Prozent aller Sanierer auf Energieeinsparungen von über 50 Prozent.

Das von der Bundesregierung ausgegebene Ziel, bis 2050 den Primärenergiebedarf um 80 Prozent zu reduzieren, sei auf diese Weise nicht zu erreichen, so der vzbv. Auch weitere Ergebnisse werfen Fragen auf: 80 Prozent der Befragten hatten keine staatliche Förderung in Anspruch genommen. 83 Prozent erhielten nach den Maßnahmen keinen Qualitätsnachweis. "Sanierungen sind ein komplexes Projekt, egal ob im Bezug auf das Investitionsvolumen, mögliche Fördergelder oder einzuhaltende Energiestandards. Ohne kompetente Beratung erzielt man kein optimales Ergebnis", so Billen. Vor diesem Hintergrund sieht der vzbv Handlungsbedarf auf drei Feldern:

  • Der Bedarf von privaten Hauseigentümern an qualifizierter Energieberatung liegt bei bis zu 800.000 im Jahr. Es braucht dafür einen massiven Ausbau der Energieberatung, die dem individuellen Sanierungsverhalten von Eigentümern Rechnung trägt.
  • Die Unternehmen sind gefordert, eine Qualitätsoffensive auf den Weg zu bringen: Damit bei Sanierungen die Energiesparpotenziale ausgeschöpft werden, müssen Bauindustrie und Bauwirtschaft effektiv kooperieren. Die Bauwirtschaft muss sich das Know-how über die neueste Technik aneignen, die Bauindustrie das Know-how an das ausführende Handwerk weitergeben.
  • Qualitätskontrollen und Nutzerinformationen: Bisher sind Kenntnisse über die Qualität der durchgeführten Effizienzmaßnahmen Mangelware. Dies trägt mit dazu bei, dass Akzeptanz und Image der Energieeffizienz in der Bevölkerung leiden. Nutzer müssen über gebäude- und anlagentechnische Beschaffenheiten und die Konsequenzen für ihr Nutzerverhalten besser informiert werden.

Die Ergebnisse der Verbraucherumfrage zum Thema "Energetische Gebäudesanierung und Handwerkerleistungen" des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv) stehen » hier zum Download zur Verfügung.

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