In den ersten sechs Monaten des Jahres wurden netto 15,4 Terawattstunden (TWh) Strom ins europäische Ausland exportiert. Damit ist laut der Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) der Stromexport gegenüber dem Vorjahreszeitraum 2012 um ganze 62 Prozent gestiegen. Dabei wiederholt sich das saisonale Profil mit höheren Exporten in den Wintermonaten auch im ersten Halbjahr 2013. Im Vergleich zum Vorjahr spiegelt sich vor allem der kalte März dieses Jahres in den Stromexporten wider.
Niederlande und Tschechien größte Handelspartner
Hauptexportland waren die Niederlande mit insgesamt 9,2 TWh, gefolgt von Frankreich (5,9 TWh) und Österreich mit 5,0 TWh) Aus Tschechien wurden mit 6,5 TWh wiederum am meisten importiert, was einer Steigerung von einem Drittel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Die gesteigerten Ein- und Ausfuhren von elektrischer Energie sind laut FfE vermutlich auf die kalten Witterungsbedingungen in diesem Winter zurückzuführen.
22,5 TWh Überschuss an Stromexporten in 2012
Im Jahr 2012 standen den deutschen Energieexporten in Höhe von 68,5 TWh Importe von 46,0 TWh gegenüber. Hieraus ergab sich ein Exportüberschuss von 22,5 TWh. Größtes Exportland war in 2012 jedoch Österreich mit 18 TWh. Den zweithöchsten Exportüberschuss mit mehr als 15 TWh erwirtschaftete Deutschland wiederum mit den Niederlanden. Frankreich lag auf Rang drei mit 9 TWh. Die deutschen Importe erfolgten wieder vor allem aus Tschechien mit 8,5 TWh.
Stromexporte 2012 bringen 1,4 Mrd. Euro Gewinn
Aus wirtschaftlicher Sicht erzielte Deutschland in 2012 auf Grundlage des Day-Ahead Handel des deutsch-österreichischen Marktgebiets einen Exportüberschuss von 840 Mio. Euro. Die exportierte Strommenge erzielte in den anderen Marktgebieten häufig jedoch einen höheren Preis. Laut einer Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes betrug der Überschuss der Stromexporte 1,4 Mrd. Euro. Somit lag der Gewinn deutscher Exporte über dem Gewinn, den das Exportsaldo an der deutschen Börse erzielt hätte.