Letzte Aktualisierung: 24.02.2011

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Umweltbilanz von "Biosprit E10" ist Mogelpackung

Die zunehmend an Tankstellen erhältliche neue Benzinsorte "E10" mit bis zu 10 Prozent Ethanol-Anteil liefert nach Ansicht des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) keinen Beitrag für den Klimaschutz. Agrosprit sei aus Umweltsicht nicht besser als herkömmliches Benzin. Den Autoherstellern und der Bundesregierung biete die Einführung von "E10" außerdem ein Alibi, sich von der schnellen Entwicklung sparsamerer Fahrzeuge zu verabschieden.

"Was die Umweltbilanz betrifft ist E 10 eine Mogelpackung und ein Fall von Verbrauchertäuschung. Die Ausweitung der Ethanolproduktion aus Weizen, Zuckerrüben oder Mais und die damit ausgelöste Nutzung zusätzlicher Anbauflächen für Getreide und andere Pflanzen zur Ernährung kann im Vergleich zu herkömmlichem Kraftstoff insgesamt sogar höhere Kohlendioxid-Emissionen verursachen", sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger.

In Deutschland seien 2010 rund 600.000 Tonnen Ethanol aus Weizen, Zuckerrüben und Mais hergestellt und die doppelte Menge dem Benzin beigemischt worden. Mit der Erhöhung des Ethanolanteils auf 10 Prozent rechnet der BUND mit einem Bedarf von insgesamt rund fünf Millionen Tonnen Getreide, Zuckerrüben und Mais für "E10".

Da jeder benzingetriebene Pkw auf Grund der "E10"-Beimischung landwirtschaftliche Flächen benötige, verdoppele sich mit einer Verdoppelung des Biospritanteils auch die "Flächennutzung" des Autoverkehrs. Das Ziel der Bundesregierung, den Flächenverbrauch entscheidend zu senken, werde so konterkariert. Außerdem zwinge das zu erwartende Anwachsen von Importen großer Mengen von Bioethanol die Landwirtschaft in den Ursprungsländern zum Ausweichen auf bisher ungenutzte Flächen. Dies führe zur Vernichtung wertvoller Biotope und zum Abholzen von Wäldern und Urwäldern. "Auch dies erhöht die C02-Emissionen und wird bei der Zertifizierung von Agrokraftstoffen nicht berücksichtigt", sagte Weiger.

Der BUND-Vorsitzende wies auch darauf hin, das bereits rund 35 Millionen Hektar Ackerland in Entwicklungs- und Schwellenländern für die Länder der Europäischen Union genutzt würden, um die Nachfrage nach Agrarprodukten, zu denen ein wachsender Anteil Agrarsprit gehöre, zu decken. Das Anlegen von Großplantagen zur Produktion von Energiepflanzen gehe außerdem mit dem sogenannten "landgrabbing" einher. Dieser "Landraub" von Flächen in Entwicklungsländern durch ausländische Großinvestoren zerstöre die dortigen bäuerlichen Agrarstrukturen. Der Energiepflanzen-Anbau in Monokulturen führe außerdem zum Einsatz von mehr Düngemitteln und Pestiziden. Die Folgen seien zunehmende Schadstoffbelastungen von Gewässern, höhere Lachgasemissionen und das Aussterben seltener Pflanzen und Tiere.

"E10 ist auch für den Verbraucher eine Mogelpackung", sagte der BUND-Verkehrsexperte Werner Reh. Nach der für Biosprit geltenden DIN-Norm könne der tatsächliche Ethanolanteil auch weit unter 10 Prozent liegen. "Wo E10 draufsteht, ist nicht unbedingt zehn Prozent drin. Es können auch drei oder sieben Prozent Ethanol sein." Reh kritisierte die Agrosprit-Strategie von Bundesregierung und EU grundsätzlich: "Anstatt mehr Bioethanol ins Benzin zu mischen wäre es wesentlich sinnvoller, auf EU-Ebene und in Deutschland Alternativen zum Auto attraktiver zu machen, die Verbrauchsvorgaben zu verschärfen und effizientere Fahrzeuge zu bauen." Wichtigster Blockierer strengerer Verbrauchsvorgaben auf EU-Ebene sei jedoch ausgerechnet die deutsche Bundesregierung. Die Entwicklung wesentlich sparsamerer Fahrzeugmodelle könne zur Halbierung des Spritverbrauchs führen. Dies würde auch eine Halbierung der zur Beimischung erforderlichen Ethanol-Mengen bedeuten.

Ein Hintergrundpapier des BUND zu "E10" kann >> hier heruntergeladen werden.

Quelle: BUND

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