Lässt sich mit einer Infrarotheizung Energie einsparen?
Die von den Infrarot-Anbietern oftmals in Aussicht gestellten Energieeinsparungen sieht die Energie-Expertin Ramona Ballod kritisch: "Tatsächlich nachhaltig senken lässt sich der Energiebedarf nur durch energiebewusstes Verhalten, energieeffizientes Bauen und gegebenenfalls entsprechende Sanierungsmaßnahmen – auch wenn das mühsamer klingt."
Lassen sich mit einer Infrarotheizung Kosten sparen?
"Die Infrarot-Flächenheizung wird mit Strom betrieben. Das ist in Deutschland nach wie vor die teuerste Energieform", erklärt Ramona Ballod. Da die Infrarotheizung keinen Niedertarif nutzen kann, fallen im normalen Haushaltstarif gegenwärtig etwa 27 bis 30 Cent je Kilowattstunde an, für Gas hingegen rund sieben, für Heizöl umgerechnet etwa acht und für Holzpellets nur sechs Cent.
Eine Infrarotheizung beschert ihrem Besitzer also im Vergleich zu Öl- oder Gasheizungen zwei- bis dreimal so hohe Kosten pro Kilowattstunde. "Der Vorteil der Infrarotheizung aufgrund vergleichsweise niedriger Investitionskosten ist damit in kurzer Zeit wieder aufgezehrt", stellt die Expertin fest. "Vor allem in schlecht gedämmten Häusern mit hohem Heizbedarf treibt sie die Energiekosten deshalb oft in ungeahnte Höhen."
Lässt sich mit einer Infrarotheizung das Klima schützen?
Und was hat es mit dem Klimaschutz auf sich? Wieder ist Enttäuschung eher die Regel als die Ausnahme. CO2 spart nur, wer für die Infrarotheizung ausschließlich Strom verbraucht, der aus erneuerbaren Energien gewonnen wurde. Mit dem normalen Strommix betrieben, verursacht Heizen mit Strom wegen der Verluste bei Stromerzeugung und -transport deutlich höhere CO2-Emissionen als andere Energieträger.
Wer eine neue Infrarotheizung kaufen möchte, dem rät die Verbraucherzentrale Energieberatung, sich unabhängig von einzelnen Anbietern beraten und die individuelle Heizsituation bewerten zu lassen.