Sei es für Elektroautos, für erneuerbare Energien oder für energetisch optimierte Immobilien. Grüne Technologien gewinnen weltweit zunehmend an Bedeutung. Allein in Deutschland erwarten Experten bis 2013 ein jährliches Marktwachstum von knapp 20 Prozent. Doch Greentech-Firmen stehen vor der wichtigen Frage, wie sie ihre neuen Projekte finanzieren sollen. Denn vor allem junge und innovative Firmen haben erhebliche Schwierigkeiten, die nötigen finanziellen Mittel aufzubringen. Wie Greentech-Unternehmen Finanzierungsschwierigkeiten bewältigen können, zeigt Philipp Hoff von Roland Berger Strategy Consultants in seinem Buch "Greentech Innovation and Diffusion".
Doch diese positive Entwicklung wird von einem wichtigen Phänomen überschattet: Greentech-Unternehmen, allen voran innovative Start-Ups, haben große Schwierigkeiten, ihre Projekte zu finanzieren. So geben rund ein Viertel der befragten deutschen Unternehmen an, dass sie wichtige Investitionen aufgrund fehlenden Kapitals nicht tätigen konnten. Die Gründe: Einerseits greifen nur wenige Firmen auf die vorhandenen staatlichen Förderprogramme zurück, andererseits lehnen Banken und Investoren ihre Finanzierung, insbesondere bei innovativen Unternehmen, häufig ab.
Um dieser Kreditklemme zu entkommen und das eigene Wachstum sichern zu können, müssen Greentech-Unternehmen daher auf gezielte Finanzierungsstrategien setzen – allen voran die staatlichen Förderprogramme. Denn oft nehmen junge Firmen diese gar nicht wahr. Dabei sind die Programme sehr vielfältig – insgesamt gibt es über 100 Programme auf EU-, Bundes- und Landesebene mit speziellem Greentech- bzw. Umweltfokus. Es scheint, dass Firmen ihre Erfolgsaussichten bei der Bewerbung unterschätzen und sich nicht hinreichend über bestehende Programme und Finanzierungsmöglichkeiten informieren.
Außerdem sollten Greentech-Firmen ein gutes Verhältnis zu ihrer Hausbank aufbauen, um das Vertrauen in ihre Technologien zu stärken. Denn so können sie das Problem der fehlenden Erfolgsgeschichten eines Jungunternehmens umgehen. Zudem müssen Firmen darauf achten, sich bei Investoren richtig zu positionieren. Denn um die notwendige Finanzierung von den Banken zu erhalten, müssen Greentech-Unternehmen nicht in erster Linie ihre Innovationskraft unter Beweis stellen. "Unternehmen wollen Kreditgeber häufig davon überzeugen, dass sie besonders kreativ sind. Doch das ist der falsche Weg", so Philipp Hoff. "Denn Banken sind traditionell eher konservativ und finanzieren lieber solide und sichere Projekte." Daher sollten Greentech-Firmen ihre Positionierung vor Investoren überdenken, um die notwendigen finanziellen Mittel für ihr Wachstum zu erhalten.