Letzte Aktualisierung: 17.01.2012

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Wissen um Klimawandel bedingt noch keine grundsätzliche Verhaltensänderung

Wissen um Klimawandel bedingt noch keine grundsaetzliche Verhaltensaenderung_Grafik_marketagent.com

Wissen um Klimawandel bedingt noch keine grundsätzliche Verhaltensänderung (Grafik: Marketagent.com)

Nach einigen Jahren der medialen Präsenz von Klimawandel und Energiewende ist ein Großteil der Deutschen mit den damit einhergehenden Problemen und Folgen vertraut. Doch alleine das Wissen darum bedingt noch keine grundsätzlichen Verhaltensänderungen. Diesen Schluss legen nun zwei voneinander unabhängige Studien nahe, die Kunden zu ihrer Einstellung zum Klimawandel und zur Elektromobilität befragt haben.

In der Studie des Online-Marktforschungsinstituts Marketagent.com wurden 1.500 Personen befragt. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass die Bedrohung der Erde durch die globale Erwärmung ebenso wie die Bekämpfung dieses Problems die Menschen durchaus beschäftigt. Befragt nach dem größten Problem in der Welt, landete der voranschreitende Klimawandel noch vor Themen wie der Wirtschafts- und Finanzkrise oder dem internationalen Terrorismus auf Platz drei. Auch über die Ursachen des Klimawandels weiß die Bevölkerung dem eigenen Empfinden nach Bescheid. Mehr als jeder zweite fühlt sich über die Ursachen (53,2%) bzw. die entsprechenden Auswirkungen (50,6%) sehr bzw. eher gut informiert. Nicht einmal jeder zehnte Befragte gibt an, eher bzw. sogar sehr schlecht informiert zu sein.

Aber was tut nun jeder Einzelne, um die voranschreitende Klimaerwärmung aufzuhalten oder zumindest einzudämmen? Eine deutliche Mehrheit der von Marketagent.com Befragten, nämlich 81,7% gaben an, den eigenen Hausmüll zu trennen, mehr als zwei Drittel (68,3%) verwenden Energiesparlampen. Jeweils gut die Hälfte geht den eigenen Angaben zu Folge sparsam mit der Ressource Trinkwasser um (57,6%), setzt energieeffiziente Haushaltsgeräte ein (54,8%) und fährt den eigenen PKW in möglichst energiesparender Weise (53%). Stark investive Maßnahmen wie eine effiziente Wärmedämmung der Gebäudehülle (27,6%) oder die Umstellung auf Erneuerbare Energien wie Photovoltaik oder Biomasse (17,8%) wurden jedoch deutlich weniger häufig umgesetzt.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommen Prof. Dr.-Ing. Christine Ahrend und Dr. Oliver Schwedes vom Fachbereich Integrierte Verkehrsplanung der Technischen Universität Berlin, die in Berlin und Nordrhein-Westfalen gewerbliche Nutzerinnen und Nutzer befragt haben, die im Rahmen einer Pilotstudie vom Energiekonzern RWE ein Elektroauto zur Verfügung gestellt bekommen hatten. Die stichprobenartige Befragung von 36 Personen, davon 31 Männer, ergab eine generell hohe Akzeptanz für das Elektroauto. Die Nutzer zeigten sich verantwortungsbewusst gegenüber Umwelt, Klimawandel und fossilen Ressourcen. "Betrachtet man jedoch die Bereitschaft der Autofahrerinnen und -fahrer, auch das eigene Mobilitätsverhalten zu überdenken und zu ändern, ergibt sich ein sehr differenziertes Bild", resümiert Oliver Schwedes.

Die TU-Analyse förderte zwei unterschiedliche Einstellungen gegenüber dem Elektroauto zu Tage. Bei der einen, die Wissenschaftler nannten sie die Innovationsperspektive, sind die Nutzerinnen und Nutzer bereit, durch Innovationen wie die Elektromobilität neue Mobilitätskonzepte zu befördern wie auch das eigene Mobilitätsverhalten zu ändern: Das Auto fungiert nicht mehr als einziges Verkehrsmittel, sondern ist eines unter vielen. Diese Nutzer ordnen Mobilität in größere gesellschaftliche Zusammenhänge ein wie Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz, sind technikaffin und verstehen sich als Pioniere, technologischen Neuerungen zum Durchbruch zu verhelfen.

Nutzerinnen und Nutzer, die die sogenannte Substitutionsperspektive einnehmen, sehen im Elektroauto lediglich einen Ersatz für das Auto mit Verbrennungsmotor. Von daher stellen sie an das Elektroauto die gleichen Erwartungen wie an das konventionelle Auto. Das heißt, das Elektroauto muss uneingeschränkt verfügbar und flexibel sein und unbegrenzte Reichweiten gestatten. Diese Nutzer sind weder bereit, eventuelle Mobilitätseinschränkungen hinzunehmen, noch ihr Mobilitätsverhalten zu modifizieren, indem zum Beispiel auch andere Verkehrsmittel genutzt werden wie Bahn, Bus oder Fahrrad. Mobilität ist bei ihnen bislang ausschließlich auf das Auto fixiert.

"Die Auswertung unserer Befragung hat eindeutig gezeigt, dass die Substitutionsperspektive bei den Nutzerinnen und Nutzern bislang überwiegt", so Oliver Schwedes. Die Mehrheit der befragten Autofahrer gibt dem Elektroauto – auch wenn E-Mobilität grundsätzlich bejaht wird – nur dann eine Chance, wenn sie ihr Verhalten nicht ändern muss. Aber auch die Minderheit, die die Innovationsperspektive einnimmt, verlangt konkrete verkehrspoltische Maßnahmen, um ihre Verhaltensänderung zu unterstützen. Für die weitere Förderung des Elektroautos ist diese Erkenntnis für die Politik von enormer Bedeutung.

Das Besondere der TU-Analyse ist, dass die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Gegensatz zu anderen Befragungen zwischen der grundsätzlichen Akzeptanz für die Technologie und der Bereitschaft, gegebenenfalls auch das eigene Mobilitätsverhalten zu ändern, unterschieden haben. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass aus der Akzeptanz noch längst nicht die Bereitschaft folgt, ein Elektroauto zu fahren. "Das eine zieht das andere nicht zwangsläufig nach sich", sagt Christine Ahrend.

Die Befragung wurde im Rahmen des TU-Projektes "Analyse Nutzerverhalten und Raumplanung regionale Infrastruktur" durchgeführt. Der Abschlussbericht kann » hier heruntergeladen werden.

Die Ergebnisse der "Umfrage zum Klimawandel" von Marketagent.com stehen » hier zum Download bereit.

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