Letzte Aktualisierung: 31.08.2017

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Fräs-Verfahren zum nachträglichen Verlegen einer Fußbodenheizung

Wie funktioniert das Fräs-Verfahren einer Fußbodenheizung? Wie unterscheidet es sich vom herkömmlichen Verlegen einer Fußbodenheizung? Welche Vor- und Nachteile bringt das Fräsen? Was kostet es?

Das Fräsen von Aufnahmerillen für die Heizungsrohre von Fußbodenheizungen wird vornehmlich in bestehenden Gebäuden eingesetzt, deren Aufbauhöhe des Fußbodens bereits so hoch ist, dass das Aufbringen zusätzlicher Aufnahmeprofile und eine weitere Estrichschicht nur mit größeren Umbaumaßnahmen z. B. an den Türzargen und -blättern verbunden ist. Das Fräs-Verfahren ist dann i.d.R. kostengünstiger.

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Vergleich: Fußbodenheizung klassisch verlegen vs. Fußbodenheizung fräsen

Verlegen auf Klassisch: Nassverlegung

Zum Verlegen von Fußbodenheizungen nutzt man klassischerweise die Methode „Nassverlegung“. Dazu versieht man den Rohboden des Neubaus als Erstes mit einer geeigneten Wärmedämmung und Trittschalldämmung. Darauf werden die Heizungsrohre montiert. Danach wird der Estrich verlegt. Er umschließt die Heizungsrohre komplett. Das ist von Vorteil, wenn diese von heißem Heizwasser durchströmt werden: Dann kann der Estrich die Wärme gut aufnehmen und über die gesamte Bodenfläche gleichmäßig verteilen.

Wichtig: Der Estrich muss komplett durchtrocknen, bevor man ihn mit dem Oberboden bestückt. Als Oberboden kommt ein Belag aus Fliesen ebenso in Frage wie einer aus Holz (Parkett). Bei der Nassverlegung entsteht üblicherweise ein Estrichaufbau mit einer Höhe von etwa 6,5 Zentimetern. Im Neubau ist es unproblematisch, diese Höhe einzuplanen und die Fußbodenheizung entsprechend umzusetzen.

Verlegen im Altbau: Dünnschichtverlegung

Anders im Bestand: Dort kommt es beim Aufbau des Fußbodens oft auf jeden Millimeter Höhe an – schließlich sollen die Türen und Fenstertüren nach der Sanierung des Bodens schließen wie zuvor. Es gibt deshalb insbesondere für den Sanierungsfall spezielle Dünnschichtverfahren zum Verlegen von Fußbodenheizungen, wo Rohre oder auch Folienelemente direkt auf den Altestrich verlegt werden, teilweise sogar direkt auf den vorhandenen Boden. So gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, Fliesen mit dünnen Noppenplatten zu bekleben und die Heizungsrohre daran einzuklippen. Anschließend wird dann das Ganze mit einer Vergussmasse begradigt.

Verlegen im Altbau: Fußboden fräsen

Das Fräsverfahren für die wasserführende Fußbodenheizung kommt ursprünglich aus den Niederlanden. Dort wird es seit Jahren angewendet, längst nicht mehr nur im Altbau, sondern auch im Neubau. Für die Rohre der Fußbodenheizung werden dabei etwa 16 Millimeter tiefe Kanäle (auch Nuten genannt) in den bestehenden Estrich (Altestrich) gefräst.

Dazu muss lediglich der alte Oberbelag komplett entfernt werden, so dass keine Kleberückstände mehr stehen bleiben. Anschließen wird der Bestandsestrich nach Vorschrift mit Haft- oder Tiefengrund behandelt. Sind Schadstellen wie Abplatzungen am Estrich zu sehen, muss man diese mit einer geeigneten Spachtelmasse bearbeiten und bestehende Unebenheiten ausgleichen. Risse müssen wie üblich dauerhaft und kraftschlüssig geschlossen werden, zum Beispiel mittels eingelegter Nägel und Epoxidharz.

Ist der Estrich soweit vorbereitet, fräst man mit einer speziell dafür entwickelten Maschine Kanäle in den Estrich. Der Abstand der Fräsnuten beträgt häufig etwa zehn, zwölfeinhalb oder fünfzehn Zentimeter. Der Abstand zu Wänden oder fest installierten Möbeln sollte einen Viertelmeter nicht unterschreiten.

Expertenwissen: Das, was beim Fräsen an Schleifstaub anfällt, fängt ein integrierter Industriestaubsauger ein (etwa anderthalb Kilo Staub pro Quadratmeter Fußboden). Anbieter des Systems werben häufig mit der somit gewährleisteten Staubfreiheit – man könne demnach die Fußbodenheizung fräsen, während die Räume „bewohnbar“ blieben.

In die gefrästen Kanäle kommen als Nächstes die Rohre (alterungsbeständige, diffusionsdichte und ummantelte Markenkupferrohre) der Fußbodenheizung. Sie werden an den zuvor montierten Heizkreisverteiler angeschlossen. Die Unterseite des Heizkreisverteilers sollte in einem Abstand von etwa 20 Zentimetern zum Fußboden und höchstens zwei Meter von der geplanten Fußbodenheizung entfernt positioniert werden. Nachdem das Ganze verharzt worden ist, hat man eine Fußbodenheizung, deren Rohre recht oberflächennah verlegt wurden.

Expertentipp: Um beim Arbeiten mit fließfähigen Ausgleichsestrichen zu verhindern, dass die Heizungsrohre aus den gefrästen Nuten heraus aufschwemmen, ist es ratsam sie etwa alle anderthalb Meter mit einem temperaturbeständigen Flex-Kleber zu fixieren.

Wurde das Fußbodenheizungsfräsen fachgerecht ausgeführt, erzielt man mit der Fußbodenheizung ähnliche Effizienzwerte wie mit einer herkömmlich verlegten (also einer auf Estrich aufgebauten).

Eine handwerksübliche Komplettinstallation besteht aus folgenden Arbeiten beziehungsweise kommen dabei folgende Materialien zum Einsatz: 

  • Fräsen der benötigten Heizkreise (ein Heizkreis entspricht rund zehn Quadratmetern),
  • Anbringen der benötigten Fußbodenheizungsrohre (14/2, sauerstoffdicht),
  • Standard Heizkreisverteiler und
  • Anschlusskupplungen.

Das System wird abschließend vom Handwerker mit Wasser befüllt, entlüftet und auf Dichtigkeit hin gecheckt.

Unmittelbar nach erfolgreicher Dichtheitsprüfung kann man den Oberbelag verlegen. Geeignet sind dafür eine Vielzahl verklebbarer Bodenbeläge, darunter Teppich, Fliesen, Steinbeläge, Laminat, PVC, Linoleum, Parkett oder Kork.

Expertentipp: Sollen weiche Oberbeläge wie Teppich oder Linoleum auf den gefrästen Estrich kommen, braucht der eine extra Tragschicht, zum Beispiel einen sogenannten Verbundestrich.

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Voraussetzungen für das Fräsen der Fußbodenheizung

Für das Fräsverfahren seien laut Anbieter alle Estriche geeignet, darunter Estrich aus Zement, Anhydrid oder sogenannter Trockenestrich. Eine Ausnahme bildeten demzufolge nur sogenannter Gussasphaltestrich und Beton.

Eine wichtige Voraussetzung für die Anwendung des Fräsverfahrens zur Fußbodenverlegung ist, dass nach unten eine ausreichende Wärmedämmung besteht. Wer sich also mit dem Gedanken trägt, die Fußbodenheizung fräsen zu lassen, sollte zuvor prüfen, ob die Estrichplatte nach unten hin gedämmt ist.

Vorteile der Fräsmethode zum Verlegen der Fußbodenheizung

Die Vorteile, die das Fräsen der Fußbodenheizung gegenüber den eingangs beschriebenen Verlegungsmethoden liefert, sind die:

  • Die Aufbauhöhe der Fußbodenheizung, die sich aus der Fräsmethode ergibt, ist gleich Null. Es besteht also kein Grund, an Treppenaufgängen, Türdurchgängen oder bodengleichen Fenstern Umbauten beziehungsweise Anpassungen vorzunehmen. Damit ist die Methode optimal zum Sanieren bestehender Fußböden in Bestandsgebäuden und Altbauten.
  • Das Nachrüsten der Fußbodenheizung mit Hilfe der Fräsmethode lässt sich in wenigen Stunden / Tagen bewerkstelligen. Da das Verlegen eines Oberbelags direkt nach dem Fräsen der Nuten und Verlegen der Fußbodenheizung folgen kann, entfällt die bei herkömmlichen Estrichaufbauten übliche Wartezeit.
  • Wegen der nahe der Oberfläche verlegten Heizungsrohre und der geringen Überdeckung lässt sich die Heizung recht schnell ansprechen. Das wiederum begründet einen effizienten Betrieb der gefrästen Fußbodenheizung.

Preise & Kosten für das Fräsen der Fußbodenheizung

Je nach ausführendem Handwerksbetrieb ist das Fräsen der Fußbodenheizung mit unterschiedlichen Kosten verbunden. Ausschließlich für das Fräsen kann man jedoch mit folgenden Richtpreisen pro Heizkreis rechnen.

Tabelle 1: Kosten für das Fräsen von Fußbodenheizungen pro Heizkreis
Anzahl Heizkreis* Preise für Fräsen
1 Heizkreis 875,00 €
2 Heizkreise 1.050,00 €
3 Heizkreise 1.295,00 €
4 Heizkreise 1.565,00 €
5 Heizkreise 1.795,00 €
6 Heizkreise 2.045,00 €
7 Heizkreise 2.425,00 €
8 Heizkreise 2.695,00 €
9 Heizkreise 2.945,00 €
10 Heizkreise 3.395,00 €
11 Heizkreise 3.645,00 €
12 Heizkreise 3.875,00 €

* 1 Heizkreis entspricht rund 10 m2 Fußbodenheizung

Je nach Auslegung der Fußbodenheizung können weitere Kosten auf Sie zukommen, darunter beispielsweise für:

  • eine Regeleinheit mit hoch effizienter Umwälzpumpe (etwa 250 Euro Mehrkosten)
  • einen Durchbruch zu einem Keller oder Nebenraum (etwa 85 Euro Mehrkosten)
  • einen Verteiler im Keller installieren (etwa 125 Euro Mehrkosten)
  • das Zuspachteln der gefrästen Kanäle inklusive Flex-Kleber (etwa 85 Euro Mehrkosten pro Kreis)
  • Arbeiten auf einer anderen Ebene als das Erdgeschoss (Mehrkosten pro Geschoss etwa 85 Euro)

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