Letzte Aktualisierung: 23.03.2017

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Experten-Ratgeber: Fußbodenheizungsrohre im Vergleich

Welche Rohrmaterialien eignen sich als Fußbodenheizung? Welche Eigenschaften haben die verschiedenen Materialien? Welche Maße gibt es? Was kosten Rohre für die Fußbodenheizung?

Fußbodenheizungsrohre sind eine wesentliche Komponente einer wasserführenden Fußbodenheizung. Sie können aus Kunststoff, einem Mehrschichtverbund oder Kupfer bestehen. Welches Material zum Einsatz kommt, hängt von den Systemtemperaturen und dem Schichtaufbau der Fußbodenheizung ab. Die Wahl der Rohre ist vor Allem für den langfristig wartungsarmen Betrieb der Fußbodenheizung entscheidend.

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Die Fußbodenheizungsrohre werden im oder unter dem Estrich beziehungsweise Bodenbelag verlegt. Damit werden sie zum konstruktiven Teil der Bausubstanz. Sie sollten also fachmännisch und sicher ausgeführt werden. Schließlich würden nachträgliche Sanierungen und Reparaturen an den verlegten Fußbodenheizungsrohren wegen der entstehenden festen Verbindung mit dem Estrich erhebliche Kosten verursachen. Daher dürfen gemäß geltendem Baurecht nur genormte Rohre verwendet werden, so es denn entsprechende Normen gibt. Welches Rohrmaterial zum Einsatz kommt, hängt hauptsächlich von den Systemtemperaturen und dem Schichtaufbau der Fußbodenheizung ab.

Verwendung von Kunststoffrohren als Fußbodenheizungsrohre

Kunststoffrohre haben sich bei Fußbodenheizungen bestens bewährt, sie werden seit 30 Jahren eingesetzt. Fußbodenheizungsrohre aus Kunststoff punkten mit ihrer Korrosionsfreiheit, hohen chemischen Beständigkeit und leichten Verarbeitbarkeit (velegefreundlich). Sie werden in großen Endloslängen, in Sonderfällen weit über 1000 m, geliefert, was den den Montage- und Verbindungsaufwand weiter erleichtert.

Anforderungen der DIN 4726

Die Norm DIN 4726 „Rohrleitungen aus Kunststoffen für Warmwasser-Fußbodenheizungen“ nennt mögliche Rohrwerkstoffe: 

  • vernetztes Polyethylen (PE-X) nach DIN EN ISO 15875
  • Polypropylen (PP) nach DIN EN ISO 15875
  • Polybuthen (PB) nach DIN EN ISO 15876
  • Polybuten (PB-H/PB-R) nach DIN 16968/16969
  • vernetztes Polythylen mittlerer Dichte (PE-MDX) nach DIN 16894/16895
  • Polyolefin-Aluminiumverbundrohre nach DIN 16837
  • Mehrschicht-Verbund-Rohrsysteme nach DIN EN ISO 21003
  • plastics piping systems (PPS) for hot and cold water installation nach ISO 10508

Des Weiteren legt die DIN 4726 Mindestanforderungen für Fußbodenheizungsrohre fest, zum Beispiel in Bezug auf ihre Temperatur- und Druckbeständigkeit.

Um Fußbodenheizungsrohre eindeutig identifizieren zu können, müssen sie vorschriftsgemäß gekennzeichnet werden: Als Mindestangabe sind jeweils der Name oder das Zeichen des Vertreibers und des Herstellers auszuweisen. Außerdem das DIN-Prüf- und Überwachungszeichen mit Registernummer, das Werkstoffkurzzeichen (bei Rohren aus vernetztem Polyethylen auch die Art der Vernetzung), der Außendurchmesser, die (Rohr-)Wanddicke des Basisrohrs (Nennmaße), die Anwendungsklasse und der zulässige Betriebsdruck, das Datum der Herstellung, die Maschinen- oder Produktions-Nummer, bei sauerstoffdichten Rohren die Angabe „sauerstoffdicht“ und gegebenenfalls die Gütezeichen (SKZ, DIN-Certco, RAL)

Anwendungsklassen

Gemäß der ISO 10508 unterscheidet man Rohre aus Kunststoff in sogenannte Anwendungsklassen: Diese ordnen dem klassifizierten Rohr ein Temperaturprofil über dessen kompletten Lebenszeitraum zu. Die Anwendungsklasse 4 beschreibt das Temperaturprofil für Fußbodenheizungsrohre

  • Dauertemperatur: 20 Grad Celsius (2,5 Jahre), 40 Grad Celsius (20 Jahre), 60 Grad Celsius (25 Jahre)
  • kurzzeitige max. Temperatur: 70 Grad Celsius (2,5 Jahre)
  • Störtemperatur: 100 Grad Celsius (100 Stunden)

Dazu muss man wissen, dass Kunststoffrohre mit einem Sicherheitsfaktor dimensioniert werden. Bei Dauertemperatur beträgt er 1,5, bei Maximaltemperatur 1,3. Die Störtemperatur stellt in sich einen Sicherheitsfaktor dar. Zur Anwendungsklasse eines Fußbodenheizungsrohrs muss auch der zugehörige Betriebsdruck genannt werden.

Verlegen von Kunststoffrohren

Fußbodenheizungsrohre aus Kunststoff werden i.d.R. beim Verlegen mit Klemm-, Steck- und Pressverbindern verbunden. Zudem kommen Polyfusion-Schweißverfahren zum Einsatz.

Sanierung von alten Kunststoffrohren

Fußbodenheizungen, die in den 80er Jahren und früher gebaut wurden, wurden häufig mit Kunststoffrohren aus Polyethylen, Polybuten oder Polypropylen versehen, die mit der Zeit ihre Weichmacher verlieren und spröde und rissig werden. Ursächlich sind neben dem heißen Wasser der Fußbodenheizung Sauerstoff, der von außen durch den Estrich und den Kunststoff ins Heizungswasser diffundiert und die Stabilisatoren quasi auswäscht. Es bildet sich Rost, der zum Versotten der Fußbodenheizungsrohre führt. Ein normales Spülen der Rohre würde neuen Sauerstoff ins System einbringen und das Problem verschärfen.

Häufig wird empfohlen, alten Fußbodenheizungsrohre aus Kunststoff von innen mittels Strahlgut (Korund) über ein Druckstrahlgerät zu reinigen und anschließend mit Epoxidharz über Misch- und Dosiermaschinen von innen zu beschichten.

Der Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen e.V. (BVF) sieht diese Empfehlungen kritisch, denn grundsätzlich unterliegen sauerstoffdichte Fußbodenheizungsrohre recht geringem Verschleiß. Man kann durchaus mit einer Nutzungsdauer ohne eine Sanierung von rund 50 Jahren ausgehen.

In diesem Zusammenhang stellt der BVF deutlich klar, dass weder in den Fußbodenheizungsrohren Stabilisatoren oder Antioxidantien durch Sauerstoff ausgespült werden, noch sich durch Stabilisatoren eine sich anreichernde Sauerstoffzufuhr ergibt.

Der BVF empfiehlt hingegen die Sanierung und Nachbehandlung bestehender Fußbodenheizungsrohre mit nicht sauerstoffdichten Kunststoffrohren mittels fachgerechter Systemtrennung. Hierzu wird ein Wärmetauscher zwischen Wärmerzeuger und nachgeschaltetem Fußbodenheizsystem eingebaut.

Unzulässig hohe Sauerstoffkonzentrationen in geschlossenen Pumpen-Warmwasserheizungen (PWW-Heizungen) resultieren somit aus z.B. zu klein dimensionierten oder defekten Membran-Druckausdehnungsgefäßen, defekten Schnellentlüftern, undichten Fittings, undichten Umwälzpumpen etc..

Maßnahmen zur Behebung sind die eindeutige Identifizierung der Quelle(n) für das Eindringen von Luftsauerstoff in das Heizsystem und die nachhaltige Beseitigung dieser Fehlfunktion. Im Rahmen dieser Arbeiten ist die Entfernung von Ablagerungen im Heizsystem durch Spülung nach Überprüfung der Situation häufig notwendig und sinnvoll.

Experten-Wissen: Seit Anfang der neunziger Jahre werden Fußbodenheizungsrohre mit einer Schicht aus EVOH (Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer) sauerstoffundurchlässig gemacht. Neuere EVOH beschichtete Rohre weisen eine Aufschrift "DIN 4726" an den Enden der Rohre auf.

Besonderheiten von Mehrschichtverbundrohren

Sogenannte Mehrschichtverbundrohre sind Weiterentwicklungen der oben beschriebenen Vollkunststoffrohre. Dank einer Metallschicht, zum Beispiel aus Aluminium, die auf ein Kunststoffrohr aufgebracht wird, hat das entstehende Verbundrohr Eigenschaften beider Werkstoffe.

Wie Kunststoff ist es biegbar, flexibel, korrosionsbeständig und leicht verlegbar. Wie Aluminium weist es nur eine geringe thermische Längenausdehnung auf, ist gegenüber hohem Druck beständig und sauerstoffdicht.

Verbundrohre in Fußbodenheizungen bestehen gemäß der Norm DIN 16836 häufig aus hochstabilisiertem (PE-RT) oder vernetztem Polyethylen (PE-X), einer längs geschweißten Aluminiumbeschichtung und einer Deckschicht aus PE oder PE-X.

Das Aluminium im Verbund hat Stärken zwischen 0,15 und 0,3 Millimetern. Die Alu-Schicht reduziert das Rückfederverhalten des Innenrohrs und sorgt für Druckfestigkeit. Dank der Kunststoffschichten innen und außen korrodiert das Aluminium nicht.

Zum Verlegen der Mehrschichtverbundrohre in Fußbodenheizungen nutzt man Steckverbinder, Klemmringverschraubungen, Radialpressverbinder und Schiebehülsenverbinder. Geschweißt wird nicht.

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Einsatz von Kupferrohren in Fußbodenheizungen

Für Fußbodenheizungsrohre aus Kupfer wird der Rohstoff Kupfer nur in der Qualität Reinkupfer „Cu-DHP“ benutzt. Kupferrohre haben sich in der Heiztechnik bestens bewährt und sind seit über 30 Jahren in Fußbodenheizungen im Einsatz.

Gemäß der Norm EN 1057, die unter anderem die Rohrwerkstoff-Qualität, Rohrmaße, Toleranzen, Festigkeit und Prüfverfahren vorschreibt, müssen auch Kupferrohre dauerhafte und fortlaufende Kennzeichen tragen. Die Kennzeichnung muss neben dem Rohrnamen auch den Namen des Herstellers, die Maße, die genannte Norm und das Herstellungsdatum enthalten.

Der Ausdehnungskoeffizient eines Kupferrohres ist im Vergleich zu Kunststoffrohren wesentlich geringer, aber immer noch größer als der des Estrichs. Würden sich die Kupferrohre bei einer ungeschützten Verlegung im Estrich ausdehnen, so würden die Ausdehnungskräfte den Estrich schädigen.

Zum direkten Verlegen in Zement- und Calciumsulfat-Estrichen werden die Fußbodenheizungsrohre aus Kupfer daher mit einer Kunststoff-Schicht (Stegmantel) ummantelt, die materialspezifische Längenausdehnung kompensiert und chemischen und mechanischen Schutz vor z. B. äußere Beschädigung auf der Baustelle bietet. Beim Verlegen in sogenanntem Gussasphalt brauchen die Kupferrohre keinen solchen Schutzmantel.

Verbunden werden die Kupferrohre mit Press-, Klemm- und Steckverbindungen. Kupferrohre werden i.d.R. in Längen von 25 Metern geliefert. Bei größeren Heizkreislängen müssen sie daher durch Löt- oder mechanische Verbindungen auf die entsprechende Heizkreislänge angepasst werden.

EnEV-Vorschriften für durchlaufende Zuleitungen (Anbindeleitungen)

Mit Einführung der EnEV 2014 § 14 Absatz 2 unterliegen Räume größer 6 m2einer Einzelraumregelungspflicht, das heißt, sie müssen mit selbständig wirkenden Einrichtungen (Raumthermostate) zur Verringerung / Begrenzung der Wärmezufuhr ausgestattet sein. Heizungsrohre, die als Anbindeleitungen bzw. durchlaufende Zuleitungen einer Warmwasser-Fußbodenheizung fungieren, lassen sich aber nicht einfach durch den Raumthermostaten des zu durchlaufenden Raumes abschalten, bzw. die Wärmeabgabe reduzieren. Daher müssen sie so ausgelegt werden, um Überhitzungen insbesondere in Fluren und Räumen, in denen die Fußbodenheizungsrohre zum Heizkreisverteiler führen, etc. zu vermeiden.

Dies kann durch eine abgestimmte Verlegeplanung der Fußbodenheizungsrohre insbesondere durch die Standortwahl des Heizkreisverteilers oder durch eine Aufteilung der geplanten Heizkreise auf zwei Heizkreisverteiler an zwei unterschiedlichen Standorten erfolgen. Zudem kann die Wärmeabgabe der Fußbodenheizungsrohre, die als durchlaufende Zuleitungen fungieren, durch entsprechende Dämmmaßnahmen oder die Variation der Rohrdimension beeinflusst werden.

Typische Maße von Fußbodenheizungsrohren

Die Maße bei Fußbodenheizungsrohren werden in der Form Außendurchmesser mal Wanddicke angegeben.

Handelsüblich sind Fußbodenheizungsrohrmaße aus Kunststoff und Verbundstoff von 12 x 2 Millimetern bis 20 x 2 Millimetern, dazwischen liegen die Maße 14 x 2 Millimeter, 16 x 2 Millimeter und 17 x 2 Millimeter.

Man findet auch Verbundrohre mit den Maßen 26 x 3 und 32 x 3 Millimeter. Die Rohre werden als Meterware von der Rolle gehandelt.

Kupferrohr wird üblicherweise in Ringen zu 50 Metern gehandelt, ab einer Stärke von 18 Millimetern zu 25 Metern. Hier sind die Maße 6 x 1, 8 x 1, 10 x 1, 12 x 1, 15 x 1, 18 x 1 und 22 x 1 Millimeter üblich.

Berechnung der Rohrlängen je nach Verlegeabstand

Der sogenannte Verlegeabstand (VA) bestimmt maßgeblich, wie viele Meter Fußbodenheizungsrohre Sie für das Verlegen der Fußbodenheizung benötigen. Man sagt: 

  • Bei 20 Zentimetern (cm) Verlegeabstand brauche man etwa 4,60 Meter (m) Rohr pro Quadratmeter (m2),
  • bei 15 cm VA etwa 5,80 m Rohr je m2 und
  • bei 10 cm VA etwa 8,80 m Rohr je m2.

Um herauszufinden, auf wie viele Heizkreise Sie pro Raum kommen, können Sie sich an folgenden Rechenbeispielen orientieren:

Ist ein Raum 15 m2 groß, brauchen Sie bei einem Verlegeabstand von 15 cm nach der Formel 15 x 5,8 = 87 etwa 87 m Fußbodenheizungsrohr. Sie kommen demnach mit einem Heizkreis aus.

Für einen Raum mit 25 m2 Fläche bräuchten sie 145 m Rohr. Und weil gilt, dass ein Heizkreis nicht länger als 100 m sein sollte, müssten in diesem Raum 2 Heizkreise mit je 72,5 m Fußbodenheizungsrohr verlegt werden.

Expertentipp: Kleine Verlegeabstände (VA10), wie sie in Bädern oder an Randzonen üblich sind, sind eine Herausforderung für Fußbodenheizungsrohre: Denn Alu-Verbundrohre neigen beim Biegen von Radien unter 20 cm dazu, abzuknicken. Achten Sie deshalb darauf, dass die inneren Bögen bei diesen kleinen Verlegeabständen als sogenannter Omegabogen geformt werden. Zum Biegen sollten Sie sogenannte Biegehilfen verwenden.

Preise von Fußbodenheizungsrohren

Kunststoffheizungsrohre mit 12 x 2 bis 20 x 2 Millimetern haben Meterpreise von um die 0,50 Euro. Verbundrohre kosten in diesen Maßen teilweise deutlich mehr, hier beginnen die Meterpreise bei etwa 0,55 Euro und gehen bis weit über 1,00 Euro hinaus. Verbundrohre mit 26 x 3 oder 32 x 3 Millimetern haben Preise von knapp 2,00 und 3,00 Euro. Bei Kupferrohren beginnen die Preise bei knapp unter 2,00 Euro pro Meter.

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