Letzte Aktualisierung: 20.03.2019

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Bodenkanalheizungen im Experten-Check: Technik, Typen und Anwendungsbeispiele

Was ist eine Bodenkanalheizung? Wie ist sie aufgebaut und wie funktioniert sie? Wo kommen Heizungen im Bodenkanal sinnvoll zum Einsatz? Was muss man bei Auswahl und Betrieb beachten?

In vielen Neubauten sind Wohn- und Essbereiche großzügig Räume, die vielfach mit bodentiefen Fenstern ausgestattet werden, um den perfekten Übergang zwischen Haus und Garten zu gestalten. Um diese Räume zu beheizen, werden vor den Fenstern häufig Bodenkanalheizungen eingesetzt, um Kondenswasser und eine unangenehme Kältestrahlung zu vermeiden. Zudem behindern Heizkörper im Bodenkanal nicht den freien Ausblick nach draußen. Hier erklären wir, wie diese Heizkörper funktionieren und in welchen Anwendungen sie sinnvoll eingesetzt werden.

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Alternative Konvektor-Heizung: Heizkörper im Bodenkanal

Größere Räume mit ausladenden Fensterfronten lassen sich auf verschiedene Weise beheizen. Häufig kombiniert man eine flächige Fußbodenheizung mit Heizkörpern, um sie zu erwärmen. Der Fußbodenheizung kommt dabei die Aufgabe zu, die Grundlast zu fahren und die Raumtemperatur auf der gewünschten Mindesttemperatur zu halten.

Währenddessen sorgen die Konvektoren für die Abdeckung des Spitzenlastbedarfs im Winter. Da die Konvektorheizung nicht den gesamten Wärmebedarf des Raums decken muss, kann man als Konvektoren (sogenannten Mini-Heizkörper) kleinere Modelle wählen, die nicht allzu viel Platz beanspruchen und dort stören.

Eine Alternative zu Konvektoren bilden Bodenkanalheizungen, die auch Unterflurheizungen genannt werden, weil sie bündig mit dem Bodenbelagabschließen. Geläufig sind dafür auch die Bezeichnungen Bodenkonvektor oder Estrichkonvektor.

Man installiert Bodenkanalheizungen typischerweise im Boden vor den Glasflächen. Von dort aus verteilen sie, in der Regel mit Hilfe kleiner Ventilatoren (langsam laufende Gebläse), ihre Wärme gleichmäßig an die Raumluft. Die Gebläse erhöhen die Konvektion und gleichen damit den andernfalls zu Tage tretenden Nachteil einer geringen Konvektionshöhe aus.

Eine Bodenkanalheizung kann grundsätzlich die Rolle einer Vollraumheizung übernehmen. Sie braucht dann recht breite Konvektoren und sollte mindestens sechs Rohrreihen vorweisen. Ebenso können Sie die Bodenkanalheizung mit anderen Heizarten kombinieren. Schmale Konvektoren mit zwei bis vier Rohrreihen sind insbesondere für das Erbringen einer Zwischen- oder Vorheizleistung empfehlenswert.

Expertentipp: Damit nach der Installation der Bodenkanalheizung die Bündigkeit derselben mit dem Boden gegeben ist, sollten Sie schon beim Planen und selbstverständlich bei der baulichen Umsetzung auf die Stärke (respektive Höhe) des gewünschten Fußbodenbelages achten.

Die Vorteile einer Bodenkanalheizung auf einen Blick

Bodenkanalheizungen sind überall dort unentbehrlich, wo es große Glasflächen gibt. Sie bauen einen Warmluftschleier entlang kalter Glasflächen auf, trennen die Raumluft von der Kälte und sorgen im Handumdrehen für Behaglichkeit.

Eine Bodenkanalheizung besticht dabei insbesondere mit ihrer hohen Effizienz: Schon in kürzester Zeit bildet sich dank ihr ein wirksamer Wärmeluftschleier gegen den peripheren Kälteeinfluss. Von Vorteil bezüglich der Kälteabschirmung ist, dass Sie die Bodenkanalheizung direkt vor der Glasscheibe installieren können. Damit vermeiden Sie den unerwünschten Ausfall von Kondenswasser an den Scheiben weitgehend.

Da sie nur geringe Wassermengen führt, lässt sie sich vergleichsweise energiesparend betreiben. Aus dem geringen Wasserinhalt einer Bodenkanalheizung resultiert auch eine sehr gute Regelfähigkeit. Sie können damit unverzüglich auf Klimaschwankungen reagieren.

Bodenkanalheizungen lassen sich vergleichsweise einfach warten und reinigen. Das muss hier als Vorteil der Bodenkanalheizung angeführt werden. Das sich die Gitterelemente jederzeit leicht entfernen und sich die Heizelemente je nach Hersteller mitunter auch noch hochklappen lassen, ist ein Aussaugen der Blechwannen und Konvektoren schnell erledigt. So besteht z. B. für Allergiker eine geringere Gefahr, dass diese Staub aufwirbeln.

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Typischer Aufbau einer Bodenkanalheizung

Eine Bodenkanalheizung fällt kaum ins Auge und ist vor allem eins: platzsparend. Sie besteht typischerweise aus Blechwannen aus verzinktem Stahlblech beziehungsweise Aluminium, die die flachen Konvektorenelemente enthalten. Sie haben eine Höhe zwischen neun und elf Zentimetern.

Die Bodenkanalheizung wird oberkantenbündig in den Estrichbelag beziehungsweise die Trockenbaukonstruktion eingefügt. Bei der Gestaltung der Rohbetondecke müssen die Bodenkanalkonvektoren wegen ihrer geringen Bauhöhe nicht berücksichtigt werden.

Regeln können Sie die Bodenkanalheizung mit Hilfe verschiedenster Thermostate, zum Beispiel per Uhrenthermostat. Auch eine elektrische Steuerung ist möglich.

Um die Bodenkanalheizung nach oben hin zu schützen, sind Gitterabdeckungen üblich. Die gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, so dass Sie Farbe und Struktur passend zum Fußboden wählen können, um für eine optische Einheit der Fläche zu sorgen.

Wissenswertes zum Einbau der Bodenkanalheizung

Der Einbau der Bodenkanalheizung kann recht flexibel an die Geometrie der Räume angepasst werden. Gehrungsecken, Abschrägungen oder Rundungen stellen hierbei keine Hürde dar. Der Unterflurschacht kann also jeweils parallel zu Ihren Fenstern verlaufen.

Man unterscheidet beim Einbau der Bodenkanalheizung nach der Position der Konvektoren im Unterflurschacht: Sie können raumseitig, mittig oder fensterseitig angeordnet sein. Die Anordnung hat unmittelbare Auswirkung darauf, in welche Richtung sich die Wärme vom Konvektor aus ausbreitet, wie die folgende Grafik zeigt:

raumseitige Anordnung des Konvektors

Die raumseitige Anordnung des Konvektors im Unterflurschacht empfiehlt sich grundsätzlich dann, wenn die Bodenkanalheizung als Zusatz-Heizung genutzt werden soll, um die Restwärmeabdeckung und gleichzeitiger Kaltluftabschirmung vor großen Fensterflächen zu realisieren. Denn dann kann die am Fenster abfallende Kaltluft ungehindert zum Konvektor strömen.

Auf der Konvektorseite sorgt bei dieser Anordnung die aufsteigende Warmluft für eine natürliche Zirkulationsströmung im zu beheizenden Raum. Auch als alleinige Heizung ist diese Anordnung der Konvektoren im Schacht im Falle eines anteilig sehr großen Wärmebedarfs auf der Fensterseite (70 bis 100 Prozent) gut geeignet.

mittige Anordnung des Konvektors

Mittig im Schacht sitzend, wird der Kaltlufteinfall an beiden Seiten des Konvektors gewährleistet. Das bietet sich zur alleinigen Raumbeheizung dann an, wenn nur 20 bis 70 Prozent des Gesamtwärmebedarfs auf die Fensterfront entfallen. Das ist oft der Fall, wenn außer der Fensterfläche noch andere größere Wärmeverlustflächen, zum Beispiel eine Außenwand, eine Decke oder ein Fußboden vorhanden sind. Ein mittig austretender Warmluftstrom sorgt im Fensterbereich für optimale Kaltluftauflösung und raumseitig für gleichmäßige Wärmezirkulation.

fensterseitige Anordnung des Konvektors

Die fensterseitige Anordnung des Konvektors ist die Ausnahme. Als Vollraumbeheizung eignet sie sich nur dann, wenn ein großer raumseitiger Wärmebedarf und ein geringer Wärmebedarf auf der Fensterseite (bis zu einem Fünftel) bestehen. Soll die Anordnung realisiert werden, ist auf den möglichst geringen Abstand zwischen Schacht und Fenster zu achten. Denn nur so wird ein ungehindertes und schnelles Anlegen der Luftströmung an das Fenster erzielt (so genannter Coanda-Effekt).

Gut zu wissen: Unter Idealbedingungen kann die Wärmeleistung hierbei geringfügig höher ausfallen, als bei der zuvor beschriebenen Konvektoranordnung in der Bodenkanalheizung. Aber: Die starke Abhängigkeit von der Heizmitteltemperatur kehrt den Leistungsvorteil schnell ins Gegenteil. Weil es Fälle gibt, wo diese Anordnung unter extremen Witterungsbedingungen (hohen Heizmitteltemperaturen) einwandfrei funktionierte, nicht jedoch bei abgesenkten Heizmitteltemperaturen in der Übergangszeit, wird von der Anordnung häufig jedoch abgeraten.

Typische Anwendungsbeispiele für Bodenkanalheizungen

Wohngebäude

Auch wenn der Wintergarten der Klassiker unter den Anwendungsbeispielen für Bodenkanalheizungen ist, so gibt es doch auch viele andere Heizungssituationen, wo ihr Einsatz von Vorteil ist.

Dazu gehören Bungalows, die in den 1970er- und 1980er-Jahren gebaut wurden. Diese Einfamilienhäuser weisen häufig zur Giebelseite größere Fensterflächen auf. Da in den 70ern und 80ern der Wärmeschutz des Hauses als eher nebensächlich erachtet wurde, sind hier vielfach Bodenkanalheizungen verbaut, die heute jedoch zu vergleichsweise hohen Heizkosten führen.

Öffentliche Gebäude

In öffentlichen Gebäuden setzt man insbesondere in deren Eingangshallen auf Bodenkanalheizungen. Denn dank der bodenbündigen Verbauung lassen sich die Räume flexibel gestalten.

Und auch die nutzbare Fläche wird dank der Bodenkanalheizung spürbar größer. Die meisten dieser Räume sind im Erdgeschoss, die Errichtung von Unterflurschächten macht dem Bau samt seiner Statik meist nichts aus.

Und da in öffentlichen Bauten aufgeständerte Doppelböden heute standardmäßig zu finden sind, kann man dort mit geringem Aufwand integrierbare Konvektor-Unterflurschächte in selbsttragender, trittstabiler Ausführung auf höhenverstellbaren Standfüßen unterbringen.

Beispiele-Preise für Bodenkanalheizkörper im Überblick

Tabelle 1: Preis-Beispiele für Variotherm-Bodenkanalheizungen (Stand: 09/2016)
Länge (mm) 140 mm Höhe x 180 mm Breite 90 mm Höhe x 180 mm Breite 140 mm Höhe x 260 mm Breite 90 mm Höhe x 260 mm Breite
1000 393,00 € 364,00 € 473,00 € 437,00 €
1500 522,00 € 482,00 € 632,00 € 583,00 €
2000 655,00 € 603,00 € 795,00 € 733,00 €
2500 796,00 € 734,00 € 968,00 € 893,00 €
3000 927,00 € 853,00 € 1.128,00 € 1.040,00 €

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