Letzte Aktualisierung: 17.10.2018

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PEFC-Siegel: Umweltfreundlich Heizen mit Holz

Wenn es jetzt in Herbst und Winter draußen wieder kalt und ungemütlich wird, gibt es nichts Schöneres als ein warmes und gemütliches Zuhause. Seit einiger Zeit liegt dabei auch das Heizen mit Holz wieder im Trend, sei es mit einem kleinen Ofen im Wohnzimmer oder mit dem holzpellet-betriebenen Heizkessel im Keller. Auch offene Kamine und Kachelöfen werden in der kalten Jahreszeit wieder befeuert. Doch welches Holz eignet sich am besten zum Heizen und wo bekomme ich es her? Das PEFC-Siegel hilft dabei, wie man beim Heizen mit Holz den Wald und die Umwelt schonen kann.

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PEFC-Siegel soll nachhaltige Waldwirtschaft besiegeln

Das PEFC-Siegel soll für ein transparentes und unabhängiges System zur Sicherstellung einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung stehen. PEFC steht dabei für die englische Bezeichnung "Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes", also ein "Programm für die Anerkennung von Forstzertifizierungssystemen". Nach Auffassung von Umweltverbänden stellt das PEFC-Siegel jedoch kein glaubwürdiges und fachlich seriöses Siegel für eine naturnahe Waldnutzung dar.

Was sagt der Zertifizierer?

Laut des PEFC Deutschland e.V. soll das PEFC-Siegel dem Verbraucher signalisieren, dass das Holz entlang der gesamten Wertschöpfungskette - vom Rohstoff bis zum gebrauchsfertigen Endprodukt - zertifiziert ist und durch unabhängige Gutachter kontrolliert wird.

Bei Holzprodukten mit dem PEFC-Siegel soll man sich darauf verlassen können, dass diese aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und kontrollierten Quellen stammen. Und das heißt beispielsweise:

  • Es wird nicht mehr Holz geschlagen als nachwächst.
  • Wo Bäume gefällt wurden, wird auch wieder aufgeforstet.
  • Der Wald bleibt ein sicherer Lebensraum für Tiere und Pflanzen.
  • Die Artenvielfalt im Wald bleibt erhalten.
  • Ein nachhaltig bewirtschafteter Wald behält seine Funktion als natürlicher Schutz von Gewässern, Böden und Klima.
  • Garantie für die legale Herkunft des Rohstoffs Holz.
  • Bei allen Waldarbeiten werden die hohen Standards der Arbeitssicherheit eingehalten.
  • Die Arbeitnehmerrechte werden gewahrt.
  • Bei allen Arbeiten wird qualifiziertes Fachpersonal eingesetzt.
  • Die Rechte der Menschen, die vom Wald leben und/oder von ihm abhängen (zum Beispiel Waldbauern oder auch Naturvölker in Südamerika) werden gesichert.

Umweltfreundliches Heizen mit Holzeinzel- und Zentralheizung

Einzelraumfeuerungsanlagen wie z. B. Kamine aber auch Holzkessel-Zentralheizungen verfügen mittlerweile oft über eigene eingebaute Abgassensoren, die permanent die Verbrennung überwachen und diese in einem gewissen Rahmen optimieren und regeln. Aber auch das richtige Brennholz kann helfen, die Umwelt zu schonen. Neben dem Trockungsgrad und dem Heizwert des Holzes ist dabei die Herkunft von besonderer Bedeutung für die Umweltfreundlichkeit des zu verbrennenden Holzes.

Um die Umwelt und die Gesundheit zu schützen, sollte man nur qualitativ hochwertige Brennstoffe verfeuern. Am besten verwendet man regionales Holz aus nachhaltig bewirtschaften Wäldern, welches das PEFC-Siegel trägt. Denn dank der kürzeren Transportwege verringert sich der CO2-Ausstoß. Zudem stellt die Bewirtschaftung nach den PEFC-Standards sicher, dass der Wald auch in Zukunft noch ausreichende Holzvorräte besitzt. Beim Kauf eines emissionsarmen Ofens helfen zudem das Umweltzeichen „Blauer Engel“ sowie die Qualitätssiegel „DINplus“ und „ENplus“.

PEFC-Siegel stellt Umweltanforderungen an Motorsägen

Wer sein Brennholz direkt aus dem Wald beziehen und selber machen möchte, der kauft es häufig „im Stamm liegend ab Waldweg“, d.h. es muss erst selbst mit der Motorsäge in kleinere Stücke gesägt und gespalten werden, bevor es mit einem Anhänger abtransportiert werden kann. Dazu werden ein Motorsägenführerschein und eine entsprechende Schutzausrüstung benötigt. In Wäldern mit zertifiziertem PEFC-Siegel dürfen Motorsägen zudem nur mit emissionsarmem Sonderkraftstoff und biologisch schnell abbaubaren Kettenhaftölen betrieben werden, um den Waldboden zu schützen. Der verpflichtende Nachweis über eine Teilnahme an einem qualifizierten Motorsägenlehrgang dient zudem dem Schutz der privaten Selbstwerber selbst, der seit 2013 fest in den PEFC-Standards verankert ist.

Ablauf der Zertifizierung für ein PEFC-Siegel

Ein PEFC-Siegel erhalten nur Wälder, die auf nachhaltige Weise und gemäß strengen Standards bewirtschaftet werden. Bei der Vergabe eines PEFC-Siegels wird die gesamte Forstwirtschaft einer Region begutachtet und eine akkreditierte Zulassungsstelle vergibt ein entsprechendes Zertifikat. Dadurch haben einzelne Waldbesitzer die Möglichkeit, ein Siegel durch eine PEFC-Zertifizierung zu stellen. So kann sich der Waldeigentümer bzw. der forstliche Zusammenschluss zur Einhaltung der PEFC-Standards mit einer freiwilligen Selbstverpflichtungserklärung verpflichten. Ferner beinhaltet der Vertrag die Verpflichtung, im Falle eines Vor-Ort-Audits dem forstlichen Gutachter der Zertifizierungsstelle Zugang zu gewähren und betriebsinterne Daten, die für die Erfassung der Waldbewirtschaftung wichtig sind, zur Verfügung zu stellen.

Diese Vor-Ort-Audits überprüfen jährlich die Einhaltung der Standards des PEFC-Siegels durch namhafte Zertifizierungsstellen wie DQS, LGA Intercert und TÜV Nord und umfassen einen repräsentativen Anteil der teilnehmenden Betriebe in der Region. Die unabhängigen forstlichen Gutachter der Zertifizierungsstellen entscheiden bei Verstößen über die notwendigen Sanktionen (Korrekturmaßnahmen, Re-Audit, Entzug des PEFC-Siegels).

Zwei Drittel des deutschen Waldes besitzen PEFC-Siegel

PEFC ist die größte Institution zur Sicherstellung nachhaltiger Waldbewirtschaftung durch ein unabhängiges Zertifizierungssystem. Holz und Holzprodukte mit dem PEFC-Siegel stammen nachweislich aus ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltiger Forstwirtschaft. PEFC Deutschland e.V. wurde 1999 gegründet und entwickelt die Standards und Verfahren der Zertifizierung, stellt der Öffentlichkeit Informationen bereit und vergibt die Rechte am PEFC-Siegel in Deutschland. PEFC ist in Deutschland das bedeutendste Waldzertifizierungssystem: Mit 7,3 Millionen Hektar zertifizierter Waldfläche sind bereits rund zwei Drittel der deutschen Wälder mit einem PEFC-Siegel zertifiziert.

Das PEFC-Siegel basiert inhaltlich auf internationalen Beschlüssen der Nachfolgekonferenzen der Umweltkonferenz von Rio. In Europa sind dies die Kriterien und Indikatoren, die auf den Ministerkonferenzen zum Schutz der Wälder in Europa (Helsinki 1993, Lissabon 1998, Wien 2003) von 37 Nationen in einem paneuropäischen Prozess verabschiedet wurden. Dieser Anforderungskatalog wurde von PEFC im Jahr 2010 um wichtige Punkte (keine Umwandlung von Naturwäldern in Plantagen, keine genetisch veränderten Organismen, besonderer Schutz der Rechte indigener Völker, etc.) ergänzt. Dieser Katalog ist Bestandteil des Technischen Dokuments des PEFC Council International (PEFCC), in dem die Anforderungen für Forstzertifizierungssysteme und Standards festgeschrieben sind.

Kritik: PEFC-Siegel kein glaubwürdiges und fachlich seriöses Siegel

Nach Auffassung der Umweltverbände BUND, Greenpeace, NABU, Robin Wood und WWF ist das PEFC-Siegel nicht als glaubwürdiges und fachlich seriöses Siegel für eine naturnahe Waldnutzung geeignet. Die Umweltschützer kritisieren am PEFC-Siegel vor Allem die

  • fehlenden regelmäßigen unabhängigen Kontrollen der Waldbauern vor Ort, Kontrollen fänden nur stichprobenartig statt.
  • Stattdessen werden Regionen pauschal bewertet und
  • die Vergabe erfolge auf Basis der Selbstverpflichtung der Forstbetriebe.
  • Zudem seien keine „Referenzflächen“, in denen keine Holznutzung stattfindet, vorgeschrieben,
  • die Waldbewirtschaftung orientiert sich nicht an den natürlichen Waldgesellschaften, sondern es werden lediglich "standortgerechte Mischbestände" angestrebt,
  • Pestizideinsatz und Düngung bleiben möglich,
  • Flächenentwässerung kann weiter unterhalten werden und
  • es gibt wenig klare Anforderungen an eine Totholzförderung und effektiven Arten- und Biotopschutz.

Laut Umweltverbänden fielen die PEFC-Richtlinien inhaltlich daher deutlich hinter den Kriterien des FSC zurück.

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