Letzte Aktualisierung: 08.08.2016

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Experten-Ratgeber: Fachgerechter Betrieb von Rauchrohren

Was ist ein Rauchrohr und welche Aufgabe hat es? Was ist bei der Montage zu beachten? Wie dichtet man ein Rauchrohr fachmännisch ab? Wann ist eine Isolation sinnvoll? Was ist beim Reinigen eines Rauchrohres zu tun?

Das sogenannte Rauchrohr (im Fachjargon auch Rauchgasrohr genannt) ist das Rohr, das einen Kaminofen oder Pelletofen mit dem Schornstein verbindet. Man nennt das Rauchrohr umgangssprachlich auch einfach nur Ofenrohr oder Kaminrohr. Wir haben für diesen Artikel alles zusammengetragen, was zum Thema Rauchrohr wissenswert ist. Sie erfahren zum Beispiel aus welchem Material moderne Rauchrohre beschaffen sind, wann und wie sie gedämmt sein müssen, um den geltenden Vorschriften zu entsprechen, und was eine fachgerechte Montage umfasst. Wir erklären außerdem, wie Sie vorgehen müssen, um das Rauchrohr zu reinigen.

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Funktion des Rauchrohres und seine Eigenschaften

Als Verbindung zwischen Ofen und Schornstein hat das Rauchrohr die wichtige Aufgabe, den bei der Verbrennung des Brennstoffs in der Feuerkammer des Kaminofens oder Pelletofens entstehenden Rauch komplett und sicher abzutransportieren. Dabei gilt: Je heißer der abziehende Rauch ist, desto besser funktioniert der Abzug. Und: Je enger der Durchmesser des Rauchabzugrohres ist, desto effizienter gelingt der Abzug.

Der Rauch ist sehr heiß und enthält je nach Brennstoff Rußpartikel und Asche, die sich im Rauchrohr absetzen können und so – zumindest auf Dauer betrachtet - den ungehinderten Rauchabzug beeinträchtigen können.

Deshalb muss ein Rauchrohr so beschaffen sein, dass es den Rauch komplett und sicher abführt. Moderne Rauchrohre sind in der Regel aus Stahlblech oder Edelstahl gemacht. Die Aluminium-Rohre und Emaille-Rohre, die früher üblich waren, sind heute kaum noch im Einsatz. Unter anderem weil sie nicht so hitzebeständig waren.

Aufbau und Bestandteile von Rauchabzugsrohren

Das Stahlblech sollte mindestens zwei Millimeter stark sein und sämtliche Bauteile des Rauchrohrs sollten passgenau zusammengefügt werden. Je nach Montagesituation setzt sich ein Rauchrohr aus einzelnen Rohrstücken zusammen, darunter Längenstücke (im Handel als Rauchrohre bezeichnet) und Rauchrohrbogen (Winkelmaß zwischen 11 und 90 Grad) sowie Rauchrohrwinkel (umgangssprachlich häufig „Knie“ genannt) mit Winkelmaßen von 45 und 90 Grad. Häufig werden die Bauteile in Sets / Komplettsets angeboten.

Handelsübliche Durchmesser von Rauchrohren sind 120, 150 und 160 Millimeter. Rauchrohre für Pelletöfen sind in Durchmessern von 80 bis 200 Millimetern üblich. Für den Fall, dass Rauchrohre mit unterschiedlichen Durchmessern verbunden werden sollen, kann man Reduzier- und Erweiterungsstücke kaufen.

Die Rauchrohre können einwandig oder doppelwandig sein, letztere Bauform garantiert von Haus aus bessere Dämmwerte. Manche Rauchrohre sind auch herstellerseits bereits mit einer Dämmschicht (zum Beispiel mit Senotherm-Lack) bestückt. Rauchrohre kann man in unterschiedlichen Längen kaufen, die Bandbreite reicht hier von 10 Zentimetern bis zu zwei Metern. Daneben sind Sonderlängen zu haben.

Versottung von Schornsteinrohren

Rauch, der über den Schornstein abgeführt werden soll, sollte möglichst heiß sein, damit der Abzug einwandfrei funktioniert und der Schornstein nicht versottet. Dazu muss man wissen, dass die Abgase mitunter noch innerhalb des Schornsteins so stark abkühlen, dass sie unter die Taupunkt-Temperatur der Stoffe fallen, die in den Abgasen typischerweise enthalten sind:

  • Kondensierfähige Verbindungen wie Wasserdampf,
  • nicht verbrannte Kohlenwasserstoffe oder Säuren

können die Baumaterialien, aus denen der Schornstein selbst besteht, beeinträchtigen. Trifft freie Schwefelsäure aus dem Kondensat zum Beispiel auf Zement, wandelt sich der darin enthaltene Kalk zu Gips und Ettringit. Stoffe also, die beim Reagieren aufquellen („treiben“) und die Bausubstanz sprengen. Zudem kann kondensatnasses Mauerwerk auch bei Frost kaputt gehen (sogenannte Frostsprengung). Kurz, es ist durchaus sinnvoll, dafür zu sorgen, dass die Abgase möglichst heiß aus dem Schornstein strömen.

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Zweckmäßige Isolation des Rauchrohrs

Doch beim Abtransport des feuerheißen Rauchsgibt ein ungedämmtes Rauchrohr entsprechend viel Hitze ab. Das kann sinnvoll sein. Zum Beispiel dann, wenn das Rauchrohr zwischen Kamin und Schornstein so montiert ist, dass es den Raum mit beheizt, in dem es verläuft. In diesem Fall wäre es lediglich von Vorteil, das Stück Rauchrohr zu dämmen, das in den Schornstein hinein führt. Sinnvoll wäre es dagegen, ein Rauchrohr zu dämmen, das Großteils in einer Wand und / oder durchs ganze Haus verläuft, damit die Wärme dort nicht unnütz verpufft, wo sie unerwünscht ist.

Um ein Rauchrohr, auch nachträglich, fachgerecht zu isolieren, muss man wissen, welches Material zum Dämmen verwendet wird. Das wissen Profis wie Ofensetzer oder Kaminbauer am besten, die täglich damit arbeiten. Scheuen Sie sich nicht, sich von ihnen Expertenrat zu holen!

Gesetzliche Vorschriften und geltende DIN-Normen

Generell gilt, dass zwischen Rauchrohren und brennbaren Baustoffen in der Umgebung mindestens 40 Zentimeter Abstand bestehen müssen. Sind die Rauchrohre mit einer Dämmstoffschicht von mindestens zwei Millimetern gedämmt, sprich: ummantelt, dann reicht ein entsprechender Sicherheitsabstand von zehn Zentimetern. Gesetzlich vorgeschrieben ist auch, dass Rauchrohre nicht in unzugängliche Wände, Decken oder Hohlräume sowie andere Geschosse führen dürfen.

Verbraucher sollten beim Kauf eines Rauchrohres darauf achten, dass es gemäß den deutschen und europäischen Normen DIN 1298 und DIN EN 1856-2 gefertigt und geprüft worden ist.

Auch wichtig: Das Rauchrohr sollte eine Reinigungsklappe enthalten, die vorzugsweise in Rohrbögen integriert ist. In Rauchrohr-Sets ist oft ein gerades Rohr mit einer Drosselklappe enthalten, die man per Handhebel öffnet und schließt. Über die meist stufenlos einzustellende Drosselklappe lässt sich der Zug des Kaminofens beziehungsweise Pelletofens regulieren. Außerdem beeinflusst man damit Ofentemperatur, Brenndauer, Flammenbild – kurz: den Wirkungsgrad der Feuerstätte.

Fachgerechter Einbau in den Schornstein

Bei der Montage von Rauchrohren ist eine Menge zu beachten, damit der Rauchabzug bestens von statten geht. Entsprechend den Gesetzen der Wärmelehre (Thermik) ist es für einen ungehinderten Rauchabzug von Vorteil, wenn das Rauchrohr senkrecht geführt wird, so dass die Abgase ungehindert aufsteigen können.

Außerdem sollte ein Rauchrohr zwar in den Schornstein führen, jedoch nicht in ihn hineinragen, denn das könnte den ungehinderten Abzug der Abgase stören. Am besten führt das Rauchrohr nur etwa zu drei Vierteln in die Schornsteinwand.

Für eine dauerhafte Installation wird das Wandstück mit feuerfestem Mörtel vermauert. Andernfalls befestigt man es mittels feuerfesten Dichtbandes, das geklemmt und gestopft wird. Nach einem Tag sollte der Mörtel ausgehärtet sein, so dass man den Ofen platzieren und die restlichen Rauchrohrstücke miteinander verbinden kann.

Empfehlungen zur Reinigung eines Rauchrohres

Rauchrohre sollten regelmäßig gereinigt werden. Der Grund: Sich darin absetzender Ruß kann sich ab einer bestimmten Menge entzünden, so dass ein Schornsteinbrand entsteht. Eine regelmäßige Kontrolle des Rauchrohrs sollte deshalb selbstverständlich sein.

Zum Reinigen des Rohres nimmt man es auseinander und fegt es aus. Oder man überlässt das dem Schornsteinfeger, der diesen Dienst im Zuge der mindestens einmal im Jahr stattfinden sollenden Schornsteinreinigung gleich mit erledigt.

Experten-Tipp: Für den Schornstein ist seit jeher der Bezirksschornsteinfeger zuständig – inzwischen sind aber auch zertifizierte Heizungsinstallateure für die Schornsteinwartung zugelassen. Der Fachmann übernimmt auch die Reinigung der Rauchrohre, die mit Spezialbürsten und Hochleistungssaugern von Ascheresten befreit werden.

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