Letzte Aktualisierung: 14.03.2016

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Technik, Einbau und Betrieb einer Kaminkassette

Was ist eine Kaminkassette? Wie wird sie eingebaut? Worauf sollte man beim Heizen mit einer Kassette unbedingt achten?

Wer nicht auf die behaglichen Vorzüge eines Kamins verzichten und zugleich die Gefahr einer offenen Feuerstelle im Raum bannen möchte, hat heute Möglichkeiten, aus einem offenen Kamin einen geschlossenen zu machen. Eine davon ist der nachträgliche Einbau einer sogenannten Kaminkassette. Was Sie dazu wissen müssen, zeigt dieser Artikel auf.

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Vorteile beim Heizen mit Kaminkassetten

Eine Kaminkassette, die mitunter auch als Heizkassette oder Warmluftkassette im Handel zu finden ist, dient dazu, einen bestehenden offenen Kamin nachträglich mit einem geschlossenen Brennraum mit Sichtscheibe auszustatten.

Der Vorteil der geschlossenen Feuerstelle liegt nicht allein in der höheren Brandsicherheit, sondern auch der heiztechnische Wirkungsgrad des Kamins erhöht sich damit. Und natürlich verringern sich die Emissionswerte, da weniger „Abgas“ in den Wohnraum gelangt. Das heißt: Trotz sichtbarem Flammenspiel und fühlbarer Wärme ist ein Kamin mit Kassette brandsicherer, gesünder und effizienter, was seine Heizkraft anbelangt.

Während man offenen Kaminen einen Wirkungsgrad von zehn bis zwanzig Prozent zuspricht, erreicht ein Kamin mit Heizkassette deutlich mehr: Schon die für die Bauteile geltende Norm DIN 18895 Teil 3 schreibt vor, dass Kaminkassetten einen Wirkungsgrad von mindestens 70 Prozent vorweisen müssen. Doch nicht nur die Heizleistung erhöht sich dank des Einbaus einer Kaminkassette erheblich. Auch das Zugverhalten des Kamins verbessert sich mit ihr.

Wichtige Tipps zum fachmännischen Einbau

Kaminkassetten gibt es teils vorgefertigt im Handel - sie haben dann Standardmaße – oder man lässt sich eine Kaminkassette nach Maß anfertigen und millimetergenau in seinen vorhandenen Kamin einpassen. Gegebenenfalls sind auch Heizgasumlenkung bzw. Heizgaszüge, die Feuerraumtür (Kamintür) und der Abgasstutzen hinzugefügt. Sie kann zwischen dem Feuerraum bzw. Aschfallraum und dem Kassettenmantel befindliche Konvektionsluftleitungen enthalten.

Heute gibt es Kaminkassetten, die mit einer stromlosen, automatisch regulierten Verbrennung daherkommen. Damit reduziert sich der Holzverbrauch, was dem Kaminbetreiber die daraus resultierenden Kosten erspart. Dank der automatisch gesteuerten Zufuhr von Primär- und Sekundärluft setzt sich auf der Sichtscheibe kaum Ruß ab, so dass die Sicht auf das prasselnde Feuer in der Kaminkassette ungehindert bleibt. Dabei sorgt die Sekundärluft auch dafür, dass der Kamin mit seinen „Abgaswerten“ den aktuell geltenden Normen für Emissionen gerecht wird.

Vorbereitung des bestehenden Kamins

Vor dem eigentlichen Einbau der Kaminkassette in den bereits vorhandenen Kamin muss dieser entsprechend vorbereitet werden. Vorhandene Absperrklappen im Abgasweg sind beispielsweise ganz zu öffnen und so zu befestigen, dass sie sich nicht mehr schließen können. Zu klären ist, ob der Kamin bereits gedämmt ist und falls ja in welcher Stärke und Qualität. Beträgt die Stärke der Vormauerung zehn Zentimeter, ist eine Wärmedämmschichtstärke von jeweils acht Zentimetern für die Rückwand, die Seitenwand und den Boden vorgeschrieben.

Kurzanleitung für den Einbau

  • Als Erstes muss der Feuerraum (Brennraum) des vorhandenen Kamins komplett gereinigt werden.
  • Dann muss man prüfen, ob der Boden (Aufstellfläche für die Kaminkassette) eben ist. Leichte Unebenheiten lassen sich über die verstellbaren Stellfüße der Kaminkassette, so sie denn integriert sind, ausgleichen.
  • Anschließen bringt man gegebenenfalls die noch nötigen Dämmschichten (sogenannte Differenzdämmschichten ermittelt nach DIN EN 13229) im Feuerraum an.
  • Es muss sichergestellt sein, dass die Abgassammler frei von etwaigen Ablagerungen sind beziehungsweise sich dort auch keine ansammeln können. Ruß und Asche müssen in den Feuerraum zurückfallen können.
  • Erst jetzt wird die Kaminkassette in den Feuerraum geschoben.
  • Als Nächstes wird der Zwischenraum zwischen dem Außenmantel der Kassette und den Wänden des Feuerraums abgedichtet.
  • Danach dichtet man alle gegebenenfalls übrigen undichten Stellen mit einer geeigneten Dichtmasse ab. Soll eine Blende angebracht werden, ist jetzt der Zeitpunkt dafür.

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Technische Anforderungen der DIN EN 13229

Maßgebliche Anforderungen an eine Kaminkassette kann man der dafür geltenden europäischen Norm DIN EN 13229 entnehmen, die die Novelle der zurückgezogenen Normenreihe DIN 18895 „Feuerstätten für feste Brennstoffe zum Betrieb mit offenem Feuerraum“ darstellt.

So ist eine Voraussetzung für die Installation einer Kaminkassette, dass der Kamin einen eigenen Schornstein besitzt (Kaminkassetten C). Demnach hat eine Kaminkassette der Kategorie C1 eine selbstschließende Feuerraumtür, da bei der Ausführung C1 der Feuerraum mit Ausnahme der Beschickung stets zu verriegeln ist, um einen Heizgasaustritt zu verhindern. Sie darf zudem an einen mehrfach belegten Schornstein angeschlossen werden. Kaminkassetten der Kategorie C müssen hingegen an einen eigenen Schornstein angeschlossen werden.

Wichtig: In der Regel erlischt die Garantie und die Betriebserlaubnis, wenn die Kaminkassette in anderen Bereichen vom Kunden technisch verändert wird. Daher sollte die gewünschte Bauart mit dem Fachbetrieb und dem Bezirksschornsteinfegermeister in Abhängigkeit der DIN EN 13229 vor der Bestellung geklärt werden.

Empfehlungen zum Betrieb von Kaminkassetten

Durch den Brennvorgang wird Hitze freigesetzt, die zu einer starken Erwärmung der Kaminkassettenbauteile wie den Oberflächen, der Tür und Bediengriffen, des Glases, der Rauchrohre etc. führt. Ein Berühren oder Betätigen ohne einen entsprechenden Schutz (z.B. Hitzehandschuh) ist daher tunlichst zu vermeiden. Daher ist es wie bei allen Heizgeräten sinnvoll, eine Schutzvorrichtung für Kleinkinder oder ältere und gebrechliche Menschen anzubringen und diese Personengruppen nie an der brennenden oder gerade erloschenen Kaminkassette unbeaufsichtigt zu lassen.

Beim Betrieb der Kaminkassette sollten keine Unterdruck erzeugenden Geräte im gleichen Luftverbund verwendet (z.B. Dunstabzughaube in der Küche) werden. Hier besteht die Gefahr des Rauchaustritts in dem Wohnraum. Achten Sie darauf, dass die Verbrennungsluftversorgung geöffnet ist, damit ein Hitzestau im Gerät verhindert wird. Überdies sollten im Strahlungsbereich der Kaminkassette bis zu einem Abstand von 80 cm, gemessen ab Vorderkante der Feuerraumöffnung, keine Gegenstände aus brennbaren Materialien aufgestellt werden.

Ob eine Kaminkassette umweltfreundlich betrieben wird, hängt in hohem Maße von der Bedienung und den Brennstoffen ab. Daher sollte möglichst kein harzhaltiges Holz (Fichte, Kiefer) verheizt werden, sondern nur nur Laubhölzer (Birke, Buche, Eiche). Alternativ kann auch die Tanne genutzt werden, da sie keine auffälligen Harzkanäle und Harzgallen besitzt.  

Verwenden Sie kein überlagertes Holz, da Holz bei extrem langer oder nicht ausreichend belüfteter Lagerung seine Flammfähigkeit verliert und sich sein Heizwert verringert. Um eine saubere und schadstoffarme Verbrennung zu überprüfen, sollte die Asche immer weiß sein. Eine dunkle Farbe deutet auf Holzkohlereste und unvollständige Verbrennung hin. Zudem sollten die Abgase am Schornsteinkopf möglichst unsichtbar sein.

Tipp: Für Einbau und Betrieb einer Kaminkassette ist es unerlässlich, dass man sich an die Anleitungen für Einbau und Bedienung der Kaminkassette hält, die die Kamin-Hersteller ausliefern.

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