Letzte Aktualisierung: 03.01.2022

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Technik und Kosten wasserführender Kamineinsätze im Überblick

Wie funktioniert ein wasserführender Kamineinsatz? Welche Vorteile bringt er mit, welche Nachteile? Wie lässt sich ein wasserführender Kamineinsatz nachträglich einbauen? Mit welchen Kosten ist zu rechnen?

Mit einem wasserführenden Kamineinsatz lässt sich gezielt die Zentralheizung entlasten. Anders als bei einem einfachen Kamineinsatz wird nämlich nicht nur die Effizienz des Kamins erhöht, sondern Wärme über die Wasserführung auch dem Speicher der Zentralheizung zugeführt, sodass über diesen wiederum auch andere Räume des Hauses als der des Aufstellungsortes des Kamins von der Heizwärme des Kamins profitieren. Da während und eine Zeit lang nach dem Beheizen des wasserführenden Kamineinsatzes die Zentralheizung wenig oder gar nicht heizen muss, können sich deutliche Energieeinsparungen durch die Wärme ergeben, die sonst ungenutzt bliebe.

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Funktionsprinzip einer Warmwasser-Anbindung des Kamins

Wasserführende Kamineinsätze kommen immer dann zum Einsatz, wenn man sich für einen gesetzten Kaminofen mit individueller Verkleidung entscheidet. Dieser erwärmt zum einen den Raum, in dem er steht. Das tut er dank seiner Strahlungswärme. Da er aber auch an die Heizungsanlage angeschlossen wird, beheizt er über das mit seiner Wärme erwärmte Heizwasser, das durch die Anlage strömt, das ganze Haus. Die Wassertasche ummantelt den Kamineinsatz dabei mit Wasser. Neben der Umspülung an den Seiten ist teilweise auch der obere Teil der Brennkammer mit einer Wassertasche ausgestattet. Diese erhöht die Wasserleistung und speichert die Feuerwärme. Dabei helfen ein passender Wärmetauscher und ein Pufferspeicher. Selbst das Brauchwasser, also das Warmwasser, das an den verschiedenen Zapfstellen im Haus abgenommen wird, kann mit der überschüssigen Wärme vom Kamineinsatz erwärmt werden (zusätzliche Warmwasserbereitung). Befeuert wird ein wasserführender Kamineinsatz mit klassischen Holzscheiten oder teilweise auch Kohlebriketts.

Technische Komponenten und Kombinationen

Notwendige Komponenten eines Heizsystems mit wasserführendem Kamineinsatz sind ein Pufferspeicher, eine Umwälzpumpe und eine Rücklaufanhebung, was der Bildung von Glanzruß auf den Oberflächen des Wärmeübertragers vorbeugen kann. Hinzu kommt eine Steuerungseinheit. Der wassergeführte Kamineinsatz selbst besteht neben der Brennkammer aus den Systemkomponenten Temperaturdifferenz-Regelung, thermischer Ablaufsicherung, Ausdehnungsgefäß, Kappenventil, Kesselsicherheitsgruppe, Schnellentlüfter und Tauchhülse.

Häufig wird ein wasserführender Kamineinsatz als Ergänzung einer Gasheizung oder einer Ölheizung eingesetzt und erweitert diese zu einem bivalenten Heizsystem. Wird eine Solarthermieanlage zur Heizungsunterstützung hinzu geschaltet, so spricht man von einem multivalenten Heizsystem. Insbesondere die Nutzung von Solarwärme ist in Kombination mit einem wasserführenden Kamineinsatz aus energetischen als auch ökologischen Aspekten besonders sinnvoll. Denn in der kälteren und sonnenärmeren Jahreszeit schließt der wassergeführte Einsatz des Kamins die Versorgungslücke, die durch den geringeren Beitrag der Thermosolaranlage entsteht. Innerhalb eines solchen multivalenten Heizkonzepts können bei einem modern gedämmten Haus der wasserführende Kamineinsatz als auch die Solarwärmekollektoren einen der fossil betriebenen Zentralheizung gleichwertigen Heizwärmebeitrag leisten.

Ausrüstung eines Kamins mit wasserführendem Einsatz

Im Neubau und auch im Rahmen größerer Sanierungen setzt man üblicherweise auf einen Kamin, der wasserführend ausgerüstet ist. Den gibt’s als solchen fertig zu kaufen. Doch was ist, wenn man bereits einen herkömmlichen Kamin sein eigen nennt oder wenn man keinen Kaminofen von der Stange haben möchten, sondern lieber ein individuell gebautes Einzelstück bevorzugt? Dann sind wasserführende Kamineinsatz genau das Richtige.

Ist kein Pufferspeicher vorhanden oder ist der bestehende Pufferspeicher zu klein, so kann eine Neuanschaffung notwendig werden. Bei der Dimensionierung des Pufferspeichers zur Aufnahme der Heizwärme eines wasserführenden Kamineinsatzes sollte man pro Kilowatt (kW) Wasserleistung mindestens 50 Liter Pufferspeichervolumen einplanen.

In einem Beispielhaus erbaut nach KfW 70 Standard mit 200 m2 Wohnfläche und einer Heizlast von 12 kW sollte der Pufferspeicher demnach eine Mindestgröße von 600 Litern aufweisen. In der Regel macht jedoch auch eine etwas größere Dimensionierung von z. B. 800 Litern Sinn, um ein noch etwas höheres Speichervolumen zu erzielen und so mehr Wärme aufnehmen zu können. Ein solcher 800 Liter Pufferspeicher kann dann über einen normalen wasserführenden Kamineinsatz in rund vier Stunden aufgeheizt und die Wärme zeitversetzt je nach Heizwärmebedarf über zehn bis zwölf Stunden abgegeben werden.

Preise und Kosten für wassergeführte Einsätze und Zubehör

Die Preise für wasserführende Kamineinsätze belaufen sich auf rund 1.400 Euro bis zu 4.000 Euro. Dabei sind die Preise relativ unabhängig von der Heizleistung, sondern hauptsächlich abhängig vom Hersteller und der Qualität und Ausstattung des Einsatzes.

Tabelle: Beispiel-Preise für wassergeführte Einsätze für Kamine und Kaminöfen
Wasserführender Kamineinsatz Heizleistung* Beispiel-Preise inkl. MWSt.
AQUAFLAM 12 12 kW 1.400 Euro
Oranier Aquamodul KE 706 Prisma 10,5 kW 2.100 Euro
Rohem NEO 14,4 kW 2.400 Euro
Primo W 6751/12 12 kW 2.600 Euro
Haas+Sohn Aqua 187.19-WT 17 kW 2.800 Euro
Schmid Ekko R/L W 6751 14,9 kW 4.300 Euro
Brunner KK 51/67 11 kW 4.000 Euro
     

* Die Heizleistung entspricht nicht der wasserseitigen Leistung. Diese liegt immer rund 2 bis 3 kW unter der Heizleistung.

Zu den reinen Anschaffungskosten für den wasserführenden Kamineinsatz müssen die Kosten für Zubehör wie Pufferspeicher, Temperaturdifferenz-Regelung, Rücklaufanhebungsgruppe, Thermischer Ablaufsicherung, Ausdehnungsgefäß, Kappenventil, Kesselsicherheitsgruppe, Schnellentlüfter und Tauchhülse hinzugerechnet werden. Teilweise werden diese Zubehör-Pakete für etwa 1.000 Euro mit angeboten. Für eine elektronische Abbrandsteuerung und elektronische Ofensteuerung muss zudem mit weiteren Kosten gerechnet werden. Doch die Anschaffung eines wassergeführten Einsatzes ist es nicht allein, die sich auf der Rechnung niederschlägt. Je nach bereits vorhandener Ausstattung der Heizungsanlage muss man die entsprechende Verrohrung bezahlen, um den Kamineinsatz an die Heizwasserleitungen anzuschließen.

Weiterführende Informationen zum Kamineinsatz

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