Letzte Aktualisierung: 06.09.2016

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Berechnung der Einzel- und Gesamtkosten einer Ölheizung

Mit welchen Kosten muss man beim Kauf einer neuen Ölheizung rechnen? Welche Preisunterschiede gibt es zwischen Brennwerttechnik und Niedertemperaturtechnik? Mit welchen Heizkosten ist zu rechnen? Wie kalkuliert man die Einzel- und die Gesamtkosten?

Dieser Artikel informiert Sie über alle Kosten, die beim Kauf einer neuen Ölheizung auf Sie zukommen und mit welchen Betriebskosten zu rechnen ist. Wir erklären, mit welchen Gesamtkosten Sie rechnen müssen und aus welchen Einzelposten sich diese Gesamtkosten ergeben. Dabei gehen wir auch auf die unterschiedlichen Kosten zwischen Ölheizungen mit Brennwerttechnik und Niedertemperaturtechnik ein und vergleichen diese mit anderen Heizungssystemen. Dieser Ratgeber-Artikel soll Ihnen insbesondere helfen, die Kostenstrukturen einer Ölheizung besser kennen und einschätzen zu lernen.

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Erfassung der Einzelkosten

Wenn Sie erwägen, eine Ölheizung zu kaufen, werden Sie sich nicht nur über die technischen Einzelheiten sondern vor Allem auch über die Kosten der Ölheizung informieren. Denn neben den Anschaffungskosten sind vor Allem die langfristig zu erwartenden Verbräuche und mit ihnen die einhergehenden jährlichen Heizkosten von Besonderem Interesse. Die Heizkosten der Ölheizung sind jedoch nicht die einzigen jährlichen Kosten, die auf Sie zukommen. Denn es gibt viele weitere für die Ölheizung spezifische Kosten, die berücksichtigt werden müssen.

Um die Kosten einer Ölheizung mit denen anderer Heizungssysteme zu vergleichen, müssen Sie daher die Gesamtkosten betrachten. Dies setzt zunächst voraus, dass Sie alle mit der Anschaffung und dem Betrieb einer Ölheizung erforderlichen Einzelkosten erfassen.

Zu den Einzelkosten einer Ölheizung zählen folgende drei Hauptkostenbereiche:

  • Anschaffungskosten,
  • Installationskosten und
  • Betriebskosten.

Kostenfaktoren beim Kauf einer Ölheizung

Der größte, einmalige Kostenfaktor sind die Anschaffungs- bzw. Investitionskosten. Diese variieren in Abhängigkeit

  • von der Technologie der Ölheizung (Betriebsart),
  • von der Leistungsklasse, in der die Ölheizung heizt,
  • und selbstverständlich auch von der technischen Qualität der Anlage.

Investitionskosten nach der Heiztechnik

Hinsichtlich der Heiztechnik einer Ölheizung differenziert man zwischen

Dazu müssen Sie wissen, dass Brennwerttechnik-Ölheizungen mehr als Niedertemperatur-Ölheizungen kosten. Zum Beispiel kaufen Sie bei einem renommierten deutschen Hersteller eine Brennwert-Ölheizung für ein Ein- bis Zweifamilienhaus für gut 4.000 Euro, während eine vergleichbare Niedertemperatur-Ölheizung desselben Herstellers "nur" Anschaffungskosten von etwa 2.500 Euro erforderlich machen.

Die Brennwert-Ölheizung kostet demnach deutlich mehr als die Niedertemperaturheizung. Der Preisunterschied ist insofern jedoch durchaus gerechtfertigt, als dass Sie bei der Brennwert-Ölheizung aufgrund des höheren Wirkungsgrades (Brennwert) jährlich Heizkosten einsparen.

Investitionskosten nach der Heizleistung

Egal, welcher Betriebsart Ihre Ölheizung sein soll, bei der Heizleistung gilt: Eine Ölheizung mit höherer Leistung kostet auch mehr. Zum Beispiel finden Sie bei ein- und demselben Hersteller eine NT-Ölheizung mit der Nennleistung 17 kW für 2.800 Euro, mit der doppelten Leistung (34 kW) für 3.500 Euro und mit der vielfachen Leistung von 500 kW für 15.000 Euro.

Betrachtet man die Anschaffungskosten ausschließlich nach der Heizleistung, so gilt, - nicht nur bei Ölheizungen - dass die Kosten nicht linear zur Leistung steigen. Eine Ölheizung mit doppelter Leistung kostet daher nicht doppelt soviel wie eine Ölheizung mit entsprechend der halben Leistung. Dies liegt daran, dass zur Vergrößerung der Leistung der Ölheizung nur einige wenige Bauteile wie u.a. die Ölbrennerdüseangepasst werden müssen.

Um diesen Kostenvorteil auszunutzen, wurden Ölheizungen früher großzügiger ausgelegt, um Leistungsreserven vorzuhalten. Die damit einhergehenden Effizienzverluste konnte zudem bei dem früher sehr niedrigen Ölpreisniveau ignoriert werden. Dies ist heute anders und es empfiehlt sich, die Heizleistung der Ölheizung nach dem Heizwärmebedarf des Hauses auszulegen. Denn der vermeintliche Vorteil bei den Anschaffungskosten resultiert bei höheren Ölpreisen schnell in höheren Gesamtkosten.

Investitionskosten nach der Qualität

Bei der Qualität gilt auch für Ölheizungen, was überall gilt: Gute Qualität hat ihren Preis. und resultiert in einer längeren Nutzungsdauer und/ oder geringeren Wartungs- und Reparaturkosten. Moderate Mehrkosten für eine hohe Qualität der Ölheizung resultieren daher in aller Regel in niedrigeren gesamtkosten.

Die Qualität einer Ölheizung bestimmt sich dabei vornehmlich nach der Ausführung der Bauteile: So kostet z. B. ein Öl-Heizkessel aus Edelstahl mehr als einer aus Gusseisen. Aber auch die Qualität einer Vielzahl weiterer Bauteile ist diesbezüglich von Bedeutung.

Während die Qualität der Bauteile vornehmlich die Wartungs- und Reparaturkosten bestimmen, so bestimmt die Qualität der Heizungssteuerung wiederum die Heizkosten der Ölheizung. Denn eine qualitativ hochwertige Steuerung ermöglicht die (automatische) Anpassung der Ölheizung an die individuellen Bedürfnisse. So werden Bereitschaftsverluste minimiert und auch überhitzte Räume vermieden, was wiederum entsprechend die Heizkosten langfristig reduzieren hilft.

In aller Regel bieten Markenhersteller eine höhere Qualität an als No-Name-Hersteller aus z. B. Fernost. Neben den vorgenannten Kostenargumenten für den Kauf einer qualitativ hochwertigen Ölheizung sollte zudem bedacht werden, dass deutsche Markenhersteller auch einen qualitativ hochwertigen Service über ein engmaschiges Netz an Partnerbetrieben anbieten. Im Falle einer Störung der Ölheizung ist so schnell Abhilfe geschaffen. Wird ein Wartungsvertrag geschlossen, so fallen auch die Kosten entsprechend geringer aus.

Tabelle 1: Kostenfaktoren beim Kauf einer Ölheizung
Kostenfaktor Kostenverhältnis
Heiztechnik Die Mehrkosten für eine Ölbrennwertheizung zahlen sich umso schneller aus, je höher die Ölpreise sind. Auf Sicht von 20 Jahren lohnt es sich, eine effiziente Brennwertheizung anzuschaffen.
Heizleistung Der Kostenvorteil einer vergleichsweise günstigeren Ölheizung mit höherer Leistung ist nur scheinbar ein Vorteil, da damit auch Effizienzverluste einhergehen. Die Leistung sollte immer nach dem Heizwärmebedarf ausgelegt werden.
Heizungsqualität Qualitativ hochwertige Ölheizungen kosten in der Regel mehr. Dennoch rechnen sich die Mehrkosten langfristig aufgrund niedrigerer Heizkosten und geringerer Wartungs- und Betriebskosten.

Erfassung der individuellen Installationskosten

Ist die Ölheizung gekauft, müssen Sie mit Kosten für ihre Lieferung, Montage und Inbetriebnahme rechnen. Bei Sanierungen müssen zudem in aller Regel Zusatzkosten für eine weitere Anpassung des Heizungssystems einkalkuliert werden. 

Montagekosten

Zu den Montagekosten einer Ölheizung zählen die Lieferung, die Montage der Ölheizung selbst als auch deren Inbetriebnahme. Bei Sanierungen müssen hier zudem Kosten für die Demontage und die Entsorgung des alten Ölheizkessels eingerechnet werden. Die Montagekosten selbst lassen sich je nach den individuellen Gegebenheiten in eine Vielzahl an Kostenpositionen differenzieren.

Für den Anschluss der Ölheizung an den Schonstein muss im Sanierungsfall neben den Montagekosten des Abgassystems mit Kosten für Stemmarbeiten sowie Putz- und Maurerarbeiten gerechnet werden. Ist der bestehende Schornstein nicht mehr zur Nutzung insbesondere einer Ölbrennwertheizung nutzbar zu machen, so bietet sich die Installation eines externen Edelstahlschornsteins an. Dessen Montage ist häufig mit Kosten von etwa 700 bis 1000 Euro verbunden.

Eine weitere Kostenposition ist der Anschluss an das Warmwassersystem. Dies erfordert Kosten für die Montage eines evtl. benötigten Warmwasserspeichers, für den Anschluss an die Kalt- und Warmwasserleitung, die Montage der Zirkulationspumpe für die Warmwasserzirkulation als auch Kosten für die Montage eines Ausdehnungsgefäßes.

Zusatzkosten

Zu den individuellen, gebäudeabhängigen Zusatzkosten zählen im Allgemeinen die Materialkosten, die zusätzlich zu den Montagekosten anfallen. Dies sind zum einen Rohrleitungskosten für den Heizkreis-Anschluss als auch für den Anschluss an das Abgassystem, sowie für den brauchwasserseitigen Anschluss an einen Warmwasserspeicher und die Kosten für das Elektromaterial wie z. B. Elektrokabel, Außen- und Innentemperaturfühler als auch deren Verlegung.

Wer auf eine Ölbrennwertheizung umsteigt, muss mit weiteren Kosten rechnen. Hierzu zählen eine Kondensatleitung vom Heizgerät zum Abwasseranschluss, eine Hebepumpe und die Materialkosten für die Umrüstung eines bestehende Schornsteins oder ein Edelstahlschornstein. Dieser kann extern geführt werden oder ein vorhandener Schornstein umgerüstet werden.

Zudem werden weitere Kosten, häufig für bei einer Sanierung einer Ölheizung vorgeschriebene Effizienzmaßnahme wie einen hydraulischen Abgleich und evtl. den Einbau einer hocheffizienten Umwälzpumpe fällig.

Tabelle 2: Beispiel für ein Komplett-Angebot über den Austausch einer Ölheizung mit einer Viessmann Vitoladens 300-C Öl-Brennwertheizung (Nennwärmeleistung 12,9 - 19,3 kW)
Angebotsposition Preis
Ölheizkessel 5.400,00 €
Heizkessel-Zubehör 950,00 €
Heizkreis-Anschluss 670,00 €
Elektro-Material 75,00 €
Montagearbeiten 1.600,00 €
Angebotssumme (netto) 8.695,00 €
19% Mehrwertsteuer 1.652,05 €
Angebotssumme (brutto) 10.347,05 €

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Kalkulation der jährlichen Heiz- und Betriebskosten

Alle bisher beschriebenen Kostenpositionen sind einmalig auftretende, nicht wiederkehrende Kosten für die Anschaffung, Montage und Inbetriebsetzung der Ölheizung. Doch ihr Betrieb - das Heizen mit einer Ölheizung - verursacht selbstverständlich auch laufende, in Intervallen (meistens jährlich) auftretende Kosten. Diese werden im Allgemeinen unter dem Begriff Betriebskosten einer Ölheizung subsumiert.

Heizkosten

Der wohl mit Abstand wichtigste Kostenblock einer Ölheizung sind die Heizkosten. Diese resultieren aus dem Heizölverbrauch und den Heizölpreisen, zu denen das Heizöl eingekauft wurde. Bei einem Neukauf einer Ölheizung ist es vor Allem von Bedeutung, wie hoch der zukünftige Heizölverbrauch ausfallen wird. Nur so lässt sich beurteilen, ob der Kauf der Ölheizung wirtschaftlich ist.

Bei einem Einfamilienhaus rechnet man mit einem durchschnittlichen Heizöl-Verbrauch von rund 15 Litern Heizöl pro Quadratmeter (m2) und Jahr – inklusive Warmwasser. Wird Heizöl nur zum Heizen eingesetzt, reduziert sich der Durchschnittswert auf ca.13 Liter (m2). Allerdings ist der Verbrauch von vielen Faktoren abhängig, zum Beispiel vom technischen Zustand der Heizung und der richtigen Temperatureinstellung. Des Weiteren spielt auch die Dämmung des Hauses eine sehr wichtige Rolle.

Um in einem Neubau oder bei Vorliegen eines Energieausweises den Heizölverbrauch genauer zu bestimmen, kann man sich an folgenden Richtwerten für den Heizwärmebedarf in Watt pro (m2) orientieren: 

  • Neubau nach Energieeinsparverordnung (EnEV): 40 - 50 W/ m2
  • Altbau nach Wärmeschutzverordnung von 1995: 50 - 70 W/ m2
  • Altbauten ab etwa 1980 und normaler Wärmedämmung: 70 - 90 W/ m2
  • Altbauten mit älterem Mauerwerk ohne Wärmedämmung: 90 - 120 W/ m2

Der Heizölverbrauch lässt sich dann anhand der 

  • beheizten Nutzfläche,
  • der Anzahl der Heizstunden (hier: 2000 Stunden),
  • dem Heizwert von Heizöl (hier: 10 kWh/Liter) und
  • dem Wirkungsgrad der neuen Ölheizung (hier: 0,98)

bestimmen und beispielsweise wie folgt berechnen:

55 W/m2 * 150 m2 = 8,25 kW * 2000 Heizstunden = 16.500 kWh / 10 kWh/Liter = 1.650 Liter / 0,98 = 1684 Liter Heizöl

Liegen keine Werte für den Heizwärmebedarf vor, so kann man sich an der Heizleistung der alten Ölheizung orientieren und je nach Baujahr entsprechend den Wirkungsgrad variieren, sodass die Heizölersparnis berechnet werden kann. Multipliziert man dann den Verbrauch mit dem Heizölpreis pro Liter (brutto inkl. Lieferung), so erhält man die Heizöl-Kosten der Ölheizung pro Jahr.

Tabelle 3: Berechnung der Heizkostenerspranis beim Austausch einer alten mit einer neuen Ölheizung*
Heizwärmebedarf Heizölbedarf (alte Ölheizung) Heizölbedarf (neue Ölheizung) Ersparnis Heizkosten pro Jahr
50 W/ m2 1765 Liter 1531 Liter 117 Euro
75 W/ m2 2647 Liter 2296 Liter 176 Euro
100 W/ m2 3529 Liter 3061 Liter 234 Euro
125 W/ m2 4412 Liter 3827 Liter 293 Euro
150 W/ m2 5294 Liter 4592 Liter 351 Euro
175 W/ m2 6176 Liter 5357 Liter 410 Euro
200 W/ m2 7059 Liter 6122 Liter 468 Euro
225 W/ m2 7941 Liter 6888 Liter 527 Euro
250 W/ m2 8824 Liter 7653 Liter 585 Euro

* Heizstunden = 2000 h, Heizwert = 10 kWh/Liter, Wohnfläche = 150 m2, Wirkungsgrad alte Ölheizung = 85%, Wirkungsgrad neue Ölheizung = 98%, Heizölpreis = 50 Cents pro Liter

Zu den verbrauchsgebundenen Betriebskosten einer Ölheizung zählen neben den Brennstoffkosten die Stromkosten für den Kesselbetrieb und die Umwälzpumpen. Zu den nicht verbrauchsgebundenen Kosten zählen jene, um den ordnungsgemäßen Betrieb der Ölheizung über die gesamte Betriebszeit hinweg sicherzustellen. Hierzu zählen u.a. die Reparatur- und Wartungskosten als auch die Versicherungskosten für z. B. das Risiko einer Leckage des Heizöltanks sowie die Kosten für den Schornsteinfeger.

Reparatur- und Wartungskosten

Im Falle des Falles kommen auch mal Reparaturkosten auf Sie zu, wenn die Ölheizung den Betrieb verweigert. Um die dann schlimmstenfalls hohe Reparatursumme aufbringen zu können, bilden viele Verbraucher von Beginn der Betriebszeit der Ölheizung an eine Rücklage für den Notfall.

Viele Fachhandwerker, bei denen Sie die Ölheizung kaufen und von denen Sie sie installieren und in Betrieb nehmen lassen, bieten Ihnen neben der einmaligen Dienstleistung auch Wartungsverträge über die gesamte Laufzeit der Ölheizung an. Die Wartung einer Ölheizung ist unerlässlich, ein Wartungsvertrag kostet beispielsweise bis zu 200 Euro im Jahr. Der Wartungsvertrag umfasst Arbeiten wie

  • das Prüfen der Anlage auf Korrosionsschäden hin,
  • den Austausch von Neutralisationsgranulat
  • und kleinere Reparaturen (Ersatz von Düsen und Filtern, die von Verschleiß betroffen sind).

Schornsteinfegerkosten

Bedenken Sie außerdem, dass Sie den Schornsteinfeger regelmäßig ins Haus holen müssen, der neben der regelmäßigen Kehrung auch die Abgaswegüberprüfung vornimmt und die Bundesimmissionsschutzmessung. Außerdem übernimmt er die sogenannte Feuerstättenschau. Der Schornsteinfeger kommt zwischen einmal im Jahr und einmal alle drei Jahre zu Ihnen, die Gebühren dafür sind regional verscheiden, mit 75 Euro pro Besuch sollten Sie aber rechnen.

Berechnung und Vergleich der Gesamtkosten einer Ölheizung

Um sowohl die Kosten des Heizens mit einer Ölheizung realistisch darzustellen als auch einen Vergleich zu anderen Heizungssystemen anstellen zu können, müssen sämtliche einmalige als auch laufende Kosten für die Ölheizung gemeinsam betrachtet werden. Hierzu ist es sinnvoll, die vorgenannten Kostenpositionen nach ihrer Fälligkeit (z. B. jährlich) auf Sicht der gesamten Nutzungsdauer (in der Regel werden hier 20 Jahre angesetzt) der Ölheizung zu erfassen.

Eine einfache Kostenanalyse wäre es nun, die laufenden Kosten aufzusummieren und zu den Anschaffungskosten hinzuzurechnen oder die Anschaffungskosten durch die Nutzungsdauer zu teilen und zu den jährlichen Heiz- und Betriebskosten zu addieren (Jahresgesamtkosten). Die so ermittelten Gesamtkosten der Ölheizung können dann bereits im Vergleich mit anderen Heizungssystemen aussagekräftige Rückschlüsse auf die wirtschaftliche Vorteilhaftigkeit einer Investition in eine Ölheizung möglich machen.

Genauer und auch finanzmathematisch korrekter wäre es jedoch, z. B. die Annuitätenmethode nach VDI 2067 Blatt 1 "Berechnung der Kosten von Wärmeversorgungsanlagen - Betriebstechnische und wirtschaftliche Grundlagen; Wirtschaftlichkeitsberechnungsverfahren" anzuwenden. Dabei werden die laufenden Kosten nach Ihrer Fälligkeit mit einem Zinssatz auf den Anschaffungszeitpunkt abgezinst. Wer die Kosten der Ölheizung über einen Kredit finanziert hat, kann hier z. B. die Kreditzinsen ansetzen. Zudem kann es sinnvoll sein, eine Steigerungsrate für den Heizölpreis einzukalkulieren. Denn auf lange Sicht ist trotz der überraschenden Niedrigpreisphase der Heizölpreis bisher kontinuierlich angestiegen.

Tabelle 4: Gesamtkostenrechnung eines Ölheizungssystems im Neubau mit Solarthermie zur Trinkwassererwärmung und Zu-/ Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung** (Quelle: BDEW-Heizkostenvergleich Neubau 2016)
Kosten Öl-Brennwertheizung Solare Trinkwassererwärmung
Jahresenergiekosten 456 Euro/a 190 Euro/a
Zinskosten gelagerte Brennstoffe 10 Euro/a
Kosten für Hilfsenergiebedarf 34 Euro/a 61 Euro/a
Summe der verbrauchsgebundenen Kosten 896 Euro/a
Kosten Wärmeerzeuger / Regelung 5.800 Euro 6.600 Euro
Kosten Heizflächen/ Leitungssystem 7.000 Euro 1.600 Euro
Kosten Schornstein/ sonstige Baukosten 4.150 Euro
Kosten Brennstofflagerung 1.800 Euro
Kosten Elektroinstallation 550 Euro 400 Euro
Summe der Investitionskosten 36.900 Euro
Kapitalkosten Wärmeerzeuger / Regelung 509 Euro/a 477 Euro/a
Kapitalkosten Heizflächen/ Leitungssystem 427 Euro/a 124 Euro/a
Kapitalkosten Schornstein/ sonstige Baukosten 203 Euro/a
Kapitalkosten Brennstofflagerung 110 Euro/a
Kapitalkosten Elektroinstallation 27 Euro/a 20 Euro/a
Summe der Kapitalkosten 2.554 Euro/a
Wartungskosten 365 Euro/a
Schornsteinfegergebühren 35 Euro/a
Versicherungskosten 46 Euro/a
Summe der betriebsgebundenen Kosten 445 Euro/a
Summe der betriebsgebundenen Kosten 3.896 Euro/a

** Nutzfläche/ Wohnfläche = 256 m2/ 150 m2, Primärenergiebedarf = 48,01 kWh/m2a

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