Letzte Aktualisierung: 30.05.2017

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Experten-Ratgeber: Technik und Typen von Kachelofeneinsätzen im Vergleich

Was ist ein Kachelofeneinsatz? Welche Aufgabe hat er und wie wird er dieser bautechnisch gerecht? Welche Unterschiede gibt‘s bei Kachelofeneinsätzen und für welchen Einsatz eignet sich welche Technik?

Ein Kachelofen ist ein Garant für wohlige Wärme. Denn er liefert sie Großteils als Strahlungswärme, die wir als besonders angenehm empfinden. Dank moderner Kachelofeneinsätze kann der Kachelofen auch in energiesparenden Gebäudekonzepten befeuert werden. Wir erklären Ihnen in diesem Beitrag, was Sie zu Kachelofeneinsätzen wissen müssen: Sie lernen die gängigen Kachelofeneinsätze kennen, erfahren, wie sie funktionieren und welche Vor- und Nachteile sie mit sich bringen.

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Aufbau und Funktionsprinzip eines Kachelofens

Ein Kachelofen ist ein Ofen, der einen einzelnen Raum oder mehrere beheizen kann. Wie es der Name schon sagt, ist ein Kachelofen aus keramischen Kacheln, besser: Ofenkacheln, gesetzt. Alternativ werden Kachelöfen gemauert. Das heißt, dass so ein Kachelofen wegen seiner aufwendigen Bauweise in Handarbeit ein dauerhafter Mitbewohner ist. Seine Platzierung muss strategisch wohl überlegt sein.

Typischerweise ist ein Kachelofen ein massiges wie massives Teil, denn seine eigene Masse speichert die sich für kurze Zeit ergebende große Menge an Wärme, die beim Verbrennen von u.a. Holz erzeugt wird, und gibt sie nach und nach an den Raum ab.

Bis zum 20. Jahrhundert hatten klassische Kachelöfen keinen Rost. Die sogenannte Rostfeuerung für Kachelöfen kam erst später auf. Dank des Rosts, der die Auflagefläche für den Festbrennstoff bildet und mit Öffnungen versehen ist, konnte Verbrennungsluft erstmals auch von unten einströmen und Asche fiel nach unten durch. Der Rost verbesserte somit die Feuerleistung des Kachelofens.

Revisionsfähige Kachelofeneinsätze im Überblick

Entwicklung

Als man im 19. Jahrhundert begann, Kohle als Brennstoff zu nutzen und auch im Kachelofen zu verfeuern, änderte das die bis dato typische Kachelofenbauweise. Die Kohle war handlicher als das zuvor genutzte Holz zum Verbrennen, so dass man die Feuertür des Kachelofens jetzt kleiner gestalten konnte.

Da das Glutbett der Kohle länger vorhielt als das von Holz und somit nachhaltiger Hitze erzeugte, war auch die große keramische Speicherkapazität nicht mehr zwingend notwendig. Sprich: Die Kachelöfen an sich konnten jetzt weniger massig gebaut werden. Über verschiedene Zwischenstufen entwickelte man darauffolgend kompakte Kachelofeneinsätze.

Konstruktive Vorteile

Die wurden auch Heizeinsätze genannt: Gusseiserne, mit Schamotte ausgekleidete Kachelofeneinsätze, die die wichtigen Bauteile einer Feuerungsstelle wie Rost, Aschekasten und Ofentüren in einem kompakten Einsatz zusammenfassten.

Der große Vorteil: Solche Kachelofeneinsätze waren revisionsfähig. Das bedeutet: Die Kachelofeneinsätze ließen sich warten und gegebenenfalls reparieren, ohne dass man dafür den ganzen Kachelofen abbauen musste.

Mittels konvektiver Luftführung kühlte man die Kachelofeneinsätze. Die Luft erhöhte zugleich das Raumheizvermögen – im buchstäblichen (Luft)Zuge dessen entstanden sogenannte Warmluftkachelöfen. Mit ihnen konnte der Raum schneller aufgeheizt werden. Und nicht nur das: Mit Jalousien ließ sich der Heizbedarf anpassen. Die warme Luft konnte man umleiten, zum Beispiel in andere Räume oder gar Stockwerke.

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Kachelofeneinsatz – gängige Typen

Man unterscheidet Kachelofeneinsätze in

  • wasserführende
  • und raumluftunabhängige

Typen.

wasserführender Kachelofeneinsatz mit variabler und fester Wärmeaufteilung

Ein wasserführender Kachelofeneinsatz erzeugt neben der wegen ihres hohen Strahlungsanteils angenehmen Heizwärme auch Warmwasser. Dabei unterteilt man die wasserführenden Kachelofeneinsätze in solche,

  • die die Wärme variabel aufteilen (variable Wärmeaufteilung), so dass Sie nach Bedarf jederzeit selbst entscheiden, wie viel der Wärme zum Heizen und wie viel zur Warmwassererzeugung verwendet wird, und solche,
  • die diese variable Funktionalität nicht bieten (feste Wärmeaufteilung), so dass Sie bereits vor dem Bau der Anlage festlegen müssen, in welchem Verhältnis die Wärmeanteile zur Warmwassererzeugung und Heizwärmeerzeugung stehen sollen. Diese Kachelofeneinsätze sind meist günstiger in der Anschaffung als die mit variabler Wärmeaufteilung.

Expertentipp: Bei der Variante mit variabler Wärmeaufteilung macht es beispielsweise Sinn, morgens mehr Warmwasser zu erzeugen und weniger zu heizen (Wärmeaufteilung: 60 Prozent Warmwasser, 40 Prozent Heizung), während Sie abends ein umgekehrtes Verhältnis einstellen: 40 Prozent Warmwasser, 60 Prozent Heizung. Die abendliche Einstellung wäre auch eine, die man gut bei wasserführenden Kachelofeneinsätzen mit fester Wärmeverteilung von vornherein einstellen würde.

Wasserführende Kachelofeneinsätze sind beliebte Bausätze (auch Rüstsätze genannt), die man als Nachrüstzeug kauft, um alte Kachelöfen beziehungsweise Kachelofeneinsätze zu ersetzen (siehe unten) – und sich so die wärmespendende Funktion des Kachelofens zu erhalten. Wer Wert auf die Kaminfeueroptik legt, kann sich sogar einen Kachelofeneinsatz mit Sichtfenster in der Ofentür holen.

raumluftunabhängige Kachelofeneinsätze

Ein raumluftunabhängiger Kachelofeneinsatz hat einen Anschlussstutzen für von extern zugeführte Verbrennungsluft. Das heißt, der raumluftunabhängige Einsatz greift nicht auf die Raumluft zurück, wenn es ans Verbrennen des Brennstoffs geht, sondern nutzt Außenluft. Die kommt zum Beispiel aus einem speziellen Schornstein zu ihm oder auch aus dem Kellergeschoss.

Solch ein raumluftunabhängiger Kachelofeneinsatz ist gut geeignet, um sogenannte Niedrig-Energiehäuser oder Passivhäuser zu beheizen. Es reicht mitunter allein der Kachelofen mit Einsatz zum Beheizen solcher Energiesparhäuser, denn ein Teil der Wärme kann im Pufferspeicher gespeichert und via Wärmetauscher auf das Heizwasser übertragen werden.

Für die Sommermonate empfiehlt sich dann beispielsweise eine Solarthermie-Anlage zur Erwärmung des Warmwassers, während im Winter der Kachelofen mit Einsatz den Heizjob macht. Mittlerweile gibt es Kachelofeneinsätze für

  • Scheitholz und
  • Holzpelletsmodelle.

Letztere werden nahezu vollautomatisch mit dem Brennstoff Holzpellets bestückt, was den Komfort deutlich erhöht.

Öl-, gas- und strombetriebene Kachelofeneinsätze

Neben holz- gibt es auch öl- und gasbefeuerte Kachelofeneinsätze. Mit Heizeinsätzen für Gas- und Öl-Kachelöfen profitieren Sie insbesondere von einem großen Gestaltungsspielraum beim Design des Ofens. Zudem bleiben anders als bei Holz-Kachelöfen die Temperaturen konstant und ein aufwändiges Nachfüllen von Holz und Verschmutzungen durch Ruß entfallen.

Gasheizeinsätze wurden speziell für den Warmluftofen entwickelt und sind für alle Gasarten geeignet. Ein Gasbrenner erzeugt die Wärme, das Gas verbrennt dabei sauber und umweltverträglich. Ist ein Gasanschluss vorhanden, wird im Gegensatz zum Holz kein Lagerraum nötig.

Bei Öl-Kachelofeneinsätzen erwärmt ein in den Ofen eingebauter Ölheizeinsatz die Kachelflächen, über Luftgitter kann aber auch "schnelle Wärme" direkt in den Raum geleitet werden. Eine Öldruckanlage sorgt für die Förderung des Heizöls aus einem Öldruckbehälter. Aus sicherheitstechnischen Gründen empfiehlt sich zusätzlich der Einbau einer Ölauffangwanne mit Sicherheitsabschaltung, um zu verhindern, dass Öl unkontrolliert austreten kann.

Noch eine Alternative bietet sich an: Wer weder Lust noch die Möglichkeit besitzt, den Kachelofeneinsatz mit Holz, Gas oder Öl zu betreiben kann auch einfach den Strom aus der Steckdose nutzen. So kann man sich unkompliziert und auch vergleichsweise günstig über ein optisch ansprechendes Flammenspiel freuen.

Austausch von Kachelofeneinsätzen

Da alte Kachelofeneinsätze den strengen Anforderungen der aktuellen Feinstaubverordnung nicht mehr gerecht werden, hat der Gesetzgeber mit der Bundesimmissionsschutzverordnung (kurz: BImSCHV) eine Austauschpflicht für alte Kachelofeneinsätze erlassen. Kleine und mittlere Feuerungsanlagen müssen demnach folgenden Grenzwerten gerecht werden: 

  • CO-Emission: weniger als 1.250 Milligramm pro Kubikmeter
  • Staub-Emission: weniger als 40 Milligramm pro Kubikmeter
  • Wirkungsgrad: mindestens 75 Prozent

Kachelofeneinsätze, die nicht auf die vorgenannten Werte kommen, müssen nach einer Übergangsfrist ersetzt werden: Die Fristen hat der Gesetzgeber gemäß der Baujahre auf den Typenschildern der Kachelofeneinsätze wie folgt vorgegeben: 

  • Baujahre bis einschließlich 1974 – Austauschdatum: 31.12.2014
  • Baujahre 1.1.1975 bis 31.12.1984 – Austauschdatum: 31.12.2017
  • Baujahre 1.1.1985 bis 31.12.1994 – Austauschdatum: 31.12.2020
  • Baujahre 1.1.1995 bis 22.03.2010 – Austauschdatum: 31.12.2024

Der zuständige Schornsteinfeger unterliegt der Pflicht, sämtliche in seinem Zuständigkeitsbereich betriebenen Geräte auf die Einhaltung der Immissionswerte hin zu prüfen und bei Nichterreichen der Vorgaben stillzulegen.

Im Durchschnitt emittiert ein neuer Kachelofenseinsatz lediglich ein Siebtel der Schadstoffe eines Altgerätes und ist somit um ein Vielfaches effizienter. Der Grund: Durch den besonderen Aufbau der modernen Brennkammer wird die Verbrennungsluft dem Feuer an unterschiedlichen Stellen zugeführt und sorgt somit für eine schadstoffarme Verbrennung. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern senkt auch die Energiekosten.

Expertentipp: Sollte Ihr Kachelofeneinsatz ein Austauschkandidat sein, macht es Sinn, sich nach einem Dienstleister umzuschauen, der maßgefertigte Kachelofeneinsätze anfertigt. Denn dann erspart die Maßarbeit des Handwerkers Ihnen den Abriss der Kachelofenfassade beziehungsweise Kachelofenverkleidung.

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