Letzte Aktualisierung: 16.01.2024

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Die Pelletheizung: Technische Details, Kosten & Förderungen

Pelletheizungen sind komfortabel in der Bedienung, vielseitig einsetzbar und heizen umweltfreundlich durch einen nahezu CO2-neutralen Brennstoff.

Moderne Pellet-Zentralheizungen erreichen einen Wirkungsgrad von über 90 % und weisen niedrige Emissionswerte auf. Sie sind in Betrieb und Wartungsaufwand vergleichbar mit Öl und Gasheizungen. Auf dem derzeitigen Markt gibt es zwei verschiedenen Typen: Halbautomatische Pelletheizungen besitzen einen großen Vorratsbehälter, der händisch aufgefüllt wird. Vollautomatische Pelletheizungen hingegen sind über ein Fördersystem direkt mit dem Lagerraum verbunden und werden dadurch automatisch mit dem Holzbrennstoff versorgt.

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Der Holzbrennstoff Pellets

Pellets werden üblicherweise aus Sägespänen gefertigt, die als Reststoffe bei der holzverarbeitenden Industrie anfallen. Die Holzspäne werden in naturbelassenem Zustand unter Druck zusammengepresst. Durch den holzeigenen Stoff Lignin benötigt man dabei keine künstlichen Bindemittel. Der Energieaufwand zur Herstellung von Holzpellets für Pelletheizungen beträgt weniger als 3 % des eigenen Brennwerts. Ein weiterer Vorteil: Holz ist ein regionaler Rohstoff. Deshalb sind die Transportwege bei der Pelletproduktion kurz.

Pellets sind ein europaweit genormter und zertifizierter Brennstoff, der strenge Qualitätskriterien erfüllen muss. In der sogenannten EN-Norm 14961-2 werden unter anderem Richtlinien für Größe, Heizwert und Aschegehalt von Holzpellets festgelegt. Entsprechend der Euronorm werden Pellets in die Güteklassen A1, A2 (beide für den privaten Gebrauch) und B (auch Industriepellets genannt) eingeteilt. Für eine möglichst effiziente Nutzung einer Pelletheizung wird Verbrauchern die Wahl von Pellets der Güteklasse A1 empfohlen.

In Deutschland gibt es zusätzlich das Qualitätssiegel ENplus vom Deutschen Pelletinstitut (DEPI). Dabei werden neben der Einhaltung der EN-Norm auch die Produktion und der Transport der Pellets von unabhängigen Kontrolleuren überprüft.

Da Pellets im Falle eines z. B. Hochwassers oä nicht wie Ölheizungen zu einer Kontamination des Lagerraums und umliegender Bereiche beitragen, bieten sich Pelletheizungen auch als Heizungssystem in Gewässerschutzgebieten an.

Einbau einer Pelletheizung

Die Wahl der richtigen Pelletheizung hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören

  • der Energiebedarf,
  • die Situation von Heizraum bzw. Lagerung sowie
  • eine ausreichende Zufahrt bei der Lieferung der Pellets.

Eine individuelle Planung der pelletbefeuerten Heizanlage bietet der zuständige Heizungsinstallateur am besten direkt vor Ort.

Führende Hersteller von Pelletheizungen setzen mittlerweile auf eine kompakte und modulare Bauweise der Heizungsanlagen. Dies spart Platz und erleichtert die Einbringung in den Heizungskeller. Die Effizienz eines Pelletkessels kann zudem gesteigert werden, wenn die Anlage mit Solarthermie zur Heizungsunterstützung kombiniert wird. Zusätzlich kann ein Pufferspeicher zur Brauchwasserbereitung installiert werden, um den Wirkungsgrad und die Lebensdauer der Heizungsanlage zu erhöhen.

Lagerung und Fördersysteme

Wenn es um den Einbau einer Pelletheizung geht, stellt sich für Verbraucher häufig die Frage nach der Lagerung des Brennstoffs und seinem Transport zur Heizung. Für nahezu jede Heizraumsituation gibt es dazu eine passende Lösung.

Generell gilt: Das Pelletlager sollte möglichst nahe an der Heizungsanlage platziert werden, um lange Transportwege zu vermeiden. Ideal eignet sich ein abgeschlossener Raum an einer Außenwand für die Lagerung des Holzbrennstoffs, denn dies erleichtert die Befüllung. Dazu kann ein vorhandener Raum umgebaut oder ein Fertiglager verwendet werden.

Holzpellet-Lagerbedarf Kalkulation für ein Einfamilienhaus Neubau 150 m2:

  • Endenergiebedarf Heizung: 100 kWh/m2/a
  • Endenergiebedarf Warmwasser: 50 kWh/m2/a
  • Wärmebedarf in kWh/Jahr: (100 + 50) • 150 = 22.500
  • Holzpelletbedarf in kg: 22.500 : 4 = 5.625 (= 5,625 t)
  • Lagerbedarf in m³: 5,625 • 2 = 11,25

Besonders flexibel sind sogenannte Pellettanks, die es in unterschiedlichen Größen und Materialien gibt. Beim Umstieg von einer Ölheizung auf einen Pelletkessel ist es aber auch möglich, den alten Öltank zum Pelletlager umzubauen. Sollte kein Lagerraum vorhanden sein, kann eine halbautomatische Pelletheizung installiert werden. Diese bietet allerdings weniger Komfort für den Anlagenbesitzer, denn der Brennstoff muss regelmäßig per Hand nachgefüllt werden.

Vollautomatische Pelletheizungen werden wiederum durch ein automatisches Fördersystem mit der benötigten Menge an Pellets versorgt. Die mechanische Förderschnecke, die nach dem Prinzip der archimedischen Schraube funktioniert, transportiert Pellets mit geringem Stromverbrauch auf geraden Strecken. Normalerweise gelangen die Pellets durch Schrägen im Lagerraum zur Förderschnecke. Um Platz zu sparen, gibt es sogenannte Rührwerke, die auf dem Boden des Lagers platziert werden und den Brennstoff zur Förderschnecke befördern. Über längere Distanzen und größere Höhenunterschiede lassen sich Pellets am besten per Druckluft, also über eine pneumatische Saugförderung transportieren.

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Verbrennungstechnik einer Pelletheizung

Es kommen verschiedene Feuerungstechniken bei der Verbrennung des umweltfreundlichen Energieträgers zum Einsatz:

  • Unterschubfeuerung: Die Pellets werden bei dieser Art der Feuerung von unten auf einen Brennteller geschoben. Durch die nachgeschobenen Pellets fällt die anfallende Asche über den Tellerrand in den Aschekasten. Die entstehenden Gase werden in einer weiteren Brennkammer verbrannt und anschließend über den Schornstein abgegeben.
  • Quereinschubfeuerung: Hier funktioniert die Verbrennung ähnlich wie bei der Unterschubfeuerung. Der Unterschied: Die Pellets gelangen nicht von unten, sondern seitlich auf den Brennteller der Pelletheizung.
  • Fallschachtfeuerung: Die Pellets fallen von oben auf eine Brennfläche. Dabei fällt vergleichsweise wenig Asche an, dafür ist die Fallschachtfeuerung durch mehr Einzelkomponenten anfälliger für Störungen.
  • Sturzbrandtechnik: Auch hier fallen die Pellets von oben in die Pellet-Brennkammer. Durch ein Sauggebläse werden die Flammen nach unten gezogen. Bei dieser Art der Feuerung fällt der geringste Ascheanteil an, allerdings kann eine vollständige Verbrennung der Pellets nur bei Volllast der Pelletheizung garantiert werden.
  • Walzenrostsystem: Im Brennraum befinden sich mehrere Stahlscheiben, die sich langsam drehen. Die Pellets fallen von oben auf die Walzen und werden durch die Drehbewegung während der Verbrennung weitergereicht. Durch kleine Zwischenräume kann die anfallende Asche entsorgt werden.

Abhängig von der Brennertechnik muss der Brennrost einer Pelletheizung regelmäßig gereinigt werden, um den hohen Wirkungsgrad aufrecht zu halten. Moderne Pelletheizungen verfügen über selbstreinigende Brennersysteme, teilweise muss die Reinigung einmal jährlich manuell erfolgen. Dies übernimmt der Heizungsinstallateur im Zuge der Wartung.

Bei der Verbrennung von Holzpellets fällt zudem ein geringer Ascheanteil (unter 1 %) an. Viele Pelletkessel verfügen über ein System zur Verdichtung der Asche. Der Aschebehälter muss dann nur 1-2 mal im Jahr geleert werden.

Emissionen und Feinstaubwerte

Moderne Pelletheizungen von Qualitätsherstellern unterbieten die relevanten Grenzwerte für Schadstoff- und Feinstaubemissionen. Auch die strengen Vorgaben der zweiten Stufe der 1. BImSchV, die im Januar 2015 in Kraft getreten ist, halten moderne Pelletheizungkessel problemlos ein.

Aber: Pelletheizungen stoßen rohstoff- und prinzipbedingt deutlich mehr Feinstaub aus als Öl- und Gasheizungen. Im Vergleich zu Kaminen, Kachelöfen oder Stückholzkesseln liegen die Feinstaubemission moderner Pelletheizungen deutlich niedriger. Im Normbetrieb liegt die Feinstaubemission bei etwa 8 mg pro MJ Wärmemenge, entsprechend 29 mg/kWh.

Tabelle: Feinstaubemissionen PM 2,5* (Quelle: Umweltbundesamt 2019, Daten für 2017)
Bereich Anteil
Energie 26,5%
Straßenverkehr 20,6%
Holzfeuerungen 19,4%
Einzelraumfeuerungen (Scheitholz) 15,9%
Scheitholz- und Hackschnitzel-Zentralheizungen 2,8%
Pelletheizungen 0,7%
Industrie 17,9%
Schüttgutumschlag 10,6%
Landwirtschaft 5,0%

Inzwischen gibt es Pelletsheizungsanlagen, die durch optimierte Verbrennung die Feinstaubemissionswerte unterschreiten und auch in Bereichen installiert werden dürfen, wo strengere Regelungen gelten. Durch den Einsatz von Staubabscheidern können sehr niedrige Schadstoffemissionen bei Pelletöfen erreicht werden. Beim Bundesamt für Wirtschaft- und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gibt es eine finanzielle Förderung für Staubabscheider. Außerdem gibt es den Blauen Engel auch für Holzpellets. Diese stammen aus nachhaltiger Forstwirtschaft und führen bei der Verbrennung zu niedrigeren Staubemissionen.

Da bei der Verbrennung von Holz nur so viel CO2 ausgestoßen wird wie der Baum zum Wachsen aus der Atmosphäre aufgenommen hat, spricht man beim Heizen mit Pellets von Klimaneutralität. Dabei muss allerdings beachtet werden, dass bei der Produktion und dem Transport von Pellets darüber hinaus ein geringer Anteil an Kohlendioxid anfällt. Trotzdem ist eine Holzheizung in Verbindung mit Solarthermie ein vergleichsweise umweltfreundlicher Weg zur Erzeugung von Wärmeenergie.

Tabelle: CO2-Emissionen unterschiedlicher Heizungssysteme**
Heizungssystem Jährlicher CO2-Ausstoß in kg/m2 Wohnfläche
Alter Standard-Ölkessel 40
Öl-/ Gasbrennwertkessel 26
Sole-Wasser-Wärmepumpe 18
Monovalente Pelletheizung 8
Pelletheizung mit Solarthermie 7

Wirtschaftlichkeit & Förderung einer Pelletheizung

Aufgrund der Lebensdauer einer Heizungsanlage sollte bei einer Wirtschaftlichkeitsberechnung unbedingt eine langfristige Betrachtung der Brennstoffkosten vorgenommen werden. Die Anschaffungskosten einer Pelletheizung liegen im Durchschnitt deutlich höher als beispielsweise für eine Ölheizung. Auf Dauer lohnt sich die Mehrinvestition in die umweltfreundliche Heizungsanlage allerdings. Denn Pellets waren in den letzten Jahren durchschnittlich 40% günstiger als der fossile Brennstoff Öl. Je nach Leistungsgröße amortisiert sich eine Pelletheizung also schon nach wenigen Jahren.

Ab dem 15. August 2022 gelten neue Förderungen für für BEG Einzelmaßnahmen (EM) wie z. B. Pelletheizungen. Für Holzfeuerungen sinkt der Standardzuschuss von 35 auf 10 Prozent. Wird eine alte Ölheizung oder – neu – eine alte Nachtspeicher- oder Kohleheizung ausgetauscht, erhöht sich der Fördersatz auf max. 20 Prozent. Das gilt ebenfalls neu für Gasetagenheizungen und 20 Jahre alte Gasheizungen. Für Erneuerbare Hybridheizungen mit Holz (z.B. Kombination mit Solarthermie oder Wärmepumpe) sind max. 35 Prozent Förderung möglich.

Die Fördermittel für eine neue Pelletheizung beantragen Verbraucher online beim BAFA. Achtung: Es muss immer erst ein Angebot eines Fachbetriebes vorliegen, bevor ein Antrag auf Heizungsförderung gestellt werden kann!

Tabelle: Fördersätze BEG EM ab 15. August 2022 (Auswahl), * mit WP-Bonus oder Innovationsbonus für staubarme Holzfeuerungen (voraussichtlich nur bis 31.12.2022)
Einzelmaßnahmen Zuschuss Zuschuss iSFP Heizungsaustausch Max. Fördersatz
Holzfeuerungen 10% - 10% 20%
EE-Hybrid mit Holzfeuerung 20% - 10% 35 % *
Wärme-/ Gebäudenetzanschluss 25% - 10% 35%
Heizungsoptimierung 15% 5% - 20%

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* Im Gegensatz zu PM10 gibt es für PM2,5 keinen Grenzwert für den Tagesmittelwert, sondern ausschließlich für den Jahresmittelwert. Nach der 39. BImSchV darf ab 2015 der Jahresmittelwert von 25 µg/m3 nicht überschritten werden, bis dahin gilt dieser Wert als Zielwert.

** Datenquelle stammt von Stiftung Warentest "Spezial Energie Mai 2009"

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