Letzte Aktualisierung: 22.04.2016

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Brandschutzputz Branelit Plus besteht Fraunhofer-Test

Über WDVS-Dämmplatten wurde in den letzten Jahren viel Schlechtes berichtet. Sie seien vor Allem buchstäblich brandgefährlich. Daher wurde der biozidfreie Brandschutzputz Branelit Plus von Proceram entwickelt, der das Überspringen der Flammen auf das WDVS so lange hinauszögern soll, bis die Feuerwehr eintrifft. Ob Branelit Plus wirklich brandverzögernd wirkt, hat nun Fraunhofer UMSICHT getestet.

Fraunhofer UMSICHT hat den Brandschutzputz Branelit Plus in Branduntersuchungen in zwei aufgebrachten Putzstärken getestet und jeweils mit unertüchtigten WDV-Fassadenelementen verglichen. (Foto: Fraunhofer UMSICHT)

Fraunhofer UMSICHT hat den Brandschutzputz Branelit Plus in Branduntersuchungen in zwei aufgebrachten Putzstärken getestet und jeweils mit unertüchtigten WDV-Fassadenelementen verglichen. (Foto: Fraunhofer UMSICHT)

Einer der größten Nachteile von Polystyrol-Hartschaumplatten (EPS oder XPS) ist deren vergleichsweise leichte Entflammbarkeit. Um eine geschossübergreifende Brandausbreitung zu verhindern, werden sie daher meist mit Flammschutzmitteln versetzt und mit Brandriegeln und Sturzschutzen versehen. Im Falle eines Vollbrandes können die Dämmplatten aber trotz dieser Schutzmaßnahmen erweichen oder aufschmelzen und unter hoher Wärmeentwicklung brennen selbst schwer entflammbare Polystyrol-Platten vollständig ab.

Fraunhofer UMSICHT hat vor diesem Hintergrund einen biozidfreien Brandschutzputz auf seine Eignung im Einsatz an WDV-Systemen hin untersucht und dessen Temperaturverläufe im Brandfall gemessen. Bei dem Brandschutzputz Branelit Plus (Putzmörtelgruppe P II nach DIN 18550, DIN 4102) von der PROCERAM GmbH & Co. KG aus Düsseldorf handelt es sich um einen mineralischen Putz auf Perlitbasis mit einer geringen Dichte und Wärmeleitfähigkeit. Klassische Putze weisen hingegen eine um den Faktor zehn höhere Wärmeleitfähigkeit und entsprechend höhere Dichten auf.

Für die Branduntersuchungen haben die Wissenschaftler den Brandschutzputz Branelit Plus in zwei aufgebrachten Putzstärken untersucht und jeweils mit unertüchtigten WDV-Fassadenelementen verglichen. Hierbei wurde auf eine Polystyrolbasis mit Armierungsgewebe und 3 mm Kratzputz jeweils eine 2,0 und 3,5 cm dicke Schicht des Brandschutzputzes aufgetragen. In den Brandversuchen wurde die Oberfläche des Systems punktuell mit einer Temperatur von 1100 °C durch einen Gasbrenner belastet. Eine Temperaturmessstelle wurde rückseitig, am Übergang Putz/Polystyrol positioniert.

In einem einstündigen Test konnte Fraunhofer UMSICHT deutliche Unterschiede im Temperaturverlauf der verschieden aufgebauten Fassadenelemente feststellen. Bereits nach einer Minute wurde beim unertüchtigten WDV-System die Glasübergangstemperatur von Polystyrol, die bei 100 °C liegt, überschritten und somit die mechanische Festigkeit des Materials deutlich beeinträchtigt. Nach zwei Minuten Brandzeit ist der Schmelzpunkt von Polystyrol (240 °C) erreicht. Das Material in der WDV-Fassade schmolz und sammelte sich hinter dem Kratzputz und dem Armierungsgewebe an.

Im Gegensatz dazu zeigte die gleiche WDV-Fassade, die die UMSICHT-Forscher mit Branelit Plus ausgerüstet haben, einen vollständig veränderten Temperaturverlauf. Nach einer Beanspruchungsdauer von 20 Minuten, was man als Maximalzeit bis zum Einsatz von Löschmaßnahmen annimmt, lagen die Temperaturen des Polystyrolmaterialsbei 42 °C (3,5 cm Brandschutzputz) und bei 92 °C (2,0 cm Brandschutzputz). Diese Temperaturen beeinflussen die mechanische Festigkeit des Polystyrol-Hartschaums nur vernachlässigbar. Nach 60 Minuten Temperaturbeanspruchung wurde beim 3,5 cm starken Brandschutz eine Polystyroltemperatur von 80 °C und beim 2,0 cm stark aufgebrachtem Brandschutzputz eine Temperatur von 130 °C gemessen.

Der Fraunhofer-Test hat somit deutlich gemacht, dass das WDV-Sanierungssystem Branelit Plus im Vergleich zu unbehandelten Fassadendämmplatteneine erhöhte Widerstandsfähigkeit im Brandfall ermöglicht. Damit ist Branelit Plus sowohl im Neubau als auch insbesondere bei der Nachrüstung bestehender WDV-Systeme von Bedeutung, da Branelit Plus das bestehende WDV-System zudem entfeuchtet, stabilisiert, die Dämmleistung erhöht und letztlich eine Entsorgung des bestehenden WDV-Systems überflüssig macht.

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