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Letzte Aktualisierung: 29.09.2016
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Wir sparen für Sie bis zu 37% - durch unseren Experten-Vergleich!Ein Riss in der Fassade ist mehr als nur ein Schönheitsfleck auf der Außenwand. Gerissene Fassaden bieten Feuchtigkeit Eintritt ins darunterliegende Dämm- und Mauerwerk. Dringt das Wasser durch Dämmschicht und Baustoff, wird die Dämmwirkung der Gebäudehülle beeinträchtigt. Infolgedessen wird die Außenwand kälter, was zu neuen Feuchtigkeitsproblemen an den Innenseiten der Außenwand führt. Schimmel und Co. lassen grüßen! Wir erklären Ihnen in diesem Artikel, mit welchen Methoden und Materialien sich Risse in der Fassade sanieren lassen. Sie erfahren dabei ganz konkret, welche einzelnen Arbeitsschritte zur Risssanierung nötig sind.
Fassadenriss ist nicht gleich Fassadenriss. So unterscheidet man verschiedene Risstypen. Zum Beispiel sprechen Fachleute von:
um nur einige gängige Fachbegriffe aufzulisten. Betrachtet man die Rissursache, so findet sich in der einschlägigen Literatur folgende, ursachenbedingte Differenzierung von Fassadenrissen:
Risse im Mauerwerk und im Beton, also Risse in der Außenwand (Wandrisse), sind Risse, die nicht mehr nur die Oberfläche der Fassade betreffen, sondern bereits die tragende Bausubstanz. Sie können demzufolge statische Probleme mit sich bringen.
Bei sogenanntem Sichtmauerwerk, also einer Fassade, die Mauersteine (Ziegel) und Fugen (Mörtelschichten) sehen lässt, sind es oft zuerst die Fugen, die Risse aufweisen. Sogenannte Fugenrisse sind der Anfang, in der Folge verwittert der Mörtel und mit den Jahren wird er aus der Fuge ausgewaschen, so dass regelrechte Fugenkammern sichtbar werden.
Die Sanierung von Rissen kennt heute mehrere bewährte Methoden, die wir Ihnen im Folgen vorstellen.
Wasser und Frost, Temperaturschwankungen generell, verursachen thermische Spannung, von denen insbesondere die Fugen eines Sichtmauerwerks belastet werden. Die Oberfläche der Fugen verliert dabei an Festigkeit, der Mörtel verwittert zusehends. Mit dem Wissen im Hinterkopf, dass das Sichtmauerwerk den Schlagregenschutz der Fassade darstellt, wird schnell klar, welche Gefahr Fugenrisse und die durch sie eindringende Feuchtigkeit für die dämmende Wirkung des Mauerwerks, seine Statik und das Wohnraumklima darstellen. Schlimmstenfalls bekommen Sie es mit kalten, durchnässten Wänden, Schimmel und Schwamm und daraus resultierenden Gesundheitsproblemen zu tun. Nicht zu vergessen: Ist das Mauerwerk nicht vor Schlagregen geschützt, erübrigen sich Maßnahmen wie die Dämmung von Innen.
Alter, verwitterter Mörtel, sogenannter Altmörtel, besteht meist aus Kalk oder einem Gemisch aus Kalkzement. Das verträgt sich problemlos mit den gängigen Materialien zur Sanierung von Fugenrissen. Anders ist das, wenn der alte Mörtel auf Gipsbasis oder aus Gipssteinen gemacht wurde. In diesen Fällen bedarf es einer genauen Abwägung, welcher Mörtel zur Risssanierung benutzt wird. Je nach Festigkeit von Mauersteinen und Altmörtel kommen unterschiedliche Sanierungs- bzw. Reparaturmörtel in Frage:
Sogenannte Putzrisse haben unterschiedliche Ursachen. Zum einen können sie sichtbares Anzeichen dafür sein, dass sich der Untergrund bewegt. Auch der Auftrag des Putzes selbst kann einst mangelhaft ausgeführt worden sein, so dass dieser infolgedessen reißt. Wurden Materialwechsel im Putzgrund nicht hinlänglich berücksichtigt, Fehler beim Aufbringen von Unter- und Oberputz (Stichwort: falsches Festigkeitsgefälle) oder beim Aufbringen des Putzes auf den Untergrund gemacht, können Putzrisse die Folge sein.
Expertentipp: Ein Fachmann kann angesichts eines Putzrisses, seiner Ausbildung (Länge, Tiefe und Weite) ziemlich gut erkennen, welche Ursache zu seinem Entstehen führte. Es ist deshalb mehr als ratsam, bei einem Riss im Putz auf die Bewertung eines Experten zu vertrauen, der eine passende Risssanierung empfiehlt.
Bei der sogenannten Anstrichsanierung saniert man die Putzrisse mit einem Anstrich. Das funktioniert bei Rissen mit einer Rissbreite bis maximal zwei Millimetern recht gut, vorausgesetzt, der Riss reißt nicht weiter (Stichwort: Stillstand der Rissbildung).
Praktisch grundiert man den Riss mit einer wasserabweisenden (hydrophobierenden) Grundierung. Dann folgt mindestens einer, in der Regel mehrere Anstriche, die in Summe den Riss füllen. Gegebenenfalls kommt ein Streichvlies als Zwischenbeschichtung zum Einsatz.
Größere Risse (größer als zwei Millimeter) brauchen andere Methoden zur Risssanierung. Zum Beispiel kann man ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) installieren oder eine putztechnische Risssanierung ausführen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur putztechnischen Risssanierung:
1. Untergrund vorbereiten
Säubern Sie den Untergrund (nass oder trocken) und lösen Sie dabei alle nichttragfähigen Substanzen. Lassen Sie den Untergrund dann gründlich trocknen.
2. Klebe- und Armierungsmörtel aufbringen
Tragen Sie nach Anweisung des Herstellers die erste Schicht Klebe- und Armierungsmörtel vollflächig auf und verziehen Sie diese mit Hilfe einer Zahnkelle ebenflächig.
3. Armierungsgewebes einbetten
Es folgt das Einbetten des Armierungsgewebes. Legen Sie selbiges vollflächig und faltenfrei in den frischen Armierungsmörtel ein. Achten Sie darauf, dass das Gewebe im Randbereich mindestens zehn Zentimeter überlappt
4. Aufbringen der zweiten Schicht Klebe- und Armierungsmörtel
Als Nächstes kommt eine zweite Schicht Klebe- und Armierungsmörtel auf das Armierungsgewebe. Auch diese muss glatt verzogen werden. Im Endeffekt muss das Gewebe vollflächig eingebettet (unsichtbar) sein.
5. Oberputz auftragen
Nach einer angemessenen (vorgeschriebenen) Austrocknungszeit (Standzeit) - je nach Material liegt diese bei einem Tag je Millimeter Schichtdicke des aufgetragenen Armierungsmörtels – können Sie den Oberputz in gewünschter Körnung, Struktur und Farbe aufgetragen und wie gewünscht strukturieren. Nach einer ebenfalls angemessenen Austrocknungszeit (mindestens 5 Tage) schließen Sie die Risssanierung mit dem abschließenden Deckanstrich mit Fassadenfarbe ab.
Expertenrat: Putzrisse lassen sich entweder einzeln in Form einer Einzelrisssanierung sanieren oder als Flächenrisssanierung. Fragen Sie im konkreten Sanierungsfall den Handwerker Ihres Vertrauens, welche Risssanierung Sie ausführen lassen sollten.
Sind Risse im Mauerwerk oder in Betonwänden zu sehen, können statische Probleme die Folge sein, zum Beispiel ungünstige konstruktive Lastverteilungen oder fehlende Dehnbereiche für natürliche Bauwerksbewegungen. Als solche gelten insbesondere temperatur- und / oder feuchtigkeitsbedingte Dehnungen und Schwindungen, die in sogenanntem Mischmauerwerk unkontrollierte Zugbelastungen, Schubbelastungen sowie Scherbelastungen nach sich ziehen.
Auch sogenannte Setzungen, wie sie durch Erdbauarbeiten in Bergbauregionen oder unzulässige Erdarbeiten nahe dem Haus vorkommen, können zu Rissen in Mauerwerk und Beton führen. Solche Risse im Mauerwerk, die die Statik des Gebäudes mindern, lassen sich mit
nach WTA-Merkblatt verpressen. Das heißt, die vorgenannten Materialien werden in den Riss injiziert. Das geschieht meist unter Druck und mit speziellen Injektionsgeräten. Oft haben die Hersteller / Anbieter solcher Rissverpressungssysteme die Arbeitsgeräte und Rissfüllungen als Komplettpaket im Angebot. Eine solche Rissverpressung ergibt eine kraftschlüssige Verbindung, die statische Lasten sehr gut aufzunehmen vermag. Von Vorteil ist, dass sich die Rissverpressung ohne Probleme in feuchten Rissen anwenden lässt.
Sanierung von von Einzelrissen | Flächige Rissanierung |
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E1 - starrer Rißverschluß | F1 - Organische rissüberbrückende Beschichtungssysteme |
E2 - Rissüberbrückung mit Putz | F2 - Mikroporöse, füllende Beschichtungssysteme |
E3 - flexibler Rissverschluss/Umwandlung in eine Dehnfuge | F3 - Mineralische Oberputze |
F4 - Mineralische Gewebespachtelung mit mineral. Oberputz | |
F5 - Wärmedämmputz-Systeme | |
F6 - Wärmedämm-Verbund-Systeme | |
F7 - vorgehängte Fassadensysteme |