Letzte Aktualisierung: 23.07.2019

Ratgeber „Kellerdämmung“: Maßnahmen, Kosten & Förderungen im Überblick

Welche Dämmmethoden eignen sich zur Kellerdämmung? Wie dämmt man den Keller von innen, wie von außen? Welche Dämmstoffe kommen zum Einsatz? Was kostet eine Dämmung? Gibt es Förderungen?

Mit der Kellerdämmung dichtet man das Haus im Kellerbereich ab und verhindert Wärmeverluste von bis zu 10 Prozent. Zudem erhöht ein gedämmter Keller das Wohnklima im Erdgeschoss, denn der Fußboden dort ist nach der Kellerdämmung spürbar wärmer – kalte Füße sind damit Geschichte! Je nach geplanter Kellernutzung, bewohnt oder unbewohnt, variieren die Methoden zur Kellerdämmung und die Dämmstoffe, die dabei zum Einsatz kommen.

Kellerdämmung – wissenswerte Grundlagen

Wer den Keller seines Hauses nutzen möchte, kann – je nach Haustyp – mit rund einem Drittel mehr Nutzfläche rechnen. In Abhängigkeit von der Art der Nutzung, zum Beispiel als

  • Aufenthaltsraum,
  • Wohnraum oder
  • Lagerraum,

muss der zu nutzende Keller beheizt werden. Das Heizen wiederum macht aus ökonomischer und ökologischer Sicht nur Sinn, wenn der Keller entsprechend gedämmt ist.

Andernfalls geht die Heizwärme unkontrolliert an das Erdreich rundherum verloren. Die Wärmeverluste über einen Keller ohne Dämmung können bis zu 10 Prozent betragen.

Mit der Kellerdämmung verhindert man Wärmeverluste über das „Wärmeleck Keller“. Doch nicht nur die daraus resultierende Ersparnis an Energie und damit an Energiekosten zur Wärmeerzeugung macht sich bemerkbar.

Auch die Räume oberhalb eines gedämmten Kellers profitieren von der Kellerdämmung: Die Fußbodentemperatur im Erdgeschoss wird mit der Kellerdämmung spürbar angehoben. Das wirkt sich positiv auf das gesamte Raumklima aus und Sie können kalte Füße dort vergessen.

Hinzu kommt, dass ein gedämmter und damit trockenerer und wärmerer Keller Schimmel nicht mehr so ideale Lebensbedingungen bietet wie ein ungedämmter und damit feuchterer, kälterer Keller.

Der Grund: Die Kellerdämmung steigert die Temperatur an den Kelleraußenwänden, so dass die Feuchtigkeit in der Raumluft dort nicht mehr so schnell kondensiert, was seinerseits die Ansiedlung von Schimmelsporen mindert.

Mit diesem Grundlagenwissen zur Kellerdämmung sollte man seinen Neubau bereits planen und von vornherein ausführen. Schließlich ist das Errichten eines Wärmeschutzes, wie die Kellerdämmung einer ist, im Rahmen einer nachträglichen energetischen Sanierung mit deutlich höherem Aufwand und daraus resultierend Mehrkosten verbunden.

Expertenwissen: Bei der Kellerdämmung gilt die Außendämmung als besonders effektiv. Sie müsste idealerweise aber unter der Bodenplatte des Hauses und außen vor seinen im Erdreich steckenden Kellerwänden (Perimeter) errichtet werden. Was von vornherein mitgemacht kein Problem darstellt, wird im Nachhinein jedoch aufwendig und kompliziert, wenn nicht gar unmöglich (Dämmung unter der lastabtragenden Bodenplatte).

Kellerdämm-Methoden von innen und außen im Überblick

Das Wärmeleck Keller besteht, solange das unterkellerte Haus ohne Kellerdämmung ist. Deshalb sollte nicht nur derjenige, der seinen Keller nutzen möchte, ihn dämmen, um Heizenergie und Heizkosten zu sparen, sondern auch derjenige, der seinen Keller nicht nutzen möchte.

Kellerdämmung bei bewohntem Kellerraum

Ein Keller, der künftig als Aufenthaltsraum für Sport und Hobby oder als Wohnraum zum Leben genutzt werden soll, braucht eine Dämmung von allen Seiten.

  • Kelleraußenwände
  • Kellerwände zu ungenutzten Kellerräumen und der
  • Kellerboden

müssen in diesem Fall gedämmt werden. Sie haben die Möglichkeit, die Kelleraußenwände von innen oder von außen zu dämmen.

1) Maßnahmen zur Kellerdämmung von innen

Die Kellerwände lassen sich, wenn auch weniger effektiv als von außen, von innen dämmen. Voraussetzung für die Innendämmung ist, dass Sie die Außenwände zuvor geprüft haben: Gibt es Schäden an den Wänden? Dringt Feuchtigkeit in die Bausubstanz vor? Gibt es bereits Feuchtigkeitsschäden?

Je nach Zustand der Wände müssen zunächst Missstände ausgeräumt und Schäden beseitigt werden. Es gilt: Eine Kellerdämmung kann nur auf trockene Wände aufgebracht werden, sonst drohen wirkungsloser Wärmeschutz und verstärkte Feuchtigkeitsschäden.

Expertenwissen: Feuchtigkeit dringt von unten in die Kellerwände ein und steigt darin auf. Häufig stehen Altbauten nicht auf einer gegossenen Bodenplatte, sondern auf Streifenfundamenten. Diese liegen direkt im Erdboden und sind von der Kellerwand mit einer sogenannten Trennlage getrennt, die ein Aufsteigen der Feuchtigkeit verhindern soll. Ist die Trennlage nach Jahren schadhaft, zum Beispiel durch das Alter brüchig, dringt Feuchtigkeit in die Bausubstanz vor.

Je nach Kellerwanddämmung nimmt diese dem Keller unterschiedlich viel Raumvolumen.

Dämmmethoden zur Kellerdämmung innen sind:

  • Kellerdämmung mit kaschierter Dämmplatte: Bauplatte mit Dämmstoffschicht, beispielsweise: Gipskartonplatte mit EPS Hartschaum-Dämmplatte,
  • Kellerdämmung mit Unterkonstruktion: Unterkonstruktion aus Holzlatten oder Aluminiumprofilen, deren Zwischenräume mit Dämmstoff gefüllt werden und deren raumseitigen Abschluss Bauplatten wie Gipskartonplatten bilden,
  • Kellerdämmung mit verputzten Dämmplatten: Dämmplatten aus XPS (extrudiertem Polystyrol-Hartschaum), diffusionsoffenem Kalziumsilikat oder Flachs werden direkt auf die Wand geklebt und verputzt,
  • Kellerdämmung mit Aufspritzverfahren: loser Dämmstoff (zum Beispiel: Zelluloseflocken) werden auf die Wand aufgespritzt

Expertenwissen: Hinter dem Dämmstoff darf sich keine Feuchtigkeit aus der Raumluft sammeln. Deshalb braucht die Kellerdämmung eine Dampfsperre oder Dampfbremse. Ausnahme: Sie verwenden diffusionsoffene Dämmstoffe, die die gegebenenfalls aufkommende Feuchtigkeit wieder abgeben können.

Die Dämmung des Kellerbodens beginnt mit dem Aufbringen der Dampfsperre auf die Bodenplatte. Es folgen die Dämmschicht, der Estrich und der Bodenbelag. Zu beachten ist, dass allein die für den Kellerboden empfohlenen acht Zentimeter Dämmschicht zu Lasten der Lichthöhe des Kellerraums gehen.

Expertenwissen: Die Energieeinsparverordnung (EnEV) schreibt für die Kellerwände einen U-Wert von maximal 0,3 Watt pro Quadratmeter und Kelvin (W/(m2K)) vor. Die lassen sich mit Dämmschichten von rund zwölf Zentimetern (cm) Stärke erreichen. Der Fußbodenaufbau auf der beheizten Seite darf demnach einen U-Wert von 0,5 W/(m2K) nicht überschreiten und muss daher mit etwa acht Zentimetern Dämmstoff errichtet werden.

2) Maßnahmen zur Kellerdämmung von außen

Die Kellerdämmung von außen ist eine Perimeterdämmung. Weil der Dämmstoff außen vor auf die Kellerwände aufgebracht wird, ist er extremen Belastungen (steter Erddruck, variierende Verkehrslasten, variierende Feuchtigkeit seitens Oberflächenwasser, Stauwasser, Schichtwasser, Grundwasser und Kapillarwasser) ausgesetzt.

Zur Perimeterdämmung eignen sich die Dämmstoffe:

  • beschränkt: Expandierter Polystyrol-Hartschaum (EPS)
  • beschränkt: Expandierter Polystyrol-Hartschaum, hydrophobiert (EPSh)
  • beschränkt: Polyurethan-Hartschaum (PUR)
  • unbeschränkt: Extrudierter Polystyrol-Hartschaum (XPS)
  • unbeschränkt: Schaumglas (Foam Glass)

Kellerdämmung bei unbewohntem Kellerraum

Soll der Keller unbewohnt bleiben und lediglich als Lagerraum dienen? Dann ist die Dämmung der Kellerdecke von unten zu empfehlen, um die Heizwärme in den bewohnten Geschossen darüber zu halten.

  • Das gelingt leicht mit Dämmplatten, die Sie von unten an die Kellerdecke kleben oder dübeln. Als Dämmstoffe eignen sich dazu Platten aus Mineralwolle, Steinwolle, Polystyrol oder Polyurethan, wobei von den beiden Letzteren aus brandschutztechnischen Gründen abgeraten wird.
  • Alternativ wäre eine Kellerdeckendämmung per Einblasverfahren, bei dem der Dämmstoff in die Hohlräume der Kellerdecke geblasen wird.
  • Auch das sogenannte Spray-On-Verfahren (mit Wasser-Zellulose-Mix) eignet sich zur Kellerdeckendämmung.
Tabelle: Unterseitige Dämmung der Kellerdecke bei einem nicht geheizten Kellergeschoss im Einfamilienhaus (Quelle: "Energetische Sanierung des Gebäudebestandes privater Haushalte" IWU Institut Wohnen und Umwelt, Dezember 2013)
Baualtersklasse: 1958 bis 1968 Baualtersklasse: 1969 bis 1978 Baualtersklasse: 1979 bis 1983
U-Wert vor Mod. 1,0 W/(m2K) 1,0 W/(m2K) 0,8 W/(m2K)
Dämmung zusätzlich 8 cm 8 cm 7 cm
U-Wert neu 0,30 W/(m2K) 0,30 W/(m2K) 0,30 W/(m2K)
Vollkosten brutto 3.847 € 5.626 € 4.915 €
Vollkosten brutto (anteilig) 39 € /m2 Bt 39 € /m2 Bt 38 € /m2 Bt
energiebedingte Mehrkosten 39 € /m2 Bt 39 € /m2 Bt 38 € /m2 Bt
Kostenersparnis im Jahr der Maßnahme 144 €/a 243 €/a 153 €/a
mittlere Kostenersparnis 203 €/a 344 €/a 217 €/a

Expertenwissen: Ist der Keller zu niedrig für eine Innendämmung der Kellerdecke, lässt sich auch der Fußboden des Erdgeschosses, der zugleich Außenseite der Kellerdecke ist, dämmen.

Kosten einzelnen Dämmungsmaßnahmen im und um den Keller

Die Kosten für eine Kellerdämmung hängen von zu vielen Faktoren ab, als dass wir sie hier konkret angeben können. Die Preisspanne würde von 20 bis 70 Euro pro Quadratmeter Kellerdämmung reichen und wäre damit sehr groß. Zu groß, um damit zu rechnen. Zur Orientierung nennt Ihnen die folgende Tabelle deshalb Kosten und Preise für eine Kellerdämmung in unterschiedlicher Ausführung:

Tabelle: Überblick über die Kosten der wichtigsten Kellerdämmungen
Dämmmaßnahme Kostensatz pro m2 Gesamtkosten (Beispiel-Keller 50 m2)
Kellerdecke von oben 80 - 120 € 4.000 - 6.000 €
Kellerdecke von unten mit Platten 30 - 50 € 1.500 - 2.500 €
Kellerdecke von unten per Einblasdämmung 20 - 30 € 1.000 - 1.500 €
Kellerwände von innen 60 - 80 € 3.000 - 4.000 €
Kellerwände von außen 40 - 60 € 2.000 - 3.000 € (ohne Erdarbeiten)
Kellerboden dämmen 90 - 130 € 4.500 - 6.500 €

Tipp: Wenn sich die Heizungsanlage und die Heizleitungen innerhalb des wärmegedämmten Kellerbereichs befinden, kann man hinsichtlich der EnEV geringere Wärmeverluste in einer Größenordnung von 15 bis 20 Prozent ansetzen. Es lohnt sich also, auf die Dämmung des Kellers zu achten!

Auch die KfW fördert Maßnahmen zur Kellerdämmung. Um diese Förderungen in Anspruch zu nehmen, sollten Sie jedoch einen Energieberater hinzuziehen, der Sie zu den KfW-Förderprogrammen beraten und beurteilen kann, ob diese für Sie infrage kommen und ob sich der Aufwand für die Erfüllung der KfW-Anforderungen zur Inanspruchnahme der Förderung von Kellerdämmungen überhaupt für Ihr Vorhaben lohnen.

Tabelle: KfW-Föderung von Kellerdämmungen
KfW-Programm KfW-430 Zuschuss KfW-152 Kredit
KfW-Förderung 10 % der Kosten (max. 5.000 €) 50.000 € / 7,5 % Zinsen / 7,5 % Tilgungszuschuss

Weitere Maßnahmen zur Kellersanierung im Überblick

Kostenlose Angebote anfordern:

Das könnte Sie auch interessieren:

  • Heizung planen

    Mit unserem Heizungsplaner ermitteln Sie einfach online ein Heizungskonzept, das Ihre Heizwärmeanforderungen am Besten erfüllt. Dabei richtet sich die…

    Heizung planen
  • Solarrechner

    Mit unserem Online-Solarrechner können Sie sofort prüfen, ob sich Ihr Dach für eine Photovoltaik-Anlage technisch eignet und finanziell lohnt. Mit nur wenigen…

    Solarrechner
  • Dämmung berechnen

    Mit unserer Online-App "Dämmkostenrechner" ermitteln Sie in wenigen Schritten einfach & unkompliziert, welche Dämmung in welcher Dicke wie viel kostet, was sie…

    Dämmung berechnen

Ihre Suchanfrage wird bearbeitet