Letzte Aktualisierung: 07.01.2017

Ratgeber: Welche Trittschalldämmung passt unters Parkett?

Was ist Trittschall und wie dämmt man ihn? Welche Kennwerte sind für Trittschalldämmungen wissenswert? Was muss beim Verlegen der Schalldämmung unter Parkett beachtet werden?

Aufgrund seiner materialspezifischen Eigenschaften braucht Parkett eine spezielle Trittschalldämmung. Wir erklären Ihnen in diesem Artikel, auf welche Kennwerte Sie achten müssen, um die richtige Trittschalldämmung für Parkett zu wählen.

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Was ist Trittschall?

Definition Trittschall

Als Trittschall bezeichnet man die Geräusche, Töne und Klänge, den Schall im eigentlichen Sinn, der verursacht wird, wenn ein Mensch sich auf einem Fußboden eines Raums bewegt oder eine Treppe hinauf beziehungsweise herunter steigt. Auch das Rücken eines Stuhls, die Bewegungen einer Waschmaschine oder eines anderen Hausgeräts verursachen einen Trittschall. Dieser Schall ist wegen der Körperschallübertragung (Körperschall ist der Schall, der sich in einem Festkörper, hier der Fußboden beziehungsweise das Gemäuer des Gebäudes, ausbreitet) in einem anderen Raum, der 

  • daneben,
  • darunter oder
  • darüber liegt,

wahrzunehmen.

Trittschall ist nicht gleich Gehschall

Der Trittschall ist nicht zu verwechseln mit dem sogenannten Gehschall. So bezeichnet man den Schall, der beim Benutzen eines Fußbodens im selben Raum wahrgenommen wird. Er wird erzeugt, wenn z. B. ein Schuhabsatz auf den Fußboden prallt und die Vordersohle darüber schleift.

Was ist eine Trittschalldämmung?

Definition und Produkte

Gemäß den vorgeschriebenen Ausführungen ist die Trittschalldämmung eine Methode, um den Trittschall zu dämmen. Man unterscheidet die Materialien zur Realisation einer Trittschalldämmung unter Parkett grundsätzlich in:

  • Folien (Dampfsperren): meist durchsichtige oder schwarze Folien
  • Kombifolien: Kombis aus Folie / Alufolie mit aufgeklebter Schicht PE-Schaum als Trittschall, meist ausgerüstet mit Klebeband an den Stößen, Rollenware, Dicke: etwa zwei Millimeter
  • PE-Schaum (Rollenware, zwei Millimeter dick)
  • Riffelpappe (Rollenware, teils als Kombifolie erhältlich)
  • Kork (Rollenware, ab zwei Millimeter Stärke)

Normative Regelung der Trittschalldämmung

Die deutsche Norm DIN 4109 „Schallschutz im Hochbau“ regelt die Trittschalldämmung: Sie enthält für den Menschen gesundheitsschützende Mindestanaforderungen an die Trittschalldämmung. Darüber hinaus muss ein Bauherr - entsprechend des für die Wohnung ausgeschriebenen Komforts – erhöhten Schallschutzanforderungen gerecht werden. Diese erhöhten Anforderungen findet man hierzulande in den Regelwerken

  • VDI 4100 und
  • der Richtlinie der Deutschen Gesellschaft für Akustik (DEGA).

Die DEGA definiert mit ihrer Empfehlung 103 "Schallschutz im Wohnungsbau – Schallschutzausweis" (Ausgabe 03/2009) außerdem den sogenannten Schallschutzausweis. Ähnlich wie mit dem Energieausweis lässt sich damit die Schalldämmung für ein Gebäude, eine Wohnung, einen Raum ausweisen.

Expertenwissen: Wer als Mieter einen Schallschutz erwartet, der muss das gesondert vertraglich regeln. Andernfalls muss eine Wohnung nur den Schallschutz haben, der laut DIN-Norm zum Zeitpunkt der Errichtung des Gebäudes galt. Werden Umbauten oder Ausbauten vorgenommen, gelten dann allerdings die aktuellen Lärmschutzvorschriften für den Vermieter.

Auswahl einer handelsüblichen Trittschalldämmung fürs Parkett

Bezeichnungen für Parkett-Unterlagen

Wer im Handel nach einer Trittschalldämmung fürs Parkett sucht, findet dort Lösungen unter verschiedenen Bezeichnungen. Handelsüblich sind zum Beispiel:

  • Trittschalldämmung für Parkettböden,
  • Trittschallmatten für Parkettböden
  • und Dämmunterlagen für Parkettböden.

Aufgaben der Trittschalldämmung

Gemeinsam haben alle drei genannten Möglichkeiten zur Trittschalldämmung unter Parkett, dass Sie das Parkett darauf schwimmend verlegen können. Die Trittschalldämmung schützt somit das Parkett. Doch nicht nur das: Die Trittschalldämmung für Parkett dämmt einerseits den Tritt- und auch Gehschall. Andererseits wirkt sie als Wärmedämmung. Somit trägt die Trittschalldämmung erheblich zum Wohnkomfort bei.

Überblick über Kennwerte

Früher galt für Trittschalldämmungen: Je dichter eine Trittschalldämmung ist, desto bessere mechanische Eigenschaften bringt sie mit sich. Außerdem hieß es lange Zeit, dass eine dickere, sprich: stärkere Trittschallmatte beispielsweise, weniger Schall übertrage als eine dünnere.

Diese „Annahmen“ gelten heute nicht mehr für alle Trittschallmaterialien und -lösungen. Weil moderne Materialien die vorgenannten Annahmen teilweise relativieren, entwickelte man Kennwerte und normierte Prüfverfahren, um die unterschiedlichen Trittschalldämmungen weiterhin vergleichen zu können.

Geht es um konstruktive Anforderungen an Trittschalldämmungen, müssen diese folgende Eigenschaften mitbringen:

  • feuchtigkeitsschützend (SD-Kennwert, Feuchtigkeitsschutzvermögen): Diese Eigenschaft ist dann von Bedeutung, wenn Sie das Parkett auf Estrich, also einem mineralischen Untergrund, verlegen wollen. Wichtig: Damit eine gegebenenfalls noch vorhandene Restfeuchte des Untergrunds noch aufgefangen werden kann, setzt man sogenannte Wasserdampfsperren, kurz: Dampfsperren, besser: sogenannte Feuchtigkeitsfolien ein. Moderne Trittschalldämmungen für Parkett werden herstellerseits heute häufig mit solchen Folien ausgerüstet. Das erspart Ihnen die Anschaffung und die Verlegung einer extra Folie. Achten Sei diesbezüglich auf en Kennwert SD. Er sollte wenigstens 75 Meter betragen.

Expertenwissen: Sie dürfen keine solche Trittschalldämmung mit Dampfsperre verlegen, wenn es sich bei Ihrem Unterboden um einen aus Holz handelt. Denn dann würde die Dampfsperre die restfeuchte von unten daran hindern, nach oben auszudampfen und diese bliebe unten eingeschlossen, wo sie auf Dauer Schäden am Unterboden anrichten könnte.

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  • ausgleichend (PC-Kennwert, Ausgleichsvermögen punktueller Unebenheiten): Der sogenannte PC-Wert einer Trittschalldämmung für Parkett informiert darüber, wie hoch punktuelle Unebenheiten sein dürfen. Dazu muss man wissen, dass Unterböden, die entsprechend den Normen ausgelegt worden sind, keine punktuellen Unebenheiten von mehr als einem Millimeter aufweisen dürfen. Demzufolge reicht es, wenn die Trittschalldämmung einen PC-Wert von mehr als 0,5 Millimeter besitzt.

Expertenwissen: Sind im Unterboden großflächige Schäden wie Risse oder besteht ein Gefälle von mehr als drei Millimetern pro Meter, müssen Sie den Unterboden vorab mit Spachtel- und/ oder entsprechender Ausgleichsmasse behandeln.

  • wärmedämmend und diffusionsoffen: Bei der Bewertung des Wärmedämmverhaltens einer Trittschalldämmung für Parkett ist zu beachten, ob die Böden beheizt beziehungsweise gekühlt werden – oder nicht. Werden die Böden beheizt oder gekühlt, muss die Trittschalldämmung unter dem Parkett – die damit zwischen einer flächigen Anlage zum Heizen oder Kühlen (Fußbodenheizung) und dem Parkett platziert ist – jeweils ein Gros der Wärme beziehungsweise Kälte nach oben durchlassen. Anders ausgedrückt: Die Trittschalldämmung sollte nur eine geringe Wärmedämmung mit sich bringen. Anders ist es bei unbeheizten Böden: Dort braucht man die wärmedämmende Wirkung der Trittschalldämmung unter dem Parkett.

Expertenwissen: Bei einem Raum mit zwanzig Quadratmetern Grundfläche hieße eine Änderung der Dämmwirkung von 0,10 auf 0,15 m2K/W (Annahme: Der Temperaturunterschied zwischen Estrich und Luft beträgt vier Grad Celsius.) eine Minderung des Wärmestroms um etwa 300 Watt. Man müsste demnach die Temperatur des Estrichs um zwei Grad erhöhen, damit der gewünschte Wärmestrom zustande käme. Auch wenn das nicht hieße, dass die entsprechende Energie verloren sei, so würde die höhere Dämmwirkung der Trittschalldämmung bewirken, dass sich die Aufheizphase verzögerte. Für die Praxis hieße das: Während Räume mit gefliesten Böden längst warm wären, bräuchte eine Fußbodenheizung, über die man eine Trittschalldämmung und dann Parkett verlegte, einfach länger zum Heizen.

Kennwerte für Belastbarkeit

Aufgrund der Nutzung des Bodenbelags Parkett ergeben sich folgende Kennwerte für die Trittschalldämmung unter dem Parkett:

Tabelle 1: Kennwerte für die Auswahl einer Parkett-Trittschalldämmung
Anforderung Mindestanforderung Erhöhte Anforderung
dynamischen Belastungen (DL25) > 10.000 Zyklen > 100.000 Zyklen
dauerhafte Belastungen (CC) > 2 kPa > 20 kPa
temporäre Belastungen (CS) > 10 kPa > 60 kPa
Schutz bei schweren fallenden Gegenständen (RLB) > 50 cm > 120 cm

Akustische Anforderungen

Bezüglich der Akustik der Trittschalldämmung unter Parkett sollte man auf diese Kennwerte achten: sind die folgenden zwei Werte ausschlaggebend, und zwar die:

  • Trittschallminderung (IS): mindestens größer / gleich 14 db, gute Trittschalldämmungen besitzen IS-Werte von 20 und höher
  • Gehschallreduktion (RWS): hier gibt es noch keine konkreten Referenzwerte

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