Letzte Aktualisierung: 11.12.2018

Experten-Ratgeber: Welcher Sockelputz schützt optimal?

Was ist ein Sockelputz? Was ist das Besondere an diesem Putz? Wovon hängt die Auswahl ab? Was ist beim Auftragen auf den Sockel zu beachten?

Der Gebäudesockel ist der sichtbare Teil der Fassade direkt über der Geländeoberfläche (GOF). Dieser Bereich grenzt direkt an den Perimeter (erdberührende Fassadeteile (Kelleraußenseiten) und ist Feuchtigkeit, zum Beispiel Spritzwasser, in besonderem Maß ausgesetzt. Deshalb schützt man den Sockel mit speziellem Sockelputz. Dieser wird als sogenannter Werktrockenmörtel gefertigt, so dass Sie ihn auf der Baustelle nur noch mit Wasser anrühren müssen und dann in Handarbeit oder mit einer Maschine verarbeiten können.

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Aufbau der wichtigsten Sockelputzschichten im Überblick

Den Gebäudesockel verputzen Sie wie die übrige Hausfassade mit mehreren Putzschichten, um ein andauernd nachhaltiges Ergebnis zu erzielen.

Ansatzmörtel

Unter den Sockelputz kommt im Sockelbereich ein spezieller Mörtel, ein sogenannter Ansatzmörtel für Putzprofile. Das kann ein mineralischer Profilansetzmörtel sein, den Sie in Form eines kalkzementgebundenen Werktrockenmörtels kaufen können.

Spritzbewurf

Sockelputz braucht einen guten Haftgrund. Auf glatten und nur schwach saugenden Untergründen ist die Haftung zwischen Mauerwerk und Sockelputzschicht nicht ausreichend gewährleistet. In so einem Fall müssen Sie eine möglichst raue Unterlage für den Sockelputz erst schaffen, ein Spritzbewurf eignet sich dazu bestens.

Der Spritzbewurf folgt auf den Ansatzmörtel als mineralischer Putz- und Mauermörtel, zum Beispiel als ein zementgebundener Werktrockenmörtel. Der Spritzbewurf sollte frost- und abriebfest sowie dampfdiffusionsoffen sein. Von Kalk als Bindemittel wird hier abgeraten.

Spritzbewurf heißt, dass Sie den Mörtel netzförmig auf rund 50 bis 60 Prozent der Fläche aufbringen. Und zwar mit einer schnellen Schleuderbewegung, die Sie aus dem Handgelenk realisieren. Als Mörtel kann Ihnen dabei der sowieso verwendete Sanierputz oder auch ein separates Produkt dienen, das die Hersteller abgestimmt auf den Sanierputz verkaufen.

Gut zu wissen: Der Spritzbewurf kann Ihnen mitunter auch als Sockelputz dienen, wozu anzumerken ist, dass er sich meist nur für geringere Putzschichtdicken eignet.

Unterputz

Als Nächstes bringen Sie den Unterputz auf, beispielsweise einen spannungsarmen, mineralischen, kalkzementgebundenen Putz. Der Unterputz ist in dieser Putzkonstruktion die mächtigste Putzschicht.

Als Zwischenbeschichtung dient ein sogenannter Putzgrund, also eine wässrige, lösemittelfreie Zwischenbeschichtung auf Dispersionsbasis. Sie verleiht dünnschichtigen Strukturputzen eine bessere Haftung auf dem Untergrund und egalisiert zugleich das Saugvermögen.

Obere Putzschicht

Der dann folgenden oberen Putzschicht des Sockelputzes kommt besondere Bedeutung zu. Sie lässt sich grundsätzlich aus den verschiedenen Putzarten anfertigen:

Mineralputze als Sockelputze stellen Sie mit Bindemitteln aus mineralischen Stoffen her, darunter Zement oder Gips, Kalke, Kalk-Zement-Mischungen oder Zement und Sand. In Mineralputzen können noch andere Zusätze stecken, die der Grund für bestimmte Eigenschaften des Mörtels sind.

Ein Zusatz kann beispielsweise die Erstarrung des Mineralputzes beschleunigen oder verzögern. Auch Dichtungsmittel lassen sich beifügen. Bei den Zusätzen kann es sich zudem um die Haftung verbessernde Zusatzstoffe oder Fließverbesserer handeln. Oder dank des Zusatzes bildet der Mineralputz dämmende Luftporen aus.

Gut zu wissen: Mineralputze gelten als klassische, häufig verwendete Hausputze, sie kommen jedoch auch oft im Sockelbereich zur Anwendung.

In Silikatputz als Sockelputz steckt als Bindemittel sogenanntes Kaliwasserglas. Außerdem sind darin geringe Mengen Kunstharz enthalten. Aufgrund dessen gelten Silikatputze als besonders stabil.

Außerdem erhöhen die Bindemittel die Haftung der Beschichtung und machen die Struktur elastischer. Das bedeutet, dass der Silikatputz auch weniger porös und somit witterungsbeständiger.

Von Vorteil ist zudem, dass Silikatputze nur langsam verschmutzen und eine hohe Wasserdampfdurchlässigkeit aufweisen. So bilden sich seltener hässliche Blasen, wenn Sie den Silikatputz auftragen und während der Trocknung platzt der Putz nicht ab.

Tipp: Silikatputze können Sie sich in der benötigten Menge verarbeitungsfertig anfertigen lassen.

Kunstharzputze als Sockelputze sind Putze, die ohne anorganische Bindemittel wie Zement oder Kalk angerührt werden. Ein Kunstharzputz ist ein sogenannter Dispersionsputz, der Großteils aus sogenannten Polymerdispersionen beschaffen ist.

Solche Kunstharzputze sind insofern von Vorteil, als dass Sie damit eine große Vielfalt an Effekten auf der Fassade realisieren können. Mit Vielfalt sind in Struktur, Farbe und Körnung variierende Putzoberflächen gemeint.

Expertenrat: Die Wahl des zu Ihrem Haus passenden Sockelputzes hängt allerdings nicht ausschließlich von den eben beschriebenen, typischen Eigenschaften der einzelnen Putze ab. Denn auch die Eigenheiten Ihres Hauses können der Grund dafür sein, einen bestimmten Sockelputz zu bevorzugen. Im Zweifel sollten sie sich also stets an einen Fachbetrieb Ihres Vertrauens wenden, der Ihr Haus auch vor Ort besichtigt und Sie kompetent beraten kann.

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Aufbringen des Sockelputzes

Wird Ihr Sockelputz als Fertigputz angeliefert, können Sie mit dem Verputzen des Gebäudesockels sofort loslegen. Andernfalls müssen Sie den Sockelputz erst anrühren. Dafür sollten Sie sich genau an die mitgelieferte Anleitung des Herstellers halten.

Das Auftragen des Sockelputzes ist für handwerklich geschickte und erfahrende Bauherren nicht kompliziert: Die Sockelputzmasse wird mit der Kelle auf die gehärtete Spachtelmasse (Armierungsspachtelmasse inklusive Armierungsgewebe) aufgetragen und sofort glatt gezogen.

Hierbei kommt es auf einen gleichmäßigen Auftrag ohne Lücken an, damit Ihnen später kein Wasser hinter den Sockelputz läuft. Das Wasser könnte im Winter hinter dem Sockelputz gefrieren und Frostschäden am Sockelputz verursachen.

Expertentipp: Auch wenn Sie nur dem oberirdischen Teil Ihrer Hausfassade einen Sockelputz verpassen, sollten Sie das Erdreich davor etwa zwei Zentimeter tief (unter GOF) abgraben. Ist dort ein Kiesbett, reicht es, wenn Sie Kies von der Hauswand wegschieben.

Ist der Sockelputz komplett getrocknet ist, können Sie das Erdreich oder den Kies wieder bis ganz an das Haus schieben, denn das Mauerwerk liegt fortan geschützt hinter einer sicheren Sockelputzschicht.

Sockelputz bei Fassadendämmung

Ist die Fassade Ihres Hauses gedämmt, müssen Sie zum Verputzen derselben inklusive des Gebäudesockels das verwendete Sockeldämmsystem berücksichtigen, wenn Sie sich für einen Sockelputz entscheiden.

In der Praxis trifft man auch auf Fassaden, wo im Sockelbereich kein Sockelputz aufgebracht wurde und die Dämmung über der Geländeoberkante endet. Der Bereich dort wird entsprechend offen gelassen und verkleidet. Andere gedämmte Fassaden wiederum haben in genau solchen Fällen einen Zementputz als Sockelputz bekommen.

Sockelputz und angrenzendes Gelände

Um den Sockelputz vor extremer Feuchtigkeitsbelastung zu bewahren, sollten Sie nicht nur der fachgerechten Ausführung des Sockelputzes große Bedeutung beimessen, sondern auch der Gestaltung des Geländes direkt davor: Stellen Sie sicher, dass das Regenwasser möglichst von der Fassade / vom Sockelputz weggeleitet wird, zum Beispiel mit einem passenden Kiesbett rund um den verputzen Sockel. Auch Gehwegplatten, die Sie vom Haus aus leicht abschüssig verlegen, so dass der Regen vom Sockelputz fortgeführt wird.

Expertentipp: Nachdem Ihr Haus einen neuen Sockelputz erhalten hat, gilt für Sie: Beobachten Sie den neuen Sockelputz sorgsam sowohl den verputzen Sockel als auch die nach oben und unten angrenzenden Bereiche, um Veränderungen der Optik infolge Feuchtigkeitsproblemen schnell zu entdecken und darauf schnell reagieren zu können.

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