Letzte Aktualisierung: 30.09.2024

Dämmung von Rollladenkästen: Anleitung, Kosten & Förderung

  • Ein ungedämmter Rollladenkasten bildet eine Wärmebrücke, durch die wertvolle Heizenergie entweicht. Die Dämmung eines Rollladenkastens reduziert den Wärmeverlust erheblich, was zu einer Senkung der Heizkosten häufig um bis zu 30 % beitragen kann. Zudem wird der Wohnkomfort gesteigert, da die Dämmung auch Zugluft verhindert.
  • Ein Rollladenkasten wird in mehreren Schritten gedämmt: Öffnen des Revisionsdeckels, Ausmessen und Zuschneiden der Dämmmaterialien, Reinigen des Kastens, Abdichten von Rissen und Verkleben der Dämmplatten. Auch die Abdichtung des Kastendeckels und der Führungsöffnung für den Rollladengurt sind entscheidend, um Zugluft zu verhindern.
  • Um herauszufinden, ob Ihr Rollladenkasten undicht ist und sich eine Dämmung lohnt, halten Sie einfach eine brennende Kerzenflamme an den Rollladenkasten und die Gurtdurchführung. Flackert die Flamme der Kerze, weist dies auf einen undichten Rollladenkasten hin. Wer Wärmebrücken präziser aufspüren will, sollte eine Thermografie durchführen lassen.
  • Die Kosten für die Dämmung eines Rollladenkastens variieren je nach Aufwand: Eine einfache Dämmung kostet etwa 150 bis 250 Euro pro Rollladenkasten. Der Austausch des gesamten Rollladenkastens kann zwischen 500 und 750 Euro, je nach Modell und Größe auch deutlich mehr.
  • Die Dämmung und Ertüchtigung alter Rollladenkästen ist allein zwar nicht förderfähig, im Zusammenhang mit einer Fassadendämmung oder einem Fenstertausch ist es aber eine BEG förderfähige Maßnahme, und zwar sowohl bei den Zuschüssen des BAFA (BEG EM), als auch bei den Förderkrediten mit Tilgungszuschuss der KfW im Rahmen der Komplettsanierung zum Effizienzhaus.

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Der ungedämmte Rollladenkasten – eine Wärmebrücke, die Energie kostet

Ein Rollladenkasten, der nicht oder nicht ausreichend gedämmt ist, stellt bauphysikalisch eine Wärmebrücke (auch Kältebrücke genannt) dar. Denn über den ungedämmten Rollladenkasten wird die Wärme aus dem Inneren des Gebäudes schneller nach außen transportiert als über angrenzende Bauteile.

Ein nicht gedämmter Rollladenkasten macht somit auch die hochwertigste Gebäudedämmung zunichte: Sie verlieren damit wertvolle Heizenergie und müssen stärker nachheizen, um den Raum mit dem Rollladenkasten auf dem gewünschten Temperaturniveau zu halten. Das schlägt sich auf den Brennstoffverbrauch und die daraus resultierenden Heizkosten nieder.

Außerdem müssen Sie Abstriche am Wohnkomfort hinnehmen. Schlimmstenfalls führen Wärmebrücken zu Schäden in der Bausubstanz (Risse) und die Temperaturunterschiede, die sie mitbringen, verändern das bauphysikalische Klima, sodass Schimmel droht.

Während in Neubauten die Rollladenkästen heute selbstverständlich ins moderne Dämmkonzept einbezogen werden, trifft man noch immer auf viele ungedämmte Rollladenkästen im Bestand.

Der Grund: Bis zum Ende der 1980er-Jahre ist es üblich gewesen, Rollladenkästen aus dünnem Holz zu montieren, die an der Außenseite lediglich verputzt worden sind – von effizienter Wärmedämmung keine Spur.

Selbst wenn Sie im Zuge einer energetischen Sanierung Dach, Fassade und Perimeter gedämmt und auch die alten Fenster gegen neue ausgetauscht haben, bleiben die Rollladenkästen dabei häufig unberührt – und bilden nach wie vor der Sanierung eine energieraubende Wärmebrücke.

In solch einem Fall stehen Sie mit Ihrem ungedämmten Rollladenkasten vor der Wahl:

  • Entweder ersetzen Sie den nicht gedämmten Rollladenkasten mit einem neuen, gedämmten Modell oder
  • Sie dämmen ihn im Nachhinein.

Dämmbedarf des Rollladenkastens prüfen: zwei Methoden

Mit dem folgenden schnell und einfach durchzuführenden Test können Sie prüfen, ob Ihr Rollladenkasten eine Dämmung nötig hat: Halten Sie eine brennende Kerzenflamme an den Rollladenkasten und die Gurtdurchführung.

Flackert die Flamme der Kerze, bewegt sich dort die Luft – und mit ihr die Wärme. Die flackernde Flamme weist auf einen undichten Rollladenkasten hin, durch den hindurch Luft und Wärme ungehindert nach Draußen gelangen. Hier besteht dringender Handlungsbedarf: Eine Rollladenkastendämmung ist ratsam.

Wer Wärmebrücken präziser aufspüren will, kann auf eine professionelle Methode setzen – die Thermografie. Dieses bildgebende Verfahren bieten Ihnen beispielsweise Energieberater als Dienstleistung an, die Ihr Haus mit einer Wärmebildkamera prüfen.

Im Ergebnis zeigt die Prüfung, wo am Haus sich noch unerwünschte Wärmebrücken befinden. Eine umfassende Energieberatung entlarvt auf diese Weise jeden Rollladenkasten ohne Dämmung.

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Kosten: Lohnt Rollläden tauschen & den alten Rollladenkasten behalten?

Geht ein Rollladen Ihnen einmal kaputt, muss schnell Ersatz her, um den gewohnten Komfort und die Sicherheit aufrechtzuerhalten. Wenn Sie hier zu sparsam sind und beim neuen Rollladen nur auf den möglichst günstigen Preis achte, müssen Sie mitunter in Sachen Heizenergie draufzahlen. Denn auch wenn sich der neue Rollladen im alten Rollladenkasten unterbringen lässt, erreichen Sie damit keine energieeffiziente Rollladenkastendämmung.

Häufig bleiben beim Einbau neuer Rollläden in noch vorhandene, alte Rollladenkästen Undichtigkeiten bestehen, denn im Nachhinein montierte Bauteile passen oft nicht optimal zu den alten. Das heißt für Sie: Auch wenn ein neuer (zum neuen Rollladen passender) Rollladenkasten Sie in der Anschaffung zunächst mehr kostet, sparen Sie damit auf Dauer teure Heizenergie. Wenn Sie die Rollladenkästen gleich mit den Fenstern zusammen tauschen, lässt sich auch an Montagekosten sparen.

Apropos Kosten: Selbstverständlich ist eine Konstruktion, die wie der Rollladenkasten durch die Wand geht, aufwendig. Je nachdem, wie Sie die Rollladenkastendämmung umsetzen, kommen dafür unterschiedlich hohe Kosten auf Sie zu.

Kosten der Rollladenkastendämmung

Tabelle 1: Überblick der Kosten und Nutzen einer Rollladenkasten-Dämmung
Maßnahme Wirkung Kosten pro Rollladenkasten
Austausch eines Rollladens Niedrig 100 bis 250 Euro
Rollladenkasten-Dämmung Mittelmäßig 150 bis 250 Euro
Neuer Rollladenkasten Gut 500 bis 750 Euro

Förderung für die Dämmung des Rollladenkastens

Die Dämmung und Ertüchtigung alter Rollladenkästen ist allein zwar nicht förderfähig, im Zusammenhang mit einer Fassadendämmung oder einem Fenstertausch können Sie dennoch einen BAFA-Zuschuss über die BEG EM oder einen Förderkredite mit Tilgungszuschuss der KfW bekommen:

  • Der BAFA-Zuschuss beträgt 15 Prozent der förderfähigen Kosten. Ein zusätzlicher Bonus in Höhe von 5 Prozent ist möglich, wenn diese Maßnahme im individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) enthalten war. Bei Eigenleistungen erhalten Sie einen Zuschuss zu den Materialkosten.
  • Bei einem KfW-Förderkredit mit Tilgungszuschuss müssen Sie hingegen das ganze Haus zum Effizienzhaus sanieren.

Rollladenkasten im Nachhinein dämmen Schritt-für-Schritt-Anleitung

Die folgende Anleitung zeigt Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie Ihren Rollladenkasten dämmen können:

  • Schritt 1: Öffnen des Revisionsdeckels

Nehmen Sie einen passenden Schraubendreher zur Hand und öffnen Sie den Revisionsdeckel, sodass Sie ins Innere des Rollladenkastens fassen können.

  • Schritt 2: Hochziehen des Rollladens & Ausmessen des Kastens

Ziehen Sie als Nächstes den Rollladen komplett hoch, denn nur so lässt sich beurteilen, wie viel Platz im Kasten noch fürs Dämmen ist. Es gilt: Je mehr Platz für die Dämmung ist, desto dicker kann diese werden.

Bestenfalls kleiden Sie den Rollladenkasten komplett mit Dämmstoff aus. Wird es irgendwo eng, darf die Dämmschicht dort auch etwas dünner bleiben. Zum passgenauen Vermessen der Dämmmaterialien fertigen Sie sich Schablonen aus Papier oder Pappe an.

  • Schritt 3: Reinigung des Rollladenkastens

Bevor Sie die passgenau zugeschnittenen Dämmmaterialien fixieren, sollte der Kasten gründlich gereinigt worden sein.

  • Schritt 4: Abdichten des Kastens (Fugen und Risse verschließen)

Um gegebenenfalls vorhandene Fugen und Risse im Kasten sorgfältig zu verschließen, nutzen Sie Silikon oder Dichtungsband.

  • Schritt 5: Zuschneiden der Dämmplatten

Schneiden Sie die Rollladenkastendämmung nach Maß oder mithilfe der zuvor angefertigten Schablonen zu. Achten Sie darauf, dass möglichst keine Fugen entstehen.

  • Schritt 6: Verkleben der Dämmplatten

Fixieren Sie die Dämmplatten im Rollladenkasten mit handelsüblichem PU-Schaum. Stehen bleibende Stoßfugen füllen Sie auch damit. Ist der Rollladenkasten komplett gedämmt, verschließen Sie ihn wieder.

  • Schritt 7: Abschließende Dichtungsmaßnahmen am Kastendeckel

Zum Schluss können Sie auch den Kastendeckel noch mit Silikon oder Dichtungsband abdichten. Außerdem sind sogenannte Bürstendichtungen an der Führungsöffnung des Rollladengurtes zu empfehlen.

Bilderserie: Sanierung von Rollladenkästen beim A2 Boarding House in Memmingen mit einer individuell angefertigten Rollladenkastendämmung von DiHa

Spezialfall: Rollladenkastendämmung in gemietetem Wohnraum

Wohnen Sie zur Miete? Auch dann gilt natürlich das Gebot der Stunde, Energieverbrauch und Energiekosten zu reduzieren. Gedämmte Rollladenkästen sind auch in der Mietimmobilie (Wohnung oder Haus) ein Weg, um diese Ziele zu erreichen.

Als Mieter sollten Sie jedoch jedwede Modernisierungsmaßnahme mit Ihrem Vermieter absprechen, damit Sie die Kosten der Rollladenkastendämmung nicht allein oder bestenfalls überhaupt nicht tragen müssen. Weil die Rollladenkastendämmung als energetische Sanierungsmaßnahme auf jeden Fall den Immobilienwert steigert, sollte der Vermieter ein grundlegendes Interesse daran haben.

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