So finden Sie die beste Dämmung
Letzte Aktualisierung: 07.09.2024
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Mit einer Hausdämmung können Sie Ihre Heizkosten - vielfach schon mit einfachsten Maßnahmen - um mehr als 30% reduzieren!Der Begriff "Dampfsperre" wird häufig auch als Synonym für die Dampfbremse genutzt. Dies ist jedoch nur zum Teil richtig, denn die meisten der in der Praxis verwendeten Dampfsperren sind eigentlich Dampfbremsen.
Lediglich Metallfolien aus Aluminium oder Kupfer sowie Glas verhindern die Diffusion von Wasserdampf so komplett, dass man sie als wirkliche "Sperren" bezeichnen könnte. Alle anderen Werkstoffe werden deshalb korrekterweise Dampfbremsen genannt.
Aus physikalischer Sicht kann eine Dampfsperre zugleich als Luftdichtschicht wirken. Eine Dampfbremse funktioniert nur in Verbindung mit einer Raumdämmung, wobei sie in der Regel raumseitig angebracht wird.
Der Vorteil einer Dampfbremse: Ist durch eine undichte Stelle Feuchtigkeit in die Konstruktion eingedrungen, kann sie wieder verdunsten - bei einer Wasserdampfsperre ist dies nicht möglich.
Dampfbremse und Dampfsperre lassen sich zudem nach ihrem "Wirkungsgrad" unterscheiden. Hierzu dient der sogenannte sd-Wert beziehungsweise Sperrwert, der die "diffusionsäquivalente Luftschichtdicke" beschreibt. Also angibt, wieviel Meter Luft die dampfbremsende Schicht entspricht.
Die DIN 4108-3 unterteilt die verschiedenen sd-Werte und ihre Eignung zur Wasserdampfdiffusion noch etwas genauer.
Schicht gilt als … | … wenn |
---|---|
diffusionsoffen | Sd ≤ 0,5m |
diffusionsbremsend | 0,5m < Sd ≤ 10m |
diffusionshemmend | 10m < Sd ≤ 100m |
diffusionssperrend | 100m < Sd ≤ 1.500m |
diffusionsdicht | Sd > 1.500m |
diffusionsvariabel | ändert Sd-Wert abhängig von der umgebenden relativen luftfeuchte |
Eine solche Dampfbremse ist also eine Schicht, meist in Form von Folien, die auf der warmen Seite von Bauteilen aufgebracht wird, um die Diffusion von Wasserdampf zu behindern. Die warme Seite der Bauteile ist meist die Innenseite. Dringt nämlich zu viel Wasserdampf durch die gegebenenfalls in die Konstruktion integrierte Dachdämmung bis hin zu den Bauteilen, leiden beide darunter: Die Dämmung verliert bei einer bestimmten Durchfeuchtung an Dämmwirkung, die Bauteile erleiden Schaden. Beides kann zudem von Schimmelsporen befallen werden.
Es heißt, dass ein Großteil aller Bauschäden eine unzulässig hohe Durchfeuchtung zur Ursache habe. Jeder Bauherr sollte deshalb sorgfältig auf eine fachgerecht installierte Dampfbremse / Dampfsperre achten.
Zur Planung derselben ist es empfehlenswert, einen Fachmann zu Rate zu ziehen. Immerhin können schon wenige undichte Stellen, typischerweise an Durchlässen für z. B. Kabel und Steckdosen, dafür sorgen, dass die Wirkung der Dampfsperre gen Null geht.
Durch die undichten Stellen dringt dann nämlich die warme und naturgemäß feuchte Raumluft in die Dämmung, wo sie gegebenenfalls abkühlt und Feuchtigkeit in Form von Tauwasser abgibt: Der physikalische Vorgang nennt sich Kondensation. Der Fachmann spricht von einem "Ausfall von Tauwasser" oder "Tauwasserausfall".
Mögliche Schäden sind:
Faustregel: Um eine Tauwasserbildung in der Dachdämmung eines nicht belüfteten Steildaches zu vermeiden, darf der Wärmedurchlasswiderstand einer unterhalb einer Dampfbremse angebrachten Innendämmung - ohne rechnerischen Tauwassernachweis - nicht mehr als 20% des Gesamtwärmedruchlasswiderstandes betragen!
Schon dickere Folien aus Plastik werden in der Baupraxis zu einfachen Dampfbremsen. Grundsätzlich verwendet man folgende Werkstoffe als Dampfbremsen:
Welcher Werkstoff zum Einsatz kommt, das hängt von Gesamtaufbau der Konstruktion ab. Wichtig ist, dass es sich um zulässige Werkstoffe handelt.
Die Zulässigkeit von Dampfbremsen/Dampfsperren regelt die DIN-Norm 4108 und das Gebäudeenergiegesetz GEG. Hieraus lassen sich auch die nötigen Sperrwerte ableiten.
Bei der Auswahl einer Dampfbremse bzw. Dampfsperre gilt: Je höher der sd-Wert ist, desto dichter ist der Werkstoff und desto weniger Wasserdampf lässt er hindurch. Ein Beispiel zum Vergleich:
PE-Folie mit einer Dicke von 0,1 Millimeter hat eine Diffusionswiderstandzahl µ von 100.000 und damit eine Sperrwirkung wie 10 Meter Luft. Der µ-Wert von Aluminiumfolie dagegen beträgt 1.000.000.
Bei der Auswahl einer Dampfbremse ist auch die Diffusionsoffenheit der Unterdeckbahn bzw. Unterspannbahn entscheidend, um einen Tauwasserausfall zu vermeiden.
Da bei Dampfbremsen und Dampfsperren immer damit zu rechnen ist, dass (auch durch Beschädigungen) Wasserdampf in die Dämmung eintritt, soll dieser durch die wasserdampfdiffusionsoffenen äußeren Schichten des Bauteils (im Dach z. B. die Unterdeckbahn) ausdiffundieren können.
Als Faustregel sollten die auf der kalten Seite des Bauwerks installierten luftdichten Schichten sechsmal wasserdampfdiffusionsoffener sein, als die „warme“ innenliegende Dampfbremse.
Eine unbelüftete Dachkonstruktion gilt dann als feuchtetechnisch unbedenklich, wenn z. B. die Unterspannbahn einen sd-Wert von weniger als 0,3 m besitzt und die raumseitige Dampfbremse einen sd-Wert von mindestens 2 m besitzt.
Unterspannbahn | Luftdichte Ebene innen |
---|---|
≤ 0,1 m | ≥ 1,0 m |
≤ 0,3 m | ≥ 2,0 m |
≤ 2,0 m | ≥ 6 x sd-Wert Unterspannbahn |
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Der Sperrwert einer Dampfsperrschicht ergibt sich aus der werkstoffspezifischen Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahl µ multipliziert mit der Dicke des Werkstoffes d:
\(s_d = µ \cdot d\)
Der sd-Wert wird in Meter als Maßeinheit angegeben. Beim Berechnen des sd-Wertes sollte man daher tunlichst darauf achten, die Dicke der Folie - häufig angegeben in Millimeter - in Meter umzurechnen!
Die Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahl µ ist wiederum der Quotient aus dem Wasserdampf-Diffusionsleitkoeffizient der Luft δL und dem des Baustoffes δ, gemessen in kg/(mh Pa):
\(µ = {δ_L \over δ}\)
Dämmstoff/ Dampfbremse | Rohdichte in kg/m3 | sd-Wert |
---|---|---|
Polyethylen (PE) | 920 - 980 | 100.000 |
Phenolharz | 1300 | 100.000 |
Polyvinylchlorid (PVC) | 1390 | 50.000 |
Polyamid (PA) | 1150 | 50.000 |
Polypropylen (PP) | 910 | 10.000 |
Epoxidharz | 1200 | 10.000 |
Polyurethan (PU) | 1200 | 6.000 |
Extrudiertes Polystyrol (XPS) | 20 - 65 | 150 |
Expandiertes Polystyrol (EPS, Styropor) | 10-50 | 60 |
Polyurethanhartschaum | 28 - 55 | 60 |
Beim Anbringen und Verlegen der Dampfbremse ist der luftdichte Abschluss der einzelnen Folien als auch der Anschlüsse und Durchdringungen der Dampfbremse von besonderer Bedeutung. Hierzu bieten verschiedene Hersteller zueinander passende Folien, Klebebänder und Klebstoffe an.
Die Deutsche ROCKWOOL bietet z. B. das "Luftdichtsystem Rockfol" an. Die Basis dieses Luftdichtsystems bildet eine Dampfbremse wie z. B. die klimaregulierende "Intello® Rockfol climate" oder die dampfundurchlässige "Rockfol PE" Folie.
Die luftdichte Verklebung der Dampfbremse im Überlappungsbereich der einzelnen Folienbahnen erfolgt dann mit dem zum System gehörenden selbstklebenden Klebeband "Rockfol KB 1".
Durchdringungen zum Beispiel durch den Kamin können mit dem dehnbaren Klebeband "Rockfol KB 2" verklebt, die Anschlüsse an das Mauerwerk mit der dauerelastischen Klebemasse "Rockfol DK" realisiert werden.
Bedarf | Material | Einzel-Preise | Gesamt-Kosten |
---|---|---|---|
120 m2 | Klemmfilz WLG 035, Rolle, Dicke: 160 mm Breite 1200 mm, nicht brennbar (Baustoffklasse A1) | 7,95 € pro m2 | 954,00 € |
2 Rollen á 1,5 x 40 m | Dampfbremsfolie, Klimamembran auf Polyamidbasis mit Spezialvlies, Euroklasse: E normal entflammbar | 139,95 € pro Rolle | 279,90 € |
5 Rollen á 40 m | Folienklebeband zur Verklebung der Überlappungsbereich der Dampfbremsfolie (40 m Länge x 60 mm Breite) | 22,95 € pro Rolle | 114,75 € |
3 Rollen á 25 m | Dichtband zur Verklebung der Anschlüsse der Dampfbremsfolie an Decken, Wände und Böden (25 m Länge x 60 mm Breite) | 18,75 € pro Rolle | 56,25 € |
8 Kartuschen á 310 ml | Dichtkleber zur luftdichten, dauerhaft elastischen Verklebung von Dampfbremsfolie auf Mauerwerk, Beton, Putz, Holz und Metall | 8,95 € pro Kartusche | 71,60 € |
Summe | 1.476,50 € |
Sogenannte intelligente Dampfbremsen sind in der Lage, die Diffusion von Wasserdampf zu beeinflussen. So ist Folie aus Polyamid beispielsweise dazu fähig, ihre Dampfdurchlässigkeit an verschiedene Erfordernisse anzupassen. Dahinter steckt ihr Vermögen, Wasserdampf zu absorbieren, also ihr feuchteadaptives Verhalten.
So funktioniert eine feuchtevariable Dampfbremse: Je höher die Umgebungsfeuchte, desto mehr Wassermoleküle werden zwischen die langkettigen Polymermoleküle eingelagert. Dadurch schaffen sich die Wassermoleküle quasi ihre eigenen Porenräume, in denen sie stark beweglich sind.
Unter trockenen Umgebungsbedingungen werden entsprechend weniger Wassermoleküle sorbiert, mit der Folge, dass die Dampfdurchlässigkeit der Folie deutlich abnimmt. Dies ist bereits eine Eigenschaft des Grundstoffs Polyamid, so dass die Folie ohne jegliche chemischen Zusätze auskommt.
Zudem hat Polyamid als Dampfbremse folgende Vorteile:
In den allermeisten Fällen empfiehlt es sich, bei einer Dämmung nicht auf eine Dampfbremse zu verzichten, da Feuchtigkeit in die Dämmung eindringen, die Dämmwirkung beeinträchtigen kann und zum Schimmelrisiko wird.
Es gibt Anwendungsfälle, bei denen man keine Dampfbremse benötigt. Dies ist z. B. dann der Fall, wenn man anstelle von Dampfbremsen Holzfaserplatten als letzte Schicht bei einer Steildachdämmung einbringt. Denn Holzfaserdämmstoffe können viel Feuchtigkeit aufnehmen, zwischenspeichern und wieder abgeben, ohne ihre Dämmfähigkeit zu verlieren.
Innendämmplatten | spezifische Wärmeleitfähigkeit | Brandschutzklasse | Dampfbremse nötig |
---|---|---|---|
Mineralfaser-Dämmplatten | 0,035 bis 0,040 W/(m·K) | A1, A2 | ja |
Polystyrolplatte | 0,030 bis 0,040 W/(m·K) | B1 | nein |
Polyurethanplatten | 0,035 bis 0,040 W/(m·K) | B2 | nein |
Schaumglasplatten | 0,040 bis 0,045 W/(m·K) | A1 | nein |
Kalziumsilikatplatten | 0,060 bis 0,080 W/(m·K) | A1 | nein |
Korkplatten | 0,045 bis 0,050 W/(m·K) | B2 | ja |
Holzweichfaserplatten | 0,040 bis 0,045 W/(m·K) | B2 | ja |
Aerogel-Dämmplatten | 0,015 bis 0,020 W/(m·K) | B2 | nein |
Vakuum-Dämmplatten | 0,005 bis 0,010 W/(m·K) | B2 | nein |
Auch bei nicht genutzten Dachböden ist eine Dampfbremse im Dachaufbau dann entbehrlich, wenn z. B. im Deckenaufbau der obersten Geschossdecke OSB-Platten verbaut wurden, die ihrerseits aufgrund des in den OSB-Platten verwendeten Laims als Dampfbremse wirken können.
Auch PUR-Dämmplatten für den Innenausbau könnten alternativ genutzt werden und können dank Alukaschierung die Funktion der Dampfbremse übernehmen. Sie verfügen darüber hinaus über einen sehr guten U-Wert.
Allerdings muss bei der Verlegung und Montage von Platten anstelle einer Dampfbremse darauf geachtet werden, dass diese Platten möglichst luftdicht (Nut & Feder-Systeme) aneinander montiert werden, da ansonsten Feuchtigkeit durch die Luftspalte gelangen kann. In jedem Fall sollten Sie vorab einen Fachmann zurate ziehen, bevor sie auf eine Dampfsperre verzichten!
Dämmmaterial für Innenwände | Dampfbremsen |
---|---|
Mineralfaser-Dämmplatten | Polyäthylenfolien |
Polystyrolplatten mit oder ohne Kantenfalz | Kraftpapiere und Dampfbremspappen |
Polyurethanplatten mit Nut und Feder | Schaumglasplatten für feuchtebelastete Räume |
Schaumglasplatten | Heiß- oder Kaltbitumen oder bitumenhaltige Anstriche |
Kalziumsilikatplatten | Dispersionsanstriche und Ölfarben |
Zellulosedämmstoff im Anspritzverfahren | PU-Anstriche |
Korkplatten und Korkschrot hinter Verkleidung | doppelseitige Klebebänder aus z. B. Butylkautschuk |
Dämmmatten aus Schafwolle | vorkomprimiertes Fugendichtungsband |
Holzweichfaserplatten | Acryl- und Korkkleber |
Aerogel- oder Vakuum-Dämmplatte | Silikon- oder Acryldichtungsmasse für Fugenverschlüsse |
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