Letzte Aktualisierung: 13.03.2019

Unterspannbahn: Tipps zum richtigen Verlegen, Verkleben und Abdichten

Welche Funktion hat eine Unterspannbahn? Was ist beim Verkleben der Unterspannbahn zu beachten? Und wie unterscheidet sich eine Unterspannbahn von einer Unterdeckbahn?

Damit Staub, Ruß, Regen oder Schnee, die vom Wind unter die Dachziegel geweht werden, nicht in die Dachkonstruktion eindringen und dort Schaden anrichten, nutzt man eine sogenannte Unterspannbahn, um die Eindringlinge nach unten abzuleiten. So sorgt die Unterspannbahn bei gedämmten Dächern, dass die Dämmung trocken bleibt und nicht an Dämmwirkung verliert.

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Funktion und Einsatz von Unterspannbahnen

Die Unterspannbahn wird bei Steildächern unter der Dachabdeckung, beispielsweise den Dachziegeln, angebracht, deren vordringliche Aufgabe es ist, das Wasser abzuleiten. Sie selbst bildet damit die zweite wasserführende Ebene unter der Dachdeckung.

In ihrer klassischen Variante trifft man sie heute meist bei nicht ausgebauten Dachgeschossen an. Die Unterspannbahn wird zwischen die Sparren gespannt - sie hängt also frei. Und nicht nur das: Sie sollte auch leicht durchhängen, damit gegebenenfalls anfallende Feuchtigkeit von der Konterlattung weg nach unten laufen kann. 

Damit unterscheidet sich die Unterspannbahn von einer sogenannten Unterdeckbahn, die in der Regel auf einer festen Unterlage aufliegt, wie sie eine Zwischensparrendämmung (Vollsparrendämmung, also unbelüftete Dachkonstruktion) oder Aufsparrendämmung bilden.

Unterschiede von Unterspann- und Unterdeckbahn

Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal von Unterspannbahn und Unterdeckbahn ist die materialimmanente Fähigkeit beider, Feuchtigkeit durchzulassen oder nicht. Während die Unterdeckbahn diffusionsoffen sein muss, damit Feuchtigkeit, die aus dem Wohnraum in die Dachkonstruktion und das Dämmmaterial vordringt, ablüften kann, ist dies bei einer klassischen Unterspannbahn kein Muss.

Demzufolge kann eine Unterdeckbahn durchaus als Unterspannbahn eingesetzt werden, umgekehrt geht jedoch das meist nicht, denn bei der klassischen Unterspannbahn tritt häufig der sogenannte Zelteffekt auf: Das heißt, dass Wasser tropfenweise durch die Bahn tritt, wenn sie raumseitig Kontakt zu Bauteilen oder Dämmstoffen der Dachkonstruktion hat.

Zudem kommt eine diffusionsoffene Unterdeckbahn auch dann zum Einsatz kommt, wenn das Dach derart verwinkelt ist, dass sich eine funktionierende belüftete Konstruktion nur schwer umsetzen lässt. Für diesen Fall gibt es spezielle, hochgradig dampfdurchlässige Kunststoffbahnen, die ohne extra Belüftungshohlraum direkt auf der Dämmung verlegt werden können.

Verlegung einer aufkaschierten Unterdeckbahn

Belüftete Dachkonstruktion mit Unterspannbahn

Wer nachträglich eine Zwischensparrendämmung vornimmt, um die energetische Effizienz des Daches zu erhöhen, der sollte jedoch darauf achten, zwischen Dämmstoff und Unterspannbahn einen entsprechenden Abstand zu lassen, der die Zirkulation von Luft noch zulässt: Man spricht in diesem Fall von einer belüfteten Dachkonstruktion.

Ihr Vorteil: Neben der feuchten Luft aus dem Innenraum, die abgeleitet wird, beugt die Belüftung auch einem Wärmestau vor, der infolge der Sonneneinstrahlung auf das Dach entstehen könnte. Die Wärme wird dank des Lüftungssystems nach außen abgeleitet.

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Dichtheit beim Verlegen der Unterspannbahn beachten

Sowohl die Unterspannbahn als auch die Unterdeckbahn werden parallel zur Traufe verlegt. In der Regel auch bis hin auf das Traufblech. Handelt es sich um eine belüftete Dachkonstruktion, lässt man die Unterspannbahn etwa fünf Zentimeter unter dem Scheitelpunkt des Firstes enden. Auf diese Weise kann die Abluft ungehindert ausströmen. Bei einem unbelüfteten Dach dagegen spannt man die Unterdeckbahn in einem Zug hinweg über den First. Das Dach wird so noch sicherer gegen Witterungseinflüsse geschützt. Bei beiden Dachvarianten, belüftet und unbelüftet, entsteht mit einer Konterlattung genügend Raum zwischen Unterspannbahn / Unterdeckbahn und dem harten Dachbelag.

Beim Verlegen der Unterspannbahn muss unbedingt darauf geachtet werden, dass sämtliche aufgehenden Bauteile wie Gauben, Schornsteine und Kamine absolut dicht abgeschlossen werden. Gegebenenfalls mit einer zusätzlichen Klemmleiste. Schließlich soll auch dort keine Feuchtigkeit ins Dach und den Dachraum eindringen. Sind Durchbrüche vorgesehen, bringt man einen Streifen der Unterspannbahn derart an, dass sie eine Rinne mit Gefälle bildet, so dass gegebenenfalls eindringendes Wasser seitwärts in Richtung des benachbarten Sparrenfeldes ablaufen kann.

Verlegung einer Unterspannbahn

Verkleben der Unterspannbahn wird empfohlen

Beim Verlegen der einzelnen Unterspannbahnen ist zu beachten, dass sie überlappend verlegt werden müssen. Großteils wird empfohlen, die Überlappung zusätzlich zu verkleben. Dabei gibt es von Herstellern im Bereich der Dachdämmungzueinander passende Produktlösungen mit selbstklebenden Rändern, Dichtkleber oder Klebebänder.

Beim Verlegen sollte man zum einen unbedingt den Anweisungen der Hersteller der Bahnen folgen und zum anderen auch den geltenden Fachregeln des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH). In hauseigenen Verlegeanleitung von Herstellern wird zum Beispiel eine Mindestüberlappung von zehn Zentimetern empfohlen. Andere Quellen sprechen sogar von bis zu 20 Zentimetern Überlappung.

Bei der Planung sollte man aus logistischen Gründen vorher berechnen lassen, wie viel Meter Bahn insgesamt benötigt werden und wieviele Rollen Unterspannbahn - vielfach werden die Bahnen in Rollen á 50 Meter Bahn pro Rolle angeliefert - während der Dachdämmung und Dacheindeckung zwischengelagert werden müssen.

Materialauswahl diffusionsoffener Unterspannbahnen

Eine Vielzahl diffusionsoffener Unterspannbahnen ist heute im Angebot. Die Bahnen unterscheiden sich in:

  • Schichtung
  • Material
  • Art der Funktionsmembrane
  • und Gewicht.

Demnach lassen sich vier Typen von Bahnen ausmachen:

  • Vlies in Kombination mit mikroporöser Funktionsmembrane
  • Vlies in Kombination monolithischer Funktionsmembrane
  • Bahnen aus Spinnvlies
  • Beschichtetes Vlies.

Bei der Wahl des zu Ihrem Dachprojekt passenden Bahnmaterials sollten Sie sich in jedem Fall von einem Experten beraten lassen!

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